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Forum: "Sanktionen"
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| Es glaubt mit sicherheit niemand von uns, | | von: hesse
erstellt: 25.02.2005 19:03:02 |
daß "je härter, desto besser!" Andererseits funktioniert ein Miteinander nicht ohne Regeln und - leider - auch nicht ohne Sanktionen.
Ich habe die Erfahrung gemacht, daß es v.a. auch Schüler selbst nervt, wenn Unterricht nur eingeschränkt oder gar nicht stattfinden kann, weil einer dauernd "keinen Bock hat", weil ja alles ach so erzwungen wird.
Mitschüler und Lehrer müssen oft genug das ausbaden, was ein Schüler woanders nicht mitbekommen hat, warum auch immer.
Und dann frage ich mich schon mal: Woher nehmen einige hier den Nerv, sich über all die Zwänge aufzuregen, gleichzeitig scheint es aber in Ordnung zu sein, den anderen den eigenen Frust aufzudrücken ohne Rücksicht auf sie bzw. deren Einstellung.
Wer übt hier also Zwang aus? Und ich kann mich nur anschließen: Rummotzen allein kann es ja wohl nicht sein! Wenn es Dir, cyrano, ernst ist, versuche die Sache mal ein wenig differenzierter zu sehen, konstruktive Kritik zu üben, statt nur um Dich zu kreisen (Sorry, aber das ist mein Eindruck)!
Ich entschuldige nicht Fehlverhalten von Lehrern, noch rede ich einer schwarzen Pädagogik das Wort, aber ich denke, wir alle sollten versuchen, andere und ihre Einstellungen zumindest soweit zu akzeptieren, daß ein Miteinander möglich ist.
Gruß
Hesse
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| @hesse | | von: rub
erstellt: 25.02.2005 19:39:15 |
Ich denke aber doch,dass man nicht sagen kann, da der Schüler stört/den Unterricht schmeißt etc., dass ich ihn zum Wohl der anderen durch Sanktionen-mehr oder minder extrem- rugig zu stellen habe.
Ich denke eher- und das obwohl ich bald zwanzig Jahre im Dienst bin- dass die Gruppe so tragfähig werden muss, um auch solche Leute auszuhalten. Natürlich muss ich Grenzen setzen, aber "nur" über gemeinsam!!! vereinbarte Spielregeln. Ich bin nicht gegen Grenzen, im Gegenteil, aber in vielen Fällen gegen die oft geforderten Härten bei Grenzüberschreitungen, gerade schwieriger Schüler. Könnte noch manches dazu sagen, halte mich jetzt aber zurück, grüße rub |
| Strafen | | von: rub
erstellt: 25.02.2005 21:10:42 |
Strafen,Strafen,Tadel, Eintrag, Verweis, drohende Elternanrufe,Elternbriefe,Minusse in Lehrerkalendern, ... der ganze Apparat eben und ich stelle fest, dass es mir selbst immer schwerer fällt, das gegenüber S. zu vertreten. Aber vielleicht wird man it den Jahren auch anders, keine Ahnung.rub |
| hm | | von: indidi
erstellt: 25.02.2005 23:48:17 |
Was ist eigentlich eine Strafe? Kommt das nicht auch auf die Sichtweise an?
Wenn in der Klasse bestimmte Regeln da sind (und die brauch ich in jeder Gruppe, damit das Zusammenleben klappt) muss auch klar sein, was "passiert", wenn diese Regeln nicht eingehalten werden.
Also konkret:
Was ist,
wenn Schüler ständig rumschreit, obwohl die anderen ruhig arbeiten wollen?
wenn er ständig Schimpfwörter gebraucht und andere beleidigt?
wenn er bei jedem Durchgehen durch die Klasse 3-4 Schüler "aus Versehen" ans Schienbein tritt?
wenn Schüler immer zu spät kommt?
wenn er ständig seine Hausaugaben nicht hat? usw.
Dann seh ich schon meine Aufgabe als Lehrer auch darin, diesem Schüler klarzumachen, dass es so nicht geht und den restlichen 14 (ich arbeite an einer Förderschule) Schülern ein "normales, störungsfreies" Arbeiten zu ermöglichen.
Das fängt an beim Ergründen, warum Schüler xy sich wohl so verhält, geht über Bereitstellen passender (Leistungsstand, Interesse) Angebote, über Gespräche, nonverbale Zeichen im Unterricht (Erinnerungshilfen), Lob für "gutes Verhalten" usw.
Oder ich schicke den Schüler auch mal zum Arbeiten vor die Tür (ist das jetzt eine Strafe, oder nicht auch für den einzelnen Schüler eine Wohltat, weil er dort durch fast nix abgelenkt wird?)
Oder ich lass ihn in der 6./7. Stunde Sachen nacharbeiten, die er zu Hause/in der Schule nicht geschafft hat (Strafe oder natürliche Konsequenz oder wirklich eine Gelegenheit Versäumtes in Ruhe nachzuholen?)
Und ein paar Mal im Jahr platzt mir auch der Kragen und ich knall dem Schüler ein Abschreibeblatt hin: "Wenn du dir nicht merken kannst, dass ich im Unterricht keine Schimpfwörter hören will, dann schreibst du es halt ab, vielleicht kannst du es dir dann merken."
Trotzdem bin ich gerne Lehrerin, habe ein gutes Verhältnis zu meinen Schülern (auch zu den "schwierigen" - blödes Wort) und versuche zusammen mit den Schülern das Lernklima in der Klasse zu verbessern.
Ist aber oft täglich ein Knochenjob, weil meine Schüler das Einhalten selbst einfacher Regeln und Grenzen von zu Hause her überhaupt nicht gewohnt sind.
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| ... | | von: bibbe
erstellt: 26.02.2005 09:50:39 |
Man darf nicht vergessen neben strafen auch zu loben... Das reizt Schüler auch heraus... Jeder will auch mal gelobt werden. Klar, bei manchen nützt auch das nichts, aber die anderen Schüler merken, dass der Lehrer nicht nur die im Blick hat, die ständig Mist bauen...
Eine Strafe ist im Sinn von Wiedergutmachung zu verstehen. Klar geb ich auch manchmal sinnlose Abschreib-Strafarbeiten.. Aber, wenn z.B. ein Kind das andere schlägt, muss es das wieder gut machen... In meiner 1. Klasse z.B. durch Malen eines Entschuldigungsbildes... Später evtl. ein Entschuldigungsbrief? Wenn es sich weigert, dann wird es in die Schule zum Nachsitzen bestellt und muss es vor meinen Augen machen... Mir ist wichtig, mit den Schülern immer im Gespräch zu sein und über ihr Verhalten zu sprechen... Oftmals regelt sich dann eh das Problem von alleine...
Ich wollt nur mal meine Meinung kundtun, hat vielleicht nix mit dem anderen zu tun, was ihr bisher geschrieben habt, aber ich hab nicht alles gelesen *hihi*
grüßle, bibbe |
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