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Forum: "Intentionen des TU"
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 | Interessanter Punkt |  | von: lamok

erstellt: 30.12.2013 17:03:58 geändert: 30.12.2013 17:06:32 |
Das Problem mit dem Bewerten der Schülerleistung habe ich auch schon erfahren.
Das klassische Problem ist, bei der Bewertung eines Werkstückes, spielen meiner Meinung einige Bewertungskriterien die du nennst eigentlich keine Rolle.
Entweder du bewertest den Prozess oder das Werkstück. Der Moment in dem du das mischt, ist der Moment bei dem es für die SuS nicht mehr nachvollziehbar wird bzw. du in Erklärungsnot gerätst.
Versteh mich nicht falsch, ich stimme dir bei der Relevanz der Kriterien zu, doch trenne ich den Prozess klar vom Werkstück.
Das gute ist ja, das Werkstück, ist es sorgfältig gewählt, sagt dir schon über seine Funktion ob es funktioniert oder nicht. Am Werkstück kannst du nur grob genommen die Maßgenauigkeit und Funktion ablesen. Es sagt dir nichts aus über die eigenständigkeit, aber die Schüler erkennen am Werkstück ihre NOte und lernen das bewerten. Deshalb macht es sinn die Bewertung in der Gruppe zu machen.
Die Kriterien die auf den Prozess bezogen sind, kannst du super in einer schriftlichen KLassenarbeit am Ende des Themas abgreifen. Wie z. B. die Fachtermini, das sinnvolle vorgehen anhand eines fiktiven Beispiels...
Das tolle ist, wenn du einen Technikunterricht aufgrund einer Problemstellung konzipierst, die SuS müssen selbstständig tätig werden, eigene Lösungen finden, aus den Anfordeungen die das Problem an das Produkt stellt leitest du dann zusammen mit den SUS die Bewertungskriterien ab und wieviele Punkte es für was gibt. |
 | so weit die Theorie |  | von: missmarpel93

erstellt: 30.12.2013 22:24:44 geändert: 31.12.2013 08:05:32 |
Das tolle ist, wenn du einen Technikunterricht aufgrund einer Problemstellung konzipierst, die SuS müssen selbstständig tätig werden, eigene Lösungen finden, aus den Anfordeungen die das Problem an das Produkt stellt leitest du dann zusammen mit den SUS die Bewertungskriterien ab und wieviele Punkte es für was gibt.
Nur klappt das kaum bei der existierenden Häppchen-Didaktik. Die zeit ist zu begrenzt, um entsprechende Lösungen zu finden. Selbst bei einer Doppelstunde bleiben mit den erforderlichen Rüstzeiten höchstens 60 Minuten am Stück und dann kommt der Hinweis auf die Folgewoche.
Meine Erfahrung zeigt, dass ein Unterrichtshalbjahr nicht mehr als 14 Doppelstunden an Unterrichtszeit bietet. Und in dieser Zeit müssen mindestens zwei Aufgabenbereiche bearbeitet werden.
Zu unterscheiden sind natürlich die Anfordeungen im kern- und im WPI-Bereich. Aus eigener Erfahrung lässt sich folgendes sagen:
Die SuS im Kern in 5/6 sind neugierig und haben Spaß an ihren Fertigungsaufgaben.
Die SuS in 7/8 sind "zu cool" um Interesse an der Aufgabe zeigen zu können, tun sich allerdings auch schwer mit Analyse und der Funktionsbeschreibung.
Die SuS in 9/10 (nur solche die kein WPI-AT haben) bearbeiten einen ziemlich komplexen Sachverhalt (Pneumatik) mit großem engagement und entwickeln im Team tolle Ideen für Pressluft gesteuerte und angetriebene Maschinen, die sie mit viel Phantasie und Geschick auch bauen. Dabei sind die Gruppen in ihrer Zusammensetzung gesamtschultypisch sehr leistungsheterogen.
Im WPI-Bereich sieht das schon anders aus; AL wählen als Wahlpflichtfach eher SuS, die nicht so leistungsstark sind. Sie wählen den Lernbereich schon deshalb, weil sie wissen, dass in AT die Werkstücke an Stelle von Klassenarbeiten bewertet werden. Dieses Klentel arbeitet regelgebunden sehr gut, entwickelt aber nur sehr langsam ein technisches Grundverständnis. Ausnahmen bestätigen die Regel, so finden sich in den Kursen auch SuS, die kein Interesse zu Französisch/Spanisch als zweiter Fremdsprache oder zu den Naturwissenschaften haben. Meist sind diese SuS clever aber zu bequem ein weiteres Lernfach mit schriftlichen Arbeiten oder Vokabellernen zu belegen. Dieser Teil der Schülerschaft greift in AL meistens gute Noten ab, die Auswirkungen auf den Schulabschluss im 10. Jhg haben.
Da das WPi-Fach viertes Hauptfach ist, können Besser-Leistungen zum Ausgleich von Minderleistungen in einem anderen Hauptfach herangezogen werden. Das hat schon so manchen MSA mit der verbundenen FOR oder sogar den Qualifikationsvermerk mit der Berechtigung zum Besuch einer GOSt gerettet.
Der überwiegende Teil der SuS, die imnerhalb des Wahlpflichtbereiches AL in 9/10 den ausschließlichen Schwerpunkt auf AT oder AH legen, besucht nach der 10 ein BK, um dort die FOR zu erlangen, die die Aussichten auf eine Lehre erhöht. Die SuS mit Schwerpunkt AW steuern in der regel auf den MSA zu und haben entweder einen Ausbildungsplatz oder besuchen zukünftig eine Fachoberschule für "Wirtschaft und Verwaltung" mit dem Ziel FHR. |
 | ich verstehe |  | von: lamok

erstellt: 02.01.2014 13:34:13 |
das Problem glaube ich nicht, da ich niemals mit der Fertigung eines Kranwagens anfangen würde, ohne die Getriebearten oder Übersetzungsverhältnisse mit den Schülern besprochen zu haben oder ihnen möglichkeiten es Experimentierens zu geben um jene kennenzulernen.
Dient der Unterricht dem Lernen einer Anleitung zu folgen oder Erkentnisse über allgemeine Strukturen zu erlangen, die sich übertragen lassen?
Warum sich dem Sachverhalt nicht durch die technische Entwicklung von Kransystemen im allgemeinen nähern?
Dazu die Aufgabe stellen mithilfe des fischertechnik Baukastens (meinetwegen auch lego technik) eine Last mit wenig Kraftaufwand 30cm anzuheben und einem Mechanismus der das Abstürzen der Ladung verhindert (25 minuten Zeit). So werden sie langsam an das Thema herangeführt, lernen mit Anforderungen von Gesperre, Übersetzung und Getriebe umzugehen, welche sich im Plenum dann besprechen lassen.
Vermutung: Es werden verschiedene Kransysteme gebaut werden, welche auf Vor- und Nachteile untersucht, sowie auf Verbesserungen untersucht werden können. --> Technik als Feld mit verschiedenen Lösungswegen.
Danach brauchen die Sus nicht mal mehr einen Bausatz, sondern können den Kran selbst planen, konstruieren und fertigen. Z. B. aus Holz... . Das empfinde ich als durchweg fundierten Technikunterricht mit Anschluss zum Allgemeinen. |
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