Du schreibst im Eingangsbeitrag, dass es um Musik in Klasse 3 geht.
Wie sieht es denn in den anderen Fächern und Arbeiten aus? Es gerade an Musik aufzuhängen, halte ich für schwierig, weil viele Eltern das nicht wichtig genug finden.
Als Beispiel für viele andere Arbeit kann es aber herhalten, wenn das Verhalten auch sonst so wie beschrieben ist.
Auch ich kenne solche Kinder, die z.B. bei einer Mathematik-Arbeit die Hälfte der Zeit verbummeln, gar nicht anfangen, dann aber doch noch beginnen - und eine 3 schreiben.
Als LuL geht einem die Hutschnur hoch, zumal das Kind den Eindruck vermittelt, es sei ganz gelassen und es wäre alles nicht so wichtig.
Wenn es in Kl.3 nun schon mehrfach so vorgekommen ist, finde ich, dass schon April ist. Wann gibt dein BL die Empfehlungen raus? Zum Halbjahr 4 oder Ende 4? Ist es zum HJ, hat das Kind noch ziemlich genau 1 Jahr Zeit, an den Noten zu drehen.
Vielleicht hat es sich aber auch schon aufgegeben?
Arbeitet ihr mit Prozenten unter der Arbeit? Man könnte über die Darstellung der Prozente Ziele vereinbaren. Dieses Mal 15% - bei nächsten Mal mehr als 30%?
Wie arbeitet der Schüler sonst schriftlich? Wie ist es dann mit der Zeit? Kann er sie sich einteilen? Wie gut liest und schreibt er? Hat er Probleme damit ... und vermeidet die Aufgaben, weil sie ihm zu schwierig sind oder ... vermeidet er, damit kein SuS merkt, dass er so schwach ist? Was passiert, wenn er klare Zeitvorgaben (im Unterricht) bekommt, z.B. mit einer Sanduhr?
Ich würde im Elterngespräch deutlich darlegen, wo die Stärken und Schwächen sind und dass sein Verhalten in der Arbeit (und im Unterricht) verschiedene Hintergründe haben kann.
Wenn die Eltern ihn medikamentös einstellen wollen, wirst du es nicht verhindern können, kannst ihnen aber mit auf den Weg geben, dass es sinnvoll ist, eine begleitende Ergotherapie zu suchen, damit dem Schüler geholfen wird, sein Verhalten zu ändern (und aus der Spirale, in der er vermutlich steckt, herauszufinden).
Der andere Ausweg, der dann auch häufig kommt, wäre eine Wiederholung: Auch da gilt die klare Ansage, dass es offenbar am Arbeitsverhalten liegt .. und der Schüler in der Regel mehr kann, als er zeigt (so habe ich dich verstanden).
Und: Gerade in Musik würde ich die schlechte Note geben. Die Arbeit zählt zur Gesamtnote nur wenig (zumindest bei uns) und es ist ein deutliches Signal, dass es so nicht geht.
Palim