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Forum: "Ref abbrechen NRW wegen Psyche"
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| ähnliche Probleme | | von: mel0-0
erstellt: 17.11.2013 20:04:37 |
ich habe im Sommer mit dem Referendariat begonnen, haben
zwei kleine Kinder, mein Mann kann mich berufsbedingt nicht
so unterstützen, aber zumindest früh Kind 2 in die Kita
schaffen, da ich früh Kind 1 in die Schule schaffe,
anschließend hetze ich zur Schule, da mir mit 2 Kindern eine
20km entfernte Schule zugewiesen wurde, wo ich immer kurz
vor knapp ankomme, wenn ich renne. (sonst würde ich zu spät
kommen) Da wurde ich schon ermahnt. Nach der Schule hetze
ich zurück, da Kinder wieder abgeholt werden müssen, einen
Tag muss ich 70 km zur Ausbildungsstätte Autobahn fahren, wo
ich auch immer völlig abgehetzt und etwas später ankomme.
(da zeitlich nicht anders möglich) Abends kommt mein Kleiner
erst sehr spät zur Ruhe, wo ich selber oft einschlafe und
momentan nicht mehr weiß, wann ich meine Stunden planen
soll, so dass die meisten Stunden bisher nicht so doll waren
und meine Mentorin oft mit mir geschimpft hat, weil ich kaum
vorbereitet war, so dass ich immer geweint habe vor ihr, mit
der Leiterin war auch schon ein Gespräch, sie würde
unterstützen, dass ich die 2 Jahre überstehe, aber ich kann
nicht mehr. Ich habe keine Ruhe und Motivation mehr, mir
gehts gesundheitlich und psychisch schlechter und
schlechter, war auch schon paar Tage krank geschrieben und
werde mich versuchen in Behandlung zu begeben und nochmal
krank schreiben zu lassen. Ich habe auch wahnsinnige
Angstzustände vor jeder Stunde. Da ich nach Studium so lange
raus war wegen den Kindern, habe ich auch viel zu wenig
Wissen. Er wird mir auch gesagt, dass ich meine
Persönlichkeit und mein Auftreten ändern muss, sonst würden
die Schüler bald machen, was sie wollen. Nun weiß ich auch
nicht, ob Abbruch oder Pause, und wie das zu beantragen ist.
Gibt es da eine Frist? Vielen Dank! |
| Das finde | | von: petty1412
erstellt: 17.11.2013 20:21:42 |
ich jetzt extrem hart formuliert, skole.
Weißt du, ob die "Probleme" mit der Lehrerpersönlichkeit nicht auf den ganzen Stress zurückzuführen sind? Dein Urteil finde ich da etwas vorschnell.
@mel0-0: Ich muss gestehen, ich weiß nicht, welche Möglichkeiten du hast, aber eine längere Pause brauchst du, das ist dir selber bewusst. Also nimm dir die Zeit. Dann wirst du, wenn du mit dir selbst ins Reine gekommen bist, selber merken, ob das eine Pause auf Zeit ist oder für immer und du dir einen anderen Beruf suchen solltest.
Und bedenke... die Kinder sind nur einmal klein. Ich habe selber zwei Kinder (5 und 7) und weiß, dass es manchmal eine Gratwanderung ist zwischen Beruf und Familie. Deine Kinder haben nichts von dir, wenn du einen kompletten Nervenzusammenbruch bekommst. Nimm dir Zeit...
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| Erst mal zur Ruhe kommen | | von: caldeirao
erstellt: 17.11.2013 21:08:51 geändert: 17.11.2013 21:28:00 |
Komm erst mal zur Ruhe und überlege Dir dann eine Entscheidung. Hast Du keine gute Freundin mit der Du das besprechen kannst? Was sagt Dein Mann dazu und warum kann er Dich kaum unterstützen?
Für mich ist völlig unklar, warum Du so in Zeitnot kommst.
20 km zur Schule ist im Allgemeinen keine Entfernung, die man nicht bewältigen kann. Was ist das Problem daran? (schlechte Verkehrsanbindung? ständig Stau? ...?
Wieso hast Du Du solche Probleme Deine Kinder rechtzeitig wegzubringen um pünktlich in der Schule zu sein?
Ich glaube, Du solltest schauen, welche Bedingungen Du ändern kannst, damit dieser Ablauf entspannter wird. So macht sich jeder normale Mensch psychisch kaputt. Vielleicht gibt es die Möglichkeit eines Kindermädchens, das Dir das morgens abnehmen kann. Ich weiß nicht, ob Dir ein Auto helfen würdest. Irgendwie solltest Du in diesem Punkt investieren.
Des Weiteren ist eine gute Vorbereitung der Schule wichtig. Überlege Dir, wie Du da Entlastung schaffen kannst. Vielleicht auch ein Kindermädchen oder Dein Mann. Vielleicht hast Du ja auch Freunde, Bekannte oder Verwandte, die Dir helfen können.
Wenn Du soweit das Studium geschafft hast, würde ich schon versuchen, dieses auch erfolgreich zu beenden. Später kannst Du ja dann halbtags arbeiten, wenn Dir das alles mit 2 Kindern zuviel ist.
Oder glaubst Du auch, dass Du als Lehrerin wenig geeignet bist? Dann sieht die Sache etwas anders aus. Diese Frage beantworte aber bitte erst, wenn Du wieder ausreichend kraft hast, deine Kompetenzen in diesem Bereich zu zeigen. |
| da kommt wohl einiges zusammen | | von: fruusch
erstellt: 17.11.2013 21:10:47 |
bei dir.
Was mir aber völlig fehlt, ist ein Entgegenkommen deiner Schule/Fachleiter/Mentoren, aber auch deines Mannes in irgendeiner Form. Es kann doch wohl nicht sein, dass jemand, der kleine Kinder hat, derart allein gelassen wird!
Es muss doch wohl möglich sein, einer Referendarin, die sowieso kaum eigenen Unterricht hält, die erste Stunde frei zu halten, damit sie ohne Stress ihr Kind in die Schule bringen kann.
Einer Mentorin muss doch auch mehr einfallen, als dich nur zur Schnecke zu machen. Wie wärs mal damit, den Begriff "angeleiteter Unterricht" ernst zu nehmen? Refs sind nicht nur billige Ersatzlehrer! Und wenn jemand eh schon am Ende ist, dem dann auch noch eine mangelnde Lehrerpersönlichkeit zu unterstellen, ist einfach nur bodenlos.
Dein Mann könnte sich auch mal überlegen, ob er sich nicht abends und teilweise auch am Wochenende um die Kinder kümmern kann, damit du in Ruhe deinen Unterricht vorbereiten kannst. Oder wie wärs mit Teilzeit seinerseits?
Im Beamtengesetz steht u.A. drin, dass der Staat eine besondere Verantwortung für Familien hat - dann soll er sie gefälligst auch mal wahrnehmen!
Mein Rat - schließ dich erst mal mit dem Personalrat deiner Schule kurz, ob denen was einfällt, was dir nützen kann. Mit denen kannst du dann evtl. zur Schulleitung gehen und mal versuchen, deinen Stundenplan zu "optimieren". Und deinem Mann solltest du klar machen, dass auch er eine Verantwortung für die Kinder hat, und nicht alles auf dich abwälzen darf. Ein Kind in die Kita zu bringen, reicht da bei Weitem nicht.
Sollte das alles nichts fruchten, musst du nicht unbedingt sofort abbrechen. Du kannst die Ausbildung auch für ne Weile unterbrechen (notfalls per Krankschreibung für ein paar Monate), um erst einmal wieder klar im Kopf zu werden und ein bisschen Abstand zu gewinnen. Danach lässt sich eine endgültige Entscheidung viel besser treffen als mitten im Chaos. |
| Nur Mut! | | von: bidaba
erstellt: 17.11.2013 21:29:15 |
Ich denke, das hier schon viele hilfreiche Tipps für dich zusammengekommen
sind.
Du schreibst, dass du denkst, dass du zu wenig weißt, weil dein Studium so
lange her ist. Da möchte ich dir Mut machen. Du musst nicht alles wissen, dein
Wissen nimmt aber von Tag zu Tag zu, wenn du dich Stück für Stück darum
bemühst. Nimm dir immer nur eine kleine Etappe auf einmal vor, setz dir ein
kleines Ziel. Wenn du das erreicht hast, freu dich darüber und dann geht es
wieder weiter.
Ich drücke dir die Daumen, dass es dir gelingt, deinen Alltag zu deiner
Zufriedenheit zu organisieren!!
Liebe Grüße
bidaba
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| Ich würde... | | von: seplundpetra
erstellt: 17.11.2013 22:10:32 geändert: 17.11.2013 22:11:25 |
... auch sagen, dass Du erstmal wieder zu Kräften kommen und auch in der Schule schauen solltest, was ggf. noch optimiert werden kann, bevor Du einen endgültige Entscheidung triffst.
Bei uns in der Schule war und ist es stets so, dass alle, die sich z.B. um kleine Kinder zu kümmern haben, auch des öfteren die erste Stunde freigeblockt bekommen, damit es halt keine allzugroße Hetze ist.
Das Argument mit dem Studium? Nun, wenn ich an das denke, was ich aus meinem Studium für die zweite Ausbildungsphase gebraucht habe, dann ist das wenig bis gar nix. Das muss Dir also eigentlich keine Sorgen bereiten. Aber vielleicht ist das in anderen Bundesländern anders?
Für Fristen und weitere Beratung kann Dir, wenn Dir der schuleigene Personalrat nicht weiterhelfen kann, auch z.B. mal eine Anfrage an die GEW ggf. weiterhelfen.
Ich habe einige Freunde, die in ähnlichen Situationen gewesen sind. Manchen haben sich durchgebissen - z.T. mit Erziehungspause oder anderer Auszeit - und sind nach dem ganzen Stress nun in ihrem Beruf endlich angekommen und glücklich. Ich habe aber auch Freunde, die gesagt haben, dass sie diesen Beruf niemals als den ihren ansehen könnten und sich einem anderen Berufsfeld geöffnet haben. Und die sind jetzt auch glücklich, auch wenn dieser große Schritt zunächst schwer war und vielleicht wehgetan hat.
Alles Gute! |
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