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Forum: "Internationaler Frauentag: Grundschulen sind weiblich!"
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| Das Wort im Munde umdrehen | | von: caldeirao
erstellt: 09.03.2016 23:01:15 geändert: 09.03.2016 23:09:11 |
Ich kann bei bakunix nicht lesen, dass der GrundschullehreR wegen seines Gehaltes nicht geheiratet wird. Es gibt doch noch die Variante, dass er vom Typ her nicht geheiratet wird.
Ich interpretiere die Worte als ein bisschen überspitzt. Das Problem an sich kenne ich auch. Wir haben einen Grunschullehrer und dessen Frau ist Grundschullehrerin. Er erfüllt weitere Klischees. Z.B. Leider kann er nicht WAT unterrichten, da er handwerklich unbegabt ist (seine Worte).
An unserer Schule lernen überwiegend Kinder aus gutsituierten Elternhäuser. Wenn da mal ein Kind hinfällt oder sich weh tut, bricht eine Welt zusammen, da muss man als L sofort springen. Was da angeheult kommt, ... Ich arbeitete früher im sozialen Brennpunkt. Da kannte ich ein solches Verhalten nicht.
Nun ist es auch nicht richtig, von Einzelfällen zu pauschalisieren und es gibt bestimmt auch andere GS-L.
Fakt ist aber, dass je älter die Kinder werden, um so mehr verdient der Lehrer bzw. Erzieher und auch um so höher ist der Anteil der Männer im Job. Das liegt mit Sicherheit nicht hauptsächlich daran, dass die Arbeit mit kleinen Kindern Männern nicht liegt. |
| Können wir uns vielleicht darauf einigen, | | von: rfalio
erstellt: 10.03.2016 14:45:10 |
dass Menschen unterschiedlich begabt sind und manche Begabungen von biologischen Voraussetzungen abhängen, die zwischen den Geschlechtern nicht gleichverteilt sind.
Größere Körperkraft, bessere räumliche Orientierung u.ä. spricht für den Mann; mehrgleisiges Denken, Vernetzung, soziale Kompetenzen für die Frau.
Beides brauchen unsere Kids, um sich an Vorbildern zu orientieren, unabhängig vom Geschlecht (der Kinder).Inzwischen ist die Gleichstellungsbeauftragte bei uns an der Dienststelle ein Mann, denn die sind in der Minderzahl.
Bei der Erziehung, egal ob im Elternhaus oder in der Schule, wäre eine Beteiligung von Frau und Mann wünschenswert.
Leider ist das in unserer heutigen Gesellschaftsstruktur oft nicht möglich. Unsere Kinder leiden darunter. Wir nehmen ihnen wesentliche Erfahrungen!
Lösungswege?
Sehe ich erst einmal keine; außer der Finanzminister öffnet seine verschlossene Tasche und bezahlt zumindest bis zur Sek I gleich.
So nebenbei: Ich bin als Realschullehrer mit einer Grundschullehrerin verheirattet und kann deshalb den Arbeitsaufwand in der GS denke ich einschätzen. Er ist höher als meiner!
rfalio |
| @caldairao | | von: bakunix
erstellt: 10.03.2016 15:50:14 geändert: 10.03.2016 22:12:48 |
Es gibt doch noch die Variante, dass er vom Typ her nicht geheiratet wird.
Das ist ein wichtiger Punkt. Eine akademisch gebildete Frau kann mit einem GS-Lehrer nicht reüssieren, also Achtung vor dem Publikum gewinnen. Das ist einfach kein gesellschaftlich anerkannter Männerjob mehr. Umgekehrt ist das schon möglich. Eine GS-Lehrerin ist für einen Akademiker schon vorzeigbar. Sie hat studiert, und wenn's um die Familienplanung geht, hat er eine ideale Partnerin, die ihren beruflichen Einsatz über's Deputat quasi steuern kann wie sie möchte. Dass GS-Lehrer nur zu 4% Teilzeit arbeiten, liegt sicher an der sozialen Situation der GS-Lehrer insgesamt. Sie sind die Hauptverdiener und können sich nicht auf eine besserverdienende Gattin berufen.
Eine Schulrätin, die es eigentlich wissen muss, sagte mir, es gäbe im Schulbereich kaum noch eine Schwangerschaft, die keine Risikoschwangerschaft sei. Sie wollte damit sagen, dass, sobald eine Lehrerin merkt, dass sie schwanger ist, Daheimbleiben folgt. Und wenn sie in den Beruf wieder einsteigen möchte, das kann nach mehreren Jahren sein, kriegt sie ihren Job wieder. Das ist auf jeden Fall arbeitnehmerfreundlich. Aber solche Errungenschaften sucht man in der sog. freien Wirtschaft eher vergebens.
Meine These ist: Da der Anteil der Teilzeitjobs bei den Lehrerinnen so hoch ist (fast 50%), ist auch das Interesse an einem starken Berufsbild eher unterdurchschnittlich ausgeprägt. Das berufspolitische Interesse, das beobachte ich, ist bei Teildeputierten, die auf ihr Einkommen nicht angewiesen sind, einfach zu gering. Damit wird dieses Berufsfeld für den Lebensunterhalt bestreitenden Männer immer weniger anziehend. Man geht diesem "verweiblichten" Job aus dem Weg.
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