wollen eine Botschaft rüberbringen. Zur Not wird da eben geschickt geschnitten oder retuschiert, wenn das Gesagte nicht zur Botschaft passt.
Die Botschaft in diesem Fall ist "Helikoptereltern hören nie auf, ihren Nachwuchs zu bedrängen und dessen Umfeld zu nerven". Wenn man dazu das Verhältnis von Simone und Michelle etwas verzerrt darstellen muss, wird das von Medienschaffenden heutzutage wohl billigend in Kauf genommen. Vom Boulevard ist man ja nichts anderes gewohnt, aber auch in mehr oder weniger seriösen Medien macht sich das immer mehr breit. Je krasser die Aussage der Doku, umso wahrscheinlicher ist es jedenfalls, dass irgendwas getrickst wurde. Schade, dass dadurch auch früher mal seriöse Formate in den Dreck gezogen werden.
Wie ist das eigentlich? In der Presse hat man das Recht auf eine Gegendarstellung - gilt das im Fernsehen auch?
Abgesehen davon gibt es diese Helikoptereltern natürlich wirklich, auch wenn sie nicht so häufig auftreten, wie dieser Beitrag vermuten lässt.
Die Elterninfos an den Universitäten sind zwangsweise aus dem G8-System und dem Wegfall der Wehrpflicht entstanden. Wer mit 17 an die Uni geht, darf noch nichts selber unterschreiben - keine Immatrikulation, keinen Mietvertrag, kein Semesterticket... für alles müssen die Eltern herhalten. Kein Vermieter wird einem 17-Jährigen ohne schriftliche Bürgschaft der Eltern eine Wohnung geben. Diese Kinder dürfen ja noch nichtmal nach Mitternacht auf Studentenparties bleiben! Dass sich da Eltern noch intensiver kümmern (müssen), kann ich gut verstehen. All das sollte man strikt trennen von übermäßigem Beglucken, denn es kann ja auch genau das bedeuten, was gewünscht ist - den Kindern mit dieser notwendigen Hilfestellung die Möglichkeit zu geben, flügge zu werden.
Meine Eltern konnten übrigens leider nicht die Position meiner Lampe bestimmen, die war vom Studentenwohnheim schon strikt vorgegeben