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Anforderungen anneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: palim Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 01.11.2018 18:18:25

@wabami

"Die Grundschulehrkräfte müssen das kleine 1x1 so lehren und mit ihren Schülern einüben, dass es automatisiert angewendet wird - aus einem ganz simplen Grund: Weil es im Bildungsplan bzw. den Entsprechungen steht."

Tatsächlich habe ich genau DAS geschrieben: Curricula lesen und umsetzen. Und tatsächlich hatte ich genannt, dass es diverse Übungseinheiten in Klasse 3+4 gibt. Und tatsächlich stehen da noch viele andere Kompetenzen, nicht allein das 1x1, die auch gelehrt und geübt werden müssen. Der Aufruf, sich nicht ans Curriculum zu halten, stammt nicht von mir.

Wie Sie daraus eine egal-Haltung konstruieren, können Sie ja dann für sich mal rekapitulieren. Und wie sie an Ihrer Schule mit SuS umgehen, die Ihre Aufforderungen nicht Ernst nehmen und die notwendigen Fähigkeiten nicht zeigen, können Sie dann auch gleich reflektieren.

Dass Sie an Ihrem Schulstandort keine gute Zusammenarbeit mit den Grundschullehrkräften finden, kann wohl kaum mein Verschulden sein, es sei denn, ich sei daran beteiligt.

Auch wir geben an unterschiedliche weiterführende Schulen ab. Manche davon laden zu regelmäßigen Terminen ein. Ich gehe IMMER dahin, aber nicht alle Klassenlehrkräfte der neuen Schule sind zugegen. Warum? An den verschiedenen Schulen gibt es unterschiedliche Lehrer, die Interesse zeigen oder diese Termine absitzen. Warum? Andere Schulen bieten Kontakt per Telefon oder E-Mail, auch dafür nehme ich mir Zeit. Manche Lehrkräfte informieren sich, andere offenbar nicht. Warum?

Die Gymnasien laden nicht ein, sie bieten keine E-Mail, keine Telefonnummer, keinen organisierten Austausch und haben auch die allgemeinen Konferenzen mit den Grundschulen abgesagt. Offenbar reichen Ihnen die umfangreichen Akten, sodass sie diese eingehend lesen können und darüber ein umfassendes Bild erhalten und keine weiteren Informationen benötigen. Oder lesen die Gymnasiallehrkräfte die vorherigen Förderpläne und Zeugnisse gar nicht? Warum?

Dass Sie unterstellen, die Grundschulen würden die Anforderungen senken, finde ich ebenso unmöglich und anmaßend. Wie kommen Sie darauf? Wie ist es mit den Gymnasien? Haben die Gymnasien ihre Anforderungen gesenkt?



Natürlich haben auch die Eltern große Mitverantwortung,neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: halb27 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 01.11.2018 18:30:14 geändert: 01.11.2018 20:39:57

nur wird von den Didaktikern nicht berücksichtigt, dass das nicht seltene und oft fragwürdige Verwenden neuer Methoden, die den Methoden widersprechen, die die Eltern kennen, dem teilweise entgegensteht.

Dazu gehören neben den Ableitungsstrategien das 'Entbündelungsverfahren' bei der schriftlichen Subtraktion. So werden auch unnötige Konflikte zwischen Eltern und Schule geschürt.

Dabei sind die neuen Methoden keineswegs zweifelsfrei vorteilhaft, wie ich oben bezüglich der Ableitungsstrategien ausgeführt habe.

Das ist kein generelles Argument gegen neue Methoden, aber selbige sollten eine gewisse Schwelle an Vorteilhaftigkeit überschreiten, damit die Diskrepanz zum Verständnis der Eltern zu rechtfertigen ist.

Ein anderes Problem ist, dass die eingeforderten Elternaktivitäten Kinder aus bildungsfernen Schichten benachteiligen. So gesehen muss man einen Spagat hinkriegen, die Eltern durchaus einzubinden, weil es ohne die Eltern nicht geht, aber die Lehraktivitäten so gestalten, dass möglichst viel Automatisierung doch in der Schule stattfindet.

Beim Einmaleins erlebe ich, dass in der Schule massiv Wiederholung betrieben wird und hier an Optimierung großes Interesse besteht (mein entsprechendes Material hier wurde inzwischen über 500-mal heruntergeladen).

Was aber - nach meinen beschränkten Erfahrungen an 'meiner' Schule, aber auch nach Betrachten diverser Lehrwerke - verbesserungsfähig ist, ist das Erstlernen des Einmaleins, so dass es automatisiert beherrscht wird. Ich verstehe, dass Schule das nicht perfekt leisten kann, aber große Anstrengungen diesbezüglich finde ich sehr erstrebenswert. Überall, wo das passiert: Chapeau!

Da ich Förderung betreibe, habe ich es hauptsächlich mit Kindern aus bildungsfernen Schichten zu tun. Und da erlebe ich, wie problematisch sich deren Eltern oft verhalten.

 



Konflikt GS-LK versus weiterführende LKneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: caldeirao Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 01.11.2018 21:44:54

Genau das ist das Problem und was dann GS-LK verärgert. Die Weiterführende LK meinen anhand der Kompetenzen der SuS die Arbeit der GS-LK beurteilen zu können und geben dann gute Ratschläge. Solche Sätze wie

 

das kleine 1x1 so lehren und mit ihren Schülern einüben, dass es automatisiert angewendet wird - aus einem ganz simplen Grund: Weil es im Bildungsplan bzw. den Entsprechungen steht.

Erste Frage: Beherrschen die SuS alles, was die LuL am Gymnasium unterrichten? Wie wird hier sicher gestellt, dass die SuS alle Grundlagen anwendungsbereit beherrschen? Ich möchte hier auch mal ein Beispiel nennen, wo ich mich frage, was da unterrichtet wurde. Mein Neffe hat bei der Zersetzung von Wasser als Nebenprodukt Kohlendioxid angegeben- nach 1,5 Jahren Chemieunterricht. Das zeigt mir, dass er gar nichts verstanden hat und überhaupt nicht weiß, worum es in Chemie geht. Das ist genauso schlimm wie das Nichtbeherrschen des 1x1- und der Kerl ist nicht faul.

Zweitens gibt es überall gute und weniger gute LuL. Auch wir an der GS haben zum Teil mit unfähigem Personal zu tun. Das liegt zum einen an Einstellungen und Kompetenzen zum Anderen, dass jeder L alles unterrichten muss, die GS-LK aber auch i.A. in 2-3 Fächern ausgebildet sind z.B. Sport Englisch. Von den Seiteneinsteigern, die sich überproportional auf die GS verteilen, will ich noch gar nicht reden- obwohl es auch sehr gute Seiteneinsteiger gibt.

Ein weiterer Punkt ist die extreme Heterogenität. Wir haben eben das hochbegabte Kind mit einem IQ von 140 genauso wie das LB Kind mit einem IQ von 75 sitzen und alle sollen wolen entsprechend beschult werden. Da kann man an keiner weiterführenden Schule mitreden.

Weiterhin ist es meine Aufgabe ein Bildungsangebot zu unterbreiten und mit Hilfe von didaktischen und methodisch sinnvollen Angeboten die SuS maximal zu fördern und zu fordern. Es ist nicht meine Aufgabe irgendwelche gesellschaftlichen Problem zu korregieren oder irgendwelche völlig fehlgeleiteten  Erziehunsstile der Eltern auszugleichen. Es ist die verdammte Pflicht der Eltern, ihr Kind zu unterstützen (Schulgesetz) Und dazu gehört eben regelmäßig zu lesen, Schreibanlässe nutzen und auch das 1x1 lernen.

Wer seinen SuS alles so beibringt, dass es auch der allerletzte anwendungsbereit beherrscht, der werfe hier den ersten Stein.

 

@ halb und halb: aus meiner Sicht gehst Du in deiner Bewertung zu stark vom leistungsschwachen Kind aus. Für leistungsstarke SuS ist das Ableiten oft leichter. Was Lehrwerke betrifft nutze ich viel eigene Materialien.

 



@caldeironeuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: halb27 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 01.11.2018 22:09:55 geändert: 01.11.2018 23:24:24

Ja, das stimmt. Ich interessiere mich hauptsächlich für die leistungsschwächeren Schüler - allerdings nicht nur für die ganz schwachen. 
Die sind es ja, die Probleme machen. Den starken Schülern erschließt sich mehr oder weniger alles von selbst.

Natürlich muss man sich als LehrerIn auch um die starken Schüler kümmern, aber das geschieht eher über Extra-Aufgaben. Eine an den leistungsschwächeren Schülern orientierte Didaktik schadet ihnen nicht.

Schön, dass Du Dich nicht auf die Lehrwerke allein stützt.



@caldeirao und @palimneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: wabami Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 02.11.2018 09:33:34 geändert: 02.11.2018 09:34:15

Es ist interessant, wie hier bewusst missverstanden wird.

Deshalb formuliere ich ganz deutlich:

1x1 wird unterrichtet aber unterschiedlich gut beherrscht. Die fehlende Übung ist dabei ein Baustein - dies ist das kleinste Problem.
Falsches Verständnis von automatisiertem Beherrschen ist ein bekanntes und bestehendes Problem.

Bei uns gibt es Schüler - und die stammen i.d.R. von zwei Grundschulen - die bspw. bei der Aufgabe 7x8 kleine Probleme haben und dann halblaut 40 - 48 - 56 aufsagen. (Ja, von diesen GS kommen auch etliche Schüler die das kleine 1x1 gut beherrschen.)

Hinweise an diese GS auf ein falsches Verständnis von "automatisierten Beherrschen" (eben nicht eine Strategie beherrschen, sondern auswendig lernen) werden ignoriert, wenn sie detaillierter kommen sogar als Einmischung in die pädagogische Freiheit abgebügelt.

Die Tendenz zu diesem Verhalten habe ich hier im Forum wahrgenommen und angeprangert. Warum du dich, palim, dabei persönlich stark angegriffen fühlst und einen Bezug auf den Bildungsplan als anmaßend verstehst, musst du mit deinem Gewissen bzgl. deiner Kritikfähigkeit ausmachen. Ich werfe dir nichts vor, ich beurteile nicht deine Arbeit - ich fordere nur GS-Lehrkräfte auf, sich der Kritik mit Blick auf die festgestellten Schülerleistungen zu stellen.

Wenn dann elisabethalice die These vertritt, dass die Lehrkräfte an den weiterführenden Schulen eben das 1x1 mit der harten Methode ("Friss oder stirb") in zwei Wochen mit Lernzielkontrolle lernen lassen müssen, dann möchte ich sehr wohl darauf aufmerksam machen dürfen, dass sich dieser Zwang nur aus Motiven ableitet, die auf GS-Lehrkräfte gleichermaßen zutreffen, die aber im Gegensatz zu uns durch den Bildungsplan äußerlich verpflichtet sind.

Kleine Randnotiz: Eben dieser Bildungsplan macht den konkreten Vorschlag von elisabethalice (mit benoteter Lernzielkontroller) rechtlich bedenklich: Was darf abgeprüft werden? -!!

 

Caldeiraos Anmerkung zum Bildungsplan sollten gut durchdacht werden. Ich glaube nicht, dass sich irgendein Lehrer irgendeiner Schule ernsthaft daran messen lassen möchte, in welchem Ausprägungsgrad seine Schüler die aufgelisteten Bildungsplaninhalte präsent verfügbar haben.
Die Analyse des Wassers vergleichend neben eine Grundkompetenz wie dem 1x1 zu stellen, ist nicht zielführend. Aber aus diesem geschilderten hanebüchenen Fehler einen Hinweis für den Chemielehrer abzuleiten ist ggf. angebracht. Nicht wenn er einzeln auftritt (manche Schüler haben Rosinen im Kopf), aber wiederholt. Der Hinweis ist übrigens ganz simpel, der entsprechende Chemielehrer sollte seinen Versuchsaufbau für die Analyse des Wassers deutlicher vom Aufbau für das Auskochen des Sprudels im Thema Säuren und Basen unterscheiden und ggf. zeitlich besser trennen. Möglicherweise auch seinen zugehörigen Tafelaufschrieb präziser formulieren. (Dieser blöde Fehler ist naheliegender, als man von außen denkt.)

Und mit letzterer Ausführung sind wir vermutlich an einem Kern des Problems: Wie kann ich mir anmaßen, den festgestellten Schülerfehler, am Lehrerverhalten festzumachen. Dieser hat Standardversuche durchgeführt, er hat jeweils ordentliche Tafelbilder entwickelt und macht überhaupt einen guten Unterricht ... Jede Lehrkraft an weiterführenden Schulen stellt Probleme/Lücken/... in den Schülerleistungen fest, die (neben der persönlichen Ursache) im Unterricht der vorangegangen Schule mitbedingt sind.

Die Rückmeldung diesbezüglich ist zwangsläufig einseitig. Sie ist nicht immer passend, sie ist nicht immer gut formuliert, sie beachtet nicht immer die (wenig bekannten) Rahmenbedingungen und sie vermischt mehrere Problemfelder ... Aber alles das rechtfertigt nicht, sie pauschal wegzuwischen und sich zu verbieten.

 

Zum 1x1 zurück:

Automatisiert bedeutet: Auswendig gelernt und ohne Verzögerung abrufbar.

Königsreihen können nur ein Zwischenschritt sein.

Es muss beständig geübt werden - an den weiterführenden Schulen muss weiter geübt werden.

Fehlende Übung zuhause ist ein bekanntes Problem, dem begegnet werden muss.

Ich lese julia17s Initialbeitrag als Nachfrage, ob hier eine schleichende Veränderung der Sichtweise auf diese vier Punkte eingesetzt hat. Statt eines klaren Nein kam die Empörung über diese Frage. Empörung überhaupt zu fragen und nicht die Empörung, weil das 1x1 bzw. sein Automatisieren keinesfalls zur Diskussion steht.

Unschön!

 



Also...neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: ysnp Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 02.11.2018 11:48:21 geändert: 03.11.2018 12:38:11

Wenn die Schüler ab der 5. Jahrgangsstufe nach kurzer Wiederholung das 1x1 nicht mehr abrufen können, verstehe ich die Welt nicht mehr. 

Wenn ich nämlich daran denke, wie oft und wie lange in Klasse 3/4 das 1x1 thematisiert wird. Außerdem wird das 1x1 ab der 2. Klasse aufbauend spiralförmig angewandt.

Beispiel aus meiner Praxis:

Die Schüler bringen ein gewisses Grundwissen des 1x1 vom 2. Schuljahr mit (Kernaufgaben).

3. Schuljahr:

Im 3. Schuljahr beschäftigen wir uns meist im November/Dezember ca. 6 Wochen lang nur mit dem 1x1. Das sind die Strategien (Herleitungen) und die einzelnen Reihen, das Dividieren, die Beziehungen der Reihen, das Dividieren mit Rest impliziert. Das ist die wichtigste Phase. Viele GrundschulkollegInnen vergeben einen 1x1 Führerschein, wenn das 1x1 in gewisser Geschwindigkeit automatisiert ist.

Als Nächstes kommt das 1x1 wieder dran, wenn wir im Tausenderraum Multiplikations- und Divisionsaufgaben im Kopf rechnen.

Das Dritte sind dann die Uhrzeitrechnungen. (Minuten, Sekunden usw.)

 

4. Schuljahr:

Am Anfang des Schuljahrs beim Wiederholen der Aufgaben im Tausenderraum.

Als Nächstes, wenn wir die Räume erweitern, einmal bis zum 100 000, dann bis zur Million. Auch hier gibt es Kopfrechenaufgaben mit entsprechenden Stellen.

Dann muss das 1x1 automatisiert sein, wenn wir uns ca. 2-3 Wochen lang mit der halbschriftlichen Multiplikation und Division beschäftigen (inkl. Überschlag).

Dann braucht man das automatisierte 1x1 beim Erlernen der schriftl. Mulitplikation mit den Überschlägen (ca. 3-4 Wochen)

Dann braucht man das automatisierte 1x1 beim Erlernen und der Übung der schriftlichen Division durch einstellige Zahlen mit den Überschlägen (ca. 3-4 Wochen).

------------

Fazit: Wer bis dahin das kleine 1x1 nicht beherrscht, dem ist nicht mehr zu helfen. Vor allem den Gymnasiasten. 

Meiner Erfahrung nach gibt es nur Probleme mit dem Automatisieren bei den ganz schwachen Schülern, die sich einfach Zahlen schlecht merken können und wenig Zahlenvorstellungen entwickelt haben.

-------------

Allerdings muss das 1x1 immer wieder aktiviert werden. Deshalb denke ich, muss man auch in den 5. Klassen erst einmal kurz wiederholen.

-------------

@wabami:

Ich habe gerade deinen Beitrag gelesen. Dass man das "Herleiten" automatisiert, finde ich auch nicht richtig. Die Herleitungsstrategien - die übrigens sehr logisch und mathematisch sind (ich meine damit nicht das Hoch- oder Runterzählen) - sind Hilfen, damit man nicht ganz blank dasteht, sollten sich aber mit der Zeit beim kleinen 1x1 verloren haben.

Da wir inzwischen in der Grundschule nur das kleine 1x1 automatisieren, müssen die Schüler für 1x1 Aufgaben mit größeren Multiplikanden oder Divisoren schon Herleitungsstrategien wissen.



ich glaubeneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: fruusch Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 02.11.2018 12:09:45

kaum, dass es hilft, wenn jetzt hier Gymnasiallehrer auf Grundschullehrer eindreschen oder umgekehrt. Wir sitzen im selben Boot und sollten uns eher darauf konzentrieren, wie wir besser zusammen arbeiten können, anstatt uns gegenseitig das Leben schwer zu machen.

Mit welchen Voraussetzungen ein Kind in die 5. Klasse kommt, hängt doch von vielen Faktoren ab:

- sozialer Status der Familie

- Bildungsstand der Familie

- finanzieller Status der Familie

- Migrationshintergrund

- materielle Ausstattung der Grundschule

- Fähigkeit der GS-Lehrer, Grundfertigkeiten zu lehren

- persönliche Intelligenz des Schülers

- Lernbereitschaft des Schülers

- Bildungsstandards des Bundes, Landescurricula und daraus abgeleitete Arbeitspläne der Schule

- usw. usf.

Auf Aussagen von Schülern "das haben wir nie gelernt" würde ich nie vertrauen, zu 99% ist das eine Schutzbehauptung. Die wird sogar dreist verwendet, wenn die Schüler den entsprechenden Stoff bei mir selbst durchgenommen haben - und dann wundern sie sich noch, wenn ich sie direkt widerlege (meinem Tablet sei Dank, in dem ich alle Themen und Tafelanschriebe speichere...). Die Threaderstellerin hat das ja sogar nicht einmal selbst so von ihren Schülern erfahren, sondern nur indirekt über eine Kollegin.

Davon abgesehen besteht der Lehrplan Mathematik der 5. und 6. Klasse doch sowieso zum großen Teil aus Wiederholungsthemen. Wir besprechen die Stellenwerttafel, das Kopfrechnen, halbschriftliche und schriftliche Verfahren der Grundrechenarten, wir erweitern den Zahlenraum, rechnen mit Größen (Längen, Zeiten, Massen), zeichnen Diagramme, besprechen qualitativ Figuren und Körper, befassen uns mit Teilbarkeitsregeln und geschickten Rechenmethoden... das sind doch alles Themen der GS. Warum machen wir das? Um es allen Schülern, die aus den verschiedensten GS zu uns kommen und die verschiedensten Empfehlungen mitbringen, zu ermöglichen, bei uns anzukommen, damit sie dann nach der Orientierungsstufe alle mehr oder weniger auf dem selben Kenntnisstand sind bzw. sein sollten.

Wann immer ich Schüler übernehmen musste, die wirklich große Defizite in ihrer GS-Ausbildung hatten (z.B. überhaupt nicht schriftlich rechnen konnten), dann war das stets auf ein und denselben Grund zurückzuführen: massiven Unterrichtsausfall an der GS aufgrund stark erhöhten Krankenstands, der nicht oder nur sehr unzureichend durch Vertretungen ausgeglichen wurde. Mir haben Eltern erzählt, dass sie komplette Bücher und Arbeitshefte in Deutsch und Mathematik für die 3. und 4. Klasse neuwertig weiterverkaufen konnten, weil sie nicht benutzt wurden - stattdessen durften ihre Kinder stundenlang Unterhaltungsfilme gucken, weil nicht mal eine Aufsicht organisiert werden konnte. Wie sehr ich dann in meinem Unterricht darauf eingehen kann, hängt natürlich wieder von mehreren Umständen ab. Ich muss aber auf jeden Fall das Gespräch mit den Eltern suchen und entsprechende Fördermaßnahmen einleiten, wie auch immer die dann aussehen. Wenn die ganze Klasse große Defizite in einem Teilbereich hat, kann ich das auch nicht einfach ignorieren oder per Notendruck eine Verbesserung erzwingen.

Auf welche Art und Weise ein Kind das kleine 1x1 gelernt hat, kann mir am Gymnasium doch im Grunde genommen egal sein, Hauptsache das Kind kann es. Ich lasse meinen Schülern beim Rechnen auch immer die größtmöglichen Freiheiten. Jeder hat sein eigenes System, und solange es zuverlässig richtige Antworten liefert, muss bei mir niemand umlernen. Und wenn jemand das kleine 1x1 nicht komplett auswendig kann, es sich aber schnell herleiten kann - nun, das ist doch die hohe Kunst der Mathematik, oder nicht? Und wenn ich tatsächlich feststellen sollte, dass alle Kinder aus einer ganz bestimmten GS jedes Jahr mit einem bestimmten Defizit zu uns kommen, dann sollten sich mal die beiden Schulleitungen an einen Tisch setzen, um das zu beheben.

Und noch etwas: Ich bin ebenfalls der Meinung, dass Lehrkräfte von abgebenden und aufnehmenden Schulen viel mehr miteinander reden sollten. Leider ist dies an den wenigsten Schulen institutionalisiert, was aber auch recht schwierig ist. Ein Gymnasium nimmt üblicherweise Kinder von ca. 5-10 verschiedenen Grundschulen auf. Die alle an einen Tisch zu bekommen ist terminlich kaum zu bewerkstelligen. Daraus 5 Termine zu machen, würde im Kollegium eine Palastrevolte auslösen. Auch die GS Kollegen wollen ja nicht unbedingt ein Dutzend Nachmittage damit verbringen, Gymnasien, Realschulen, Hauptschulen und was es sonst noch so an Schularten gibt zu besuchen, an die sie jeweils 2-5 Schüler abgegeben haben. Eine Patentlösung für dieses Dilemma habe ich leider auch nicht.

4t ist dabei auch nicht unbedingt das optimale Medium, da hier Kollegen aus dem gesamten Bundesgebiet mit all seinem Bildungsföderalismus aufeinander treffen, die natürlich nicht die Curricula und Gepflogenheiten aller Bundesländer kennen. Somit sind Missverständnisse vorprogrammiert. Vielleicht könnte man bei spezifischen Problemen ja das betreffende Bundesland mit in den Titel des Threads schreiben, was ja manche schon tun. Dann können sich diejenigen, die sich mit diesem Land nicht auskennen, einfach mit Kommentaren zurückhalten - ja, das betrifft auch mich.

So, damit hat dieser Thread einen weiteren langen Beitrag...



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von: amann Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 02.11.2018 12:40:57

Habe einfach nur mitgelesen und einiges über die Abläufe, Motivationen und Vorgehensweisen in der Grundschule dabei gelernt. In unserem Gymnasium trifft man sich halbjährlich mit den Grundschulen rundum, aber da ist immer nur ein Schwerpunktthema zum Besprechen dran.

Euren vielfachen Hinweis auf die Curricula sehe ich mit gemischten Gefühlen, diese werden in meiner Wahrnehmung zunehmend zu einer Minimalforderung, für gute und zusammenhängende Bildung muss man eigentlich - wo es denn möglich ist, die Probleme mit Eltern und Schülern haben wir auch - übererfüllen. Und völlig realistisch sind sie auch nicht immer.

Bitte zerstreitet euch nicht zwischen Grundschule und Gymnasium. Am Ende müssen wir gemeinsam geradebiegen, was eine aus den Fugen geratene Gesellschaft mit einer ratlos aktivistischen Politik und manchen Didaktikern, die zu viel Astrid Lindgren lesen, den Kindern an Verkrümmungen antut.



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von: ysnp Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 02.11.2018 12:46:06 geändert: 03.11.2018 12:40:10

Aufgrund der Materialien, die es so gibt in Mathematik und der Schulbücher - glaube ich nicht einmal, dass die Lehrpläne sich in Mathematik so grundlegend unterscheiden.

Das SINUS - Programm lief bundesweit, wir gehen z.B. sehr gerne auf Fortbildungen eines Mathematikdozenten aus Ba-Wü; früher wurden bei uns Bücher von Dozenten der Uni Dortmund hoch gehandelt. Außerdem werden viele Übungshefte von einem norddeutschen Verlag hergenommen.

Ich finde ebenso den Austausch Grundschule - weiterführende Schulen sehr wichtig. Wir haben mit allen 3 Schultypen einen Austausch. Wir sind zwar keine Zulieferer für irgendeinen Schultyp, weil, wenn der Unterricht auf diese Schulklientel ausgerichtet wäre, die anderen untergingen, aber dennoch sind die Gespräche, die wir vor allem mit dem Gymnasium führen (da ist die Erwartungshaltung am höchsten, mit den anderen Schultypen gibt es in Bezug auf Erwartungen meistens keine großen Probleme) sehr fruchtbar. Wir organisieren schon seit Jahren gegenseitige Unterrichtshospitationen. Unser örtliches Gymnasium veranstaltet einmal im Schuljahr ein Austauschtreffen mit allen zuliefernden Grundschulen für die Fächer Deutsch, Mathematik und Englisch. Zudem werden Hospitationen ausgemacht. In Bayern haben wir zudem öffentlich bestellte Grundschullehrer, die an den Realschulschulen und Gymnasien in den 5. Klassen einige Stunden mit unterstützen. Ich denke, dass durch solche öffentliche Aktionen die Missverständnisse ziemlich ausgeräumt wurden.

Deshalb mein Appell an alle: Nicht klagen, sondern einen Austausch vor Ort anleiern. Bei uns ging es auch von Lehrern aus. Ich habe unseren Wunsch nach Austausch vor ca. 10 Jahren für unsere Schule an die Realschule und an die Mittelschule von unserem speziell dafür gebildeten Team herangetragen und rannte offene Türen ein. (Mit dem Gymnasium war das schon länger Tradition.) Inzwischen hat sich das Ganze so oder so verselbstständigt bzw. ist offiziell viel geschehen.

Übrigens: "Nie gelernt" sagen auch meine Schüler, entweder über das 2. oder 3. Schuljahr bei einigen Themen. Ich frage dann im Haus nach oder weiß es dann selbst, weil ich die Klasse ja fortführe. Und zu 90 Prozent stimmen die Aussagen nicht.

@fruusch:

An der Aussage, dass es an der Fähigkeit des Grundschullehrers liegt, möchte ich dir widersprechen. Dann müsste die Ausbildung an dem Lehrer vorübergegangen sein und das müsste ein ziemlicher Eigenbrödler sein, was du bei Grundschullehrern kaum vorfindest. Anfänger machen vielleicht noch die Fehler, dass sie die falschen Schwerpunkte setzen, aber so extrem dürfte sich das nicht auswirken. Außerdem sind die Mathebücher im Grundschulbereich ganz gut, an denen kann man sich gut orientieren. Allerdings bestreite ich nicht, dass es zwischen Lehrern Nuancen der Schwerpunktlegung gibt.

Beim 1x1 muss man das als Grundschullehrer schnell merken, dass es automatisiert sein muss, denn man braucht ja selbst das automatisierte 1x1 bei den schriftlichen Verfahren im 4. Schuljahr.



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von: palim Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 02.11.2018 17:32:58

Ich sehe das Missverständnis beiderseitig und kann die Unterstellungen nicht nachvollziehen.

ysnps Beitrag schließe ich mich an:

Meiner Erfahrung nach gibt es nur Probleme mit dem Automatisieren bei den ganz schwachen Schülern, die sich einfach Zahlen schlecht merken können und wenig Zahlenvorstellungen entwickelt haben.

-------------

Allerdings muss das 1x1 immer wieder aktiviert werden. Deshalb denke ich, muss man auch in den 5. Klassen erst einmal kurz wiederholen.

Dass man, gerade wenn man merkt, dass die Grundfähigkeiten vernachlässigt werden, eine klare Ansage setzt, finde ich richtig. Auch die Vorgehensweise, die Fähigkeiten einzufordern und einen Test anzusetzen, unterstreiche ich. Nichts anderes läuft in Grundschulen auch nach angemessener Übungszeit.

Es ist im übrigen erstaunlich, wie viele SuS solche Ansagen erst dann ernst nehmen, wenn sie wissen, dass ihre Nachlässigkeit tatsächlich Konsequenzen nach sich ziehen wird, weil sie erkennen, dass die Lehrkraft den Test nicht nur ankündigt, sondern auch schreibt. Verhaltensweisen wie verdrängen, abwarten, aufschieben sind weit verbreitet - bei einigen SuS merkt es keiner, bei anderen wird so viel kontrolliert, dass die SuS nie selbst einen Impuls finden müssen.



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