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Forum: "Viele Schüler mit Facebook-Sucht"
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| @jenigma | | von: petty1412
erstellt: 22.01.2013 21:04:54 |
So, was nun...
1.) Ich würde mich nicht zum "alten Eisen" zählen, auch wenn ich ein paar Jahre älter bin als du und schon zur Ü30 Fraktion zähle.
2.) Ich arbeite an einer Laptop-Schule mit Whiteboards in fast allen Räumen und kann gut meine Bildchen von rechts nach links schieben.
3.) Ich bin trotzdem nicht bei facebook
Warum nicht?
Hat unter anderem mit dem Ruf von facebook zu tun was den Umgang mit Daten angeht. Aber das ist nur ein Grund von Vielen, die muss ich hier nicht alle ausbreiten. Ich habe mich eingehend mit facebook beschäftigt und für mich entschieden, dass das nichts für mich ist.
Aber deswegen verteufele ich auch nicht die ganze Bandbreite der neuen Medien. Wir haben im Unterricht ausführlich über pro und contra diverser Angebote gesprochen, haben Veranstaltungen dazu besucht etc.
Inzwischen haben sich ein halbes Dutzend meiner Schüler bei facebook abgemeldet. Und ich muss gestehen, dass ich stolz darauf bin. Alle 6 haben es daraufhin geschafft, ihre "drohende" G-Kurszuordnung in eine stabile E-Kurszugehörigkeit umzuwandeln...
Zeigt doch deutlich, dass sich viele Schüler derart mit anderem beschäftigt haben, dass sie in der Schule nicht mehr in der Lage sind, ihr wahres Potenzial abzurufen - sozusagen wieder "pfiffig" zu sein, wie hier schon mal gesagt wurde.
Die modernen Medien haben viele Vorteile, von denen ich auch viele nutze, aber man muss deswegen noch lange nicht alles gutheißen, was die SuS da so treiben. Etwas mehr Abstand in der Sichtweise tut da manchmal gut.
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| Lassen wir doch einfach jeden seine eigenen Fehler machen und inständig | | von: lupenrein
erstellt: 22.01.2013 21:08:55 geändert: 22.01.2013 21:13:50 |
hoffen, dass sie sich nicht allzu nachteilig auf die uns Anbefohlenen auswirken.
Zu meiner angeblichen Feindseligkeit gegenüber neuen Technologien:
Seit Ende der 70er - Jahre tummelte ich mich als Ingenieur im Vertrieb von High-Tech-Systemen wie der Herstellung und
der Prüfung von komplexen IC´s (ab 1978),
von CAD-Systemen,
Datenbanksystemen, (1980 - 1995,
dem Vertrieb und dem Verleih von riesigen Rückprojektions-Systemen - u.a. auf der Zugspitze, jawohl: auch da)
dann habe ich mich in der Welt der Qualitätssicherung für die Automobilzulieferer und der Zulieferer der Zulieferer herumgetrieben (übrigens knapp 2 Jahrzehnte, bevor man in der Schule darüber sprach),
nutze seit 1986 eigene PC´s zur Erleichterung meiner Arbeit
außerdem habe ich für das erste europäische smart-Center den Riesen-Bildschirm dafür mit entworfen, habe in der Automobilindustrie die ersten interaktiven Bildschirmsysteme für den Einsatz in der Automobilentwicklung vorgestellt, damals noch von Rank-Xerox - heute heßen die Produkte smartboard, panaboard etc. -
Technikfeindlichkeit sieht wohl anders aus!
Man darf mir aber angesichts der Zeitspanne, in der ich Erfahrungen in solchen Bereichen sammeln durfte, eine gewisse vornehme Zurückhaltung gegenüber denjenigen zubilligen, die nur um des eigenen kurzfristigen Profits willen jetzt sogar kaltlächelnd in Kauf nehmen, ganze Generationen zu verdummen.
Komm´mir also bitte nicht mit der Gleichung:
Ältere Lehrer - = zu verknöchert, neue Signale aufzunehmen
Im Ruhrgebiet aufgewachsen zu sein ist an sich keine Schande - zumal meine Wurzeln ebenfalls dort sind -
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| An Lupenrein: | | von: jenigma
erstellt: 22.01.2013 22:09:49 |
Na bitte, dann haben wir beide uns bei der Analyse des
jeweils anderen wohl etwas verschätzt.
Gruß in die Heimat!
An bger:
"Ich dachte gerade, ich seh nicht recht! Als Beweis dafür,
dass Medienkonsum gut ist, weil man Dinge wie Kehlkopf
rausreißen und Hitlergruß im Gespräch geraderücken
kann????????????"
Moooment: Ich sprach davon, SuS in der Schule einen Raum für
das Erlebte zu geben. In meinem ersten Post sprach ich
davon, SuS durch Sozialpädagogen, Vertrauenslehrer oder die
Einführung eines Faches Medienkunde den verantwortungsvollen
Umgang mit Neuen Medien nahezubringen.
Die angesprochenen Beispiele haben tatsächlich so
stattgefunden: Die SuS kommen mit diesen Dingen auf
LehrerInnen zu, da sie zu diesen immer noch ein großes
Vertrauensverhältnis haben gerade weil die Eltern vielleicht
diese Rolle nicht ausfüllen können oder wollen.
Daher sollten diese LehrerInnen auch in der Lage sein bei
solchen Themen entsprechend mitreden zu können. Virtuelle
Welten, TV-Sendungen, kurzum: Die ganze sogenannte Popkultur
zu kennen, ernst zu nehmen und die SuS zum kritischen Umgang
mit dieser zu erziehen.
Die Beispiele sollten zwei Thesen unterstützen: 1.: Die SuS
sind mit dem gesehenen oftmals allein und Eltern fallen
immer öfter aus der Erzieherrolle und Erklärerrolle heraus.
2.: Diese Dinge existieren und werden nicht wieder
verschwinden, also braucht es einen angemessenen Umgang mit
solchen Sachverhalten.
Beide Beispiele sind natürlich NICHT als Legitimation für
die neue Medienwelt zu verstehen. DAS wäre tatsächlich
empörend, da würde ich dir zustimmen. |
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