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Forum: "Pegida im Unterricht?!"
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 | Hesse, ... |  | von: ohneschule

erstellt: 09.01.2015 18:15:17 |
natürlich sind Schüler so zu erziehen, wie du es korrekt formulierst.
Es darf aber auch keine einseitigen Unterweisungen geben. Dann werden sie nämlich manipuliert oder im schlimmeren Fall indoktriniert.
Weiter muss ich mich als Lehrer mit meiner eigenen Meinung zurückhalten, damit ich mir nicht den Vorwurf der Beeinflussung aussetze. Persönliche Befindlichkeiten oder gar überbordene Emotionen haben da gar nichts zu suchen. Ich erwarte von einem Lehrer einfach, dass er sich entsprechend zurücknimmt.
Als Lehrer ist es meine Pflicht, das Thema didaktisch so aufzubereiten, dass möglichst alle Facetten angesprochen werden.
In der kritischen Auseinandersetzung mit verschiedenen oder gar gegensätzlichen Positionen wird es erst möglich sein, das Phänomen "Pegida" korrekt einzuordnen.
Evtl. kann am Schluss dabei herauskommen, dass Pegida als islamfeindlich entlarvt wird. Es kann aber auch zu einem viel differenzierteren Bild von Pegida führen.
Erst dann ist es den Schülern möglich, sich eine eigene Meinung zu bilden.
Für falsch oder zumindest recht fahrlässig halte ich jedoch die "hemdsärmlige" Beschäftigung mit dem Thema, indem ich als Lehrkraft die Schüler in Richtung MEINER vorgefassten und damit einseitigen Meinung unterweise.
Diese Vorgehensweise passt nun gar nicht zu unserer freiheitlichen demokratischen Grundordnung, und damit erziehe ich die Schüler auch nicht im Sinne unserer Verfassung. |
 | Also da bin ich jetzt anderer Meinung! |  | von: rfalio

erstellt: 09.01.2015 18:37:43 |
Eben weil ich Lehrer bin (und nicht nur bloßer Faktenvermittler!) darf und soll ich meine eigene Meinung in den Unterricht einbringen. Ich muss sie aber ganz konkret als meine Meinung kennzeichnen.
Also: Fakten vermitteln, Pro und Contra beleuchten und dann Stellung nehmen.
Sonst mache ich genau das, was pegida-Protagonisten bekritteln.
Ich möchte in keiner islamischen Gesellschaft leben, aber auch nicht in einer Gesellschaft, in der Werte wie Toleranz, Emphatie, Asyl, Demokratie und andere bloße "Papiertiger" sind.
Ich möchte in keiner Gesellschaft leben, wo der Druck der Straße Richtschnur der Politik wird, wo bloßes uninforiertes Nachgeplappere von Stammtischparolen die Weichen stellt.
Deswegen beziehe ich Stellung, auch im Unterricht!
rfalio |
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
erstellt: 09.01.2015 19:32:33 |
... rfalio an!
Ich habe eine Meinung, ich bin Vorbild und ich darf das meinen SuS auch genauso zeigen.
Das ich meine SuS nicht anders bewertet, weil Sie anderen Meinungen haben ist klar, jedoch kann ich deutlich machen, dass es Themen gibt wo ich kein Spaß verstehe.
Wenn ein Judenwitz kommt, beziehe ich Stellung, da erarbeite ich in Gruppenarbeit nicht die Historie des Witzes, die Usmtände des Witzes und die politische Korrektheit.
Wenn er gut ist wird gelacht, wenn er beleidigend oder rassistisch oder anti-semitisch ist, wird verbal das deutlich gemacht. Punkt um!
PEGIDA wird von mir eben so deutlich (aber sachlich einwandfrei) verbal angegangen.
@Klexel
Das Ricthige ist richtig... auch in Dresden!
Das Falsche ist falsch... Auch in Dresden!
Das Klientel in meiner Klasse entscheidet nicht ob ich Weltoffenheit oder Fremdenfeindlichkeit propagiere.
Im Gegenteil, ich arbeite an einer Hauptzschule wo NPD Themen und Sichtweisen stark vertreten sind.
Da arbeite ich gezielt immer wieder gegen an, nicht mit dem erhobenen Zeigefinger, sondern mit Bildung.
Die SuS sitzen diesen Thesen nämlich auf, weil sie einfach (und falsch) sind. Wenn man ihnen aber deutlich macht, was das bedeutet, verstehen alle, dass das nicht gutzuheißen ist.
Dementsprechend finde ich Deinen Einwand menschlich nachvollziehbar (einfacher Weg ist sicherlich mit dem Strom) aber nicht richtig. Das kann ich nicht und das will ich nicht. |
 Beitrag (nur Mitglieder) |
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