hat einige Mängel, die sie selber aber auch offen zugibt:
Die Befragung war nicht randomisiert, daher ist die befragte Gruppe nicht standardisiert. Es ist davon auszugehen, dass kein Querschnitt aller Lehrer in Deutschland teilgenommen hat. Das lässt sich schon allein daran festmachen, dass verschiedene Bundesländer mit deutlich unterschiedlichen Zahlen teilgenommen haben - über 20% kamen aus Bayern, aber aus anderen Bundesländern kamen teilweise unter 1% der Befragten.
Desweiteren ist davon auszugehen, dass tendenziell mehr Mobbing-Betroffene an einer solchen Studie teilnehmen, als solche, denen das Phänomen in ihrer täglichen Arbeit noch nicht begegnet ist. Anererseit könnte die Befragung von so manchem auch dazu benutzt worden sein, um mal "Dampf abzulassen" nach einem Konflikt mit der SL.
Grundschulen könnten dabei besonders stark beteiligt sein, weil GrundschullehrerInnen durch ihre intensivere pädagogische Ausbildung sensibler für das Thema sind und zB daher Mobbing besser erkennen können.
Darüber hinaus waren die Kriterein für Mobbing sehr weit gefasst, zB galt es mEn schon als Mobbing, wenn ein SL die KollegInnen "unter Druck gesetzt" hat. Aus welchen Gründen und aus welchem Kontext heraus dies geschehen ist, wurde nicht untersucht.
Allein durch die Tatsache, dass die Befragung per Internet stattfand, wurde schon eine Vorselektion der Teilnehmer in Kauf genommen. Besonders ältere KollegInnen oder solche mit wenig technikaffinen Fächerkombinationen nehmen tendenziell weniger an solchen Befragungen teil.
Nichtsdestoweniger finde ich es gut, dass dieses bisher recht unbeachtete Themengebiet bearbeitet wird. Auch wenn die Studie für sich gesehen keinerlei Aussagekraft hat, sollte sie doch Anlass bieten, einige ihrer Aspekte mit besseren Methoden näher zu untersuchen. Am wichtigsten wäre dabei eine echte Randomisierung der Studienteilnehmer, um Verzerrungen, wie ich sie oben genannt habe, von vorneherein auszuschließen. Ein offener Internetfragebogen ist dafür jedenfalls kaum das richtige Werkzeug.