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Forum: "Sinnkrise als ReliLehrer..."

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Hallo tandilneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: kranich2 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 29.04.2014 11:54:36

bin gerade seit langer Zeit mal wieder in den Foren unterwegs und immer interessiert, wenn etwas zum Thema Reli läuft, deshalb hier noch mein Senf dazu

Ich unterrichte Reli an einer Förderschule mit verhaltensauffälligen Jungs und habe diese ganzen bereits beschriebene Probleme auch, nur dass bei mir noch Stühle fliegen, wenn ihnen was nicht passt.

Für mich ist der Reliunterricht auch deshalb wichtig, weil ich wahrnehme, dass die Selbstreflexion und kritische Auseiinandersetzung mit Themen aus dem Bereich Religion und Ethik bei vielen Jugendlichen überhaupt nicht mehr vorkommen. Und ich weigere mich einfach, das zu aktzeptieren.

Ich denke (und das erfahre ich sogar bei unserern Jungs, die ganz schöne Kaliber sind): wir können als Lehrer hier sehr viel mehr an Denkprozessen anstoßen, als wir selbst glauben. Vielleicht werden die in der aktuellen Situation gar nicht sichtbar, aber später im Leben erinnern sich Schüler oft an solche Sachen und es beeinflusst sie dann doch.

Auf die Eltern kann man sich da eben nicht mehr verlassen und ich sehe da wirklich auch einen Einfluss, den ich ganz bewusst auf die Jugendlichen nehmen will.

Gute Erfahrungen habe ich gemacht, wenn ich Themen genommen habe, die aus dem Bereich Ethik sind, und diese dann ganz bewusst christlich bewertet habe. Ohne natürlich andere Meinungen abzuwerten. Das kann man auch dann noch machen, wenn man selbst glaubensmäßig gerade nicht auf Wolke sieben schwebt.

Um Reli zu unterrichten, muss man sehr "resilient" sein. Ist das nicht ein tolles Modewort. Aber ich glaube wirklich, dass Widerstandsfähigkeit eine der grundlegenden Eigenschaften ist, die man dafür braucht. Und das wünsche ich dir auch, dass du diese Kraft wieder in dir findest und dass du auch Wege findest, diese strukturellen Probleme anzugehen.

Grüße
Kranich


Was ist das Ziel des Faches? Meist ist es zu sehr banalisiert und lebensfern..neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: dmbdd Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 29.04.2014 15:50:45

Ich bin eher Agnostiker und auch kein Religionslehrer, halte Religionsunterricht gleichwohl für sehr wichtig. Allerdings ist dessen Ablehung schon dadurch vorprogrammiert, wie er in den meisten Lehrplänen konzipiert ist.
Wenn er sich durch eine konfessionsgebundene Einseitigkeit auszeichnet, ist das genauso langweilig wie das stupide Erläutern der Feiertage. Was sollen die Schüler mit diesem Wissen, wenn es nicht für das eigene Leben fruchtbar werden kann?
Für Nichtkonfessionelle genauso wie für Konfessionsgebundene ist das entscheidende Kriterium doch: "Gibt es so etwas wie Religiosität im Menschen - ganz unabhängig von der Frage nach der Existenz Gottes?" Und: Was bedeutet dies für die Lebensgestaltung und Lebensentscheidungen eines Menschen (ganz gleich, ob er konfessionell gebunden ist oder nicht)?
Es geht ganz eindeutig um die Frage nach der Transzendenz. Und ich kann mich als Atheist bezeichnen und dennoch das Phänomen von Religiosität als anthropologischer Konstante vertreten.
Die infantile Auffassung eines objektivierbaren oder gar personifizierten Gottes muss als Lehrplankonzept natürlich scheitern. Aber die Verankerung des Menschen in der Welt ist - das teilen unterschiedlichste philosophische Schulen - durch das Bedürfnis, zumindest aber durch die Frage nach Transzendenz gekennzeichnet.
Heute ist unsere westliche Welt zunehmend durch Materialismus in den Lebensentwürfen gekennzeichnet und selbst Parteien, die sich als christlich bezeichnen, wollen die Gesellschaft letztlich nach Kriterien materialistisch-maschinenhafter Funktionsweisen gleichschalten.
Mich würde interessieren, wie Religionslehrer das sehen und fände es sinnvoll, wenn sich die Reli-Lehrer selbstbewusster artikulieren.


zu der frage ein brecht zitat...neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: unverzagte Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 29.04.2014 16:09:59

Gibt es so etwas wie Religiosität im Menschen - ganz unabhängig von der Frage nach der Existenz Gottes?" Und: Was bedeutet dies für die Lebensgestaltung und Lebensentscheidungen eines Menschen

herr k. wird gefragt, ob gott existiert und reagiert darauf mit der gegenfrage, ob sich das verhalten desjenigen ändern würde, wenn es einen gott gäbe.
wenn sich also das verhalten mit der existenz eines gottes verändert, dann wäre daraus zu folgern, dass diese gläubigen offensichtlich einen gott bräuchten.

damit werden alle moralischen ethikfragen auf den punkt der selbstverantwortung gebracht: benötige ich religiöse kriterein welcher art auch immer, um mich als mensch vorbildmäßig orientieren zu können?

bin unverzagt gespannt auf weitere beiträge!


@ dmbddneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: amann Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 29.04.2014 18:05:33

hm .. bist du sicher, dass du die derzeitigen Lehrpläne und die Unterrichtspraxis von Religion kennst? Ich kann das, was du da beschreibst und kritisierst, bei unseren Reli-Lehrern nicht vorfinden.


Ein kleiner Literaturhinweisneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: sommerlaune Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 29.04.2014 20:22:58

Hallo Tandil,

ich kann gar nicht viel zum Thema beisteuern, allerdings fiel mir spontan ein Buch ein, das ich vor einigen Jahren gern gelesen habe:

Hermann, Inger:"Halt`s Maul, jetzt kommt der Segen... Kinder auf der Schattenseite des Lebens fragen nach Gott"

Falls du es noch nicht kennen solltest: Eine ehemalige Relilehrerin beschreibt verschiedene Unterrichtssituationen, die sie mit ihren Förderschülern erlebt hat - manchmal zum Lachen, manchmal zum Weinen und oft sehr "unorthodox" (keine Satire, sondern eher "tiefgründig" und zum Nachdenken).

Alles Gute für dich, Kopf hoch!

Viele Grüße
sommerlaune


meine 2 Centneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: judeldu Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 29.04.2014 22:39:38

Hi Tandil,

ich kann vor allem aus der Perspektive eines Schülers etwas schreiben, denn meine Schulzeit ist nicht ganz so lange her. Dein Problem hat aber ja zwei Dimensionen, sozusagen eine innere und eine äußere. Zunächst etwas zur inneren:

Ich bin katholisch aufgewachsen, war auch auf einem kath. Gym. Während der 10. Klasse trat ich aus der Kirche aus, weil es mir gegen den Strich ging (und geht), dass der Papst in Glaubensfragen unfehlbar sein soll. Es gibt noch mehr Dinge, die mich am Katholizismus stören, aber alleine das Unfehlbarkeitsdogma reichte mir zum Austritt.

Ich nahm dann am ev. Reli-Unterricht teil und trat Jahre später in die ev. Kirche ein. Während meines Studiums hatte ich eine sehr intensive, spirituelle Phase und erlebte schließlich im Halbschlaf eine Audition. Dieses Erlebnis würde ich aber eher als eine Art Traum erklären, nicht als etwas Übernatürliches.

Mein religiöser Durst nahm danach kontinuierlich ab und schließlich trat ich aus der Kirche wieder aus.

Einerseits habe ich kein Bedürfnis mehr, mich einer Religion anzuschließen. Andererseits vermisse ich es aber, mich mit dem Glauben an ein Leben nach dem Tod trösten zu können, denn manchmal bin ich unsagbar traurig, wenn ich daran denke, dass ich irgendwann meine Familie verlieren werde. Sei es, dass meine Frau oder meine Kinder vor mir sterben oder ich zuerst.

Ich bin seit Jahren der Meinung, dass man einfach nichts wissen kann, was Transzendenz angeht. Ich sage weder "ich glaube" noch "ich glaube nicht", sondern "ich weiß es nicht!"
Aus dieser "Sackgasse" komme ich bisher nicht raus. Ist auch nicht weiter schlimm, nur wenn es um das angesprochene Thema "Trost" geht.

Einer meiner Lehrer sagte einmal "Religionen sind die Ölverschmutzungen auf dem Wasser der Spiritualität". Ich denke, da ist was dran.

Ich bin seit langem dafür, Reli in der Schule nicht "bekennend" unterrichtet werden sollte. Dieser Artikel sprach mir aus der Seele:

http://www.zeit.de/gesellschaft/schule/2014-04/ethik-grundschule-religion

Jetzt der Bogen zur Schülerpespektive: Uns hat es als Schüler meistens sehr genervt, wenn wir merkten, dass der Lehrer den Standpunkt einer Kirche oder Religion vertrat. Wir wünschten uns einen "neutralen" Lehrer, der uns durch die Themen führt.

Ich persönlich hätte mir viel mehr Wissen über andere Religionen und den zugehörigen Kulturen gewünscht. Ich habe mich auch immer nach den Verbindungen zwischen Geschichte und Religion gefragt. Da gibt es einiges, was ich mir dann selbst durchgelesen habe. Dass der indische Subkontinent einmal komplett buddhistisch war und dann wieder hinduistisch wurde, ist doch zumindest erstaunlich!

Ich kann mir deinen Frust wirklich gut vorstellen. Unmotivierte Schüler, die nicht einmal mehr diskutieren wollen, sind gerade in Reli ein Graus.

Vielleicht kann man ja einen Reset-Knopf drücken und das Fach für sich neu definieren. Ich würde es im Sinne des verlinkten Artikels tun. Dann könnte selbst ich mir vorstellen, Reli zu unterrichten (auch, wenn ich da nur Quereinsteiger wäre).

Das würde vielleicht auch deine Glaubenskrise umschiffen. Die ist für dich persönlich sicher schon schwer genug, aber wenn sie dich auch noch im Job beeinträchtigt, wird es doppelt schlimm.

Also schauen, wie man die Glaubenskrise vom Job fernhalten kann.

Wenn es Gott gibt, kann ich mir übrigens nicht vorstellen, dass es ihn in irgend einer Weise berühren würde, wenn jemand nicht an ihn glaubt. Dann wäre er kein Gott. Wenn er die Möglichkeit hätte, sich eindeutig zu offenbaren und wen es ihm wichtig wäre, dass möglichst viele Menschen an ihn glauben, würde er das tun. Ansonsten ist es ihm entweder nicht wichtig oder er kann es nicht. Wenn er es nicht kann, ist er mit Sicherheit gleichmütig genug zu akzeptieren, dass nicht alle Menschen an ihn glauben.

Ich habe mich immer gefragt: Wie kann Gott erwarten, dass die ganze Menschheit an ihn glaubt, wenn er sich nur in Israel offenbart hat? Meine verborten Reli-Lehrer gaben darauf dogmatische (also verbohrte) Antworten. Das hat uns Schüler gestört und obwohl wir diskussionsfreudig waren, hat unseren Reli-Lehrern der Unterricht nur wenig Spaß gemacht. Sie konnten uns mit ihren schräg anmutenden Argumenten nicht überzeugen.

Wenn sie die Bibeln mitbrachten, gab es ein lautes Stöhnen in der Klasse. Ich weiß nicht einmal genau, warum. Vielleicht, weil diese alten Texte für Jugendliche langweilig klingen. Wenn ich mir antike Schriften von Philosophen oder römischen Geschichtsschreibern durchlese, finde ich selbst heute noch, dass biblische Texte damit nicht mithalten können. Sie überzeugen mich nicht, weil sie "zu dick auftragen". Die Sprache ist vergleichsweise geschwollen und das war sie vielleicht auch schon in den Ohren einiger Menschen vor Jahrtausenden.

Eine Lehrerin wollte mir sogar den Unterschied zwischen wissen und glauben wegdefinieren. Sie sagte "Glauben heißt wissen, was man nicht sieht".

Wir leben nunmal in Deutschland in einer aufgeklärten Welt, die von Technik und Wissenschaft beherrscht wird. Da geben sich selbst Kinder mit so etwas nicht mehr zufrieden.

Vielleicht wollten viele Jugendliche an einer Realschule auch nicht über "weiche" Themen diskutieren. Vielleicht wären harte Fakten für sie besser greifbar und sogar interessanter?

Das war mal, was mir alles so in den Sinn kam. Ich hoffe, es ist was Brauchbares dabei

Viele Grüße,
judeldu


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