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Forum: "Hausaufgaben=Religiöse Diskriminierung?"
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| @aman | | von: caldeirao
erstellt: 20.09.2014 15:08:21 geändert: 20.09.2014 16:42:38 |
ich widerspreche Dir ja sehr ungern, weil ich i.A. Deine Beiträge sehr schätze, aber hier werden aus meiner Sicht wirklich Äpfel mit Birnen verglichen.
Wie kann man denn Humanismus => Atheismus (soweit kann ich ja noch mitgehen) mit Sozialismus in Verbindung bringen und damit auch begründen, dass das nicht so toll sein kann. Der Sozialismus war und ist ja nun wirklich weit entfernt von humanistischen Werten (ich kenne auch heute kein sozialistisches Land- auch z.B. China, Venezuela oder Kuba sind ja Katastrophen, was die Demokratie betrifft und damit eben auch humanistische Werte). Auch die Kirche hat ja in seiner 2000 Jahre alten Geschichte bis in die heutige Zeit genug Dreck am Stecken. Daraus jetzt Schlussfolgerungen bzgl. des kommenden Lebens zu ziehen, halte ich gefährlich.
Ich persönlich bin froh, in einem Land zu leben, in dem ich mir aussuchen darf, welche Religion bzw. Weltanschauung ich bevorzuge und dass mir daraus keine Nachteile entstehen. Und ich bin auch froh, dass ich nicht auf den religiösen Nachsatz bei meiner Verbeamtung schwören musste. Bei uns gab es beide Möglichkeiten.
Welche Gesetze einer humanistischen Gesellschaft sind es denn, die Dich abstoßen? Aber fange bitte nicht mit dem Sozialismus an, der mit humanistischen Werten genauso viel zu tun wie die Inquisition mit christlichen Werten zu tun hatte. Beide haben sie benutzt, aber nicht gelebt. |
| @ tanteerna | | von: bakunix
erstellt: 21.09.2014 08:54:14 |
Du schreibst: "Religionsunterricht ist ordentliches Unterrichtsfach. Koranschule nicht und Musikschule auch nicht. Da sehe ich schon einen Unterschied."
Dass Religionsunterricht ein "ordentliches" Lehrfach ist, haben sich die Kirchen in die Konkordate, die sie mit den Bundesländern geschlossen haben, hineinschreiben lassen. Damit haben sie erreicht, dass der Religionsunterricht sie nichts kostet. Einmal deshalb, weil das Land die beamteten und angestellten Reli-Lehrer bezahlt, und zum anderen, weil die Stunden, die kirchliche Vertreter halten (Pfarrer, Religionspädagogen), dem Land in Rechnung gestellt werden. Darüber hinaus können die kirchlichen Mitarbeiter bis zu vier Wochen fehlen, ohne dass die Kirche einen Ersatz schicken muss. So lange müssen staatliche Lehrer einspringen, wenn die Kinder irgendwie beschäftigt werden müssen.
Der Status des "ordentlichen" Lehrfachs hat zur Folge, dass Religion auch Versetzungsfach ist. Da man in diesem Bereich für den Glauben, zumindest in der Grundschule, meistens eine Eins oder eine Zwei kriegt, kann es sich lohnen, dabei zu sein. |
| Ich bin froh, | | von: rfalio
erstellt: 21.09.2014 10:10:23 geändert: 21.09.2014 17:25:30 |
in einem Land zu leben, wo Werte, Grundsätze, Regeln menschlichen Miteinanders einen Platz an der Schule haben.
Ich glaube, viele meiner Vorschreiber haben von modernem Religionsunterricht gleich welcher Konfession und seinen Inhalten wenig Ahnung.
Er ist z.B. auf keinen Fall vergleichbar mit einer Koranschule (die ist eher so etwas wie die außerschulische Firmvorbereitung oder der Konfirmantenunterricht), sondern er ist ein weitgespanntes, fächerübergreifendes Fach, in dem wesentliche Aspekte des Menschseins aufgegriffen werden.
Und so ein Fach brauchen die Schüler!
Natürlich kann das auch ein Fach Ethik oder wie immer genannt leisten, aber es sollte halt so ein Fach für alle Schüler geben. Wenn das durch Verordnungen, organisatorische Gründe, zu geringe Schülerzahlen o.ä. nicht angeboten wird, ist es schade für die Schüler, denn ihnen wird etwas genommen!
Und nun zur Kernfrage:
Wenn am Nachmittag ein Termin für einen Teil der Schüler einer Klasse eingerichtet ist, kann ich diesen Teil von den Hausaufgaben freistellen. Der Vater kapiert anscheinend nicht, dass nicht sein Kind mehr aufbekommt, sondern eben andere wegen einer zusätzlichen Belastung weniger.
Ob das nun Religionsunterricht, Schulspiel oder etwas anderes ist, spielt doch keine Rolle.
Und wenn sein Kind wegen einer AG "holzhacken" weniger Hausaufgaben bekäme, würde er sich doch auch nicht über die "Benachteiligung" beschweren.
Ach übrigens:
Meines Wissens ist das Fach Religion in der Grundschule kein Vorrückungsfach (in Bayern sicher nicht)!
rfalio
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