Himmlischer Abend
Ein Versuch in Leichter Sprache von Heinrich Hinze
Abends war es im Park sehr kalt.
Lou fror.
Im Sommer hatte sie draußen geschlafen.
Jetzt brauchte sie ein warmes Zimmer für die Nacht.
Es war dunkel.
Am Himmel leuchteten die Sterne.
Da sah Lou eine Stern-Schnuppe.
Diese Stern-Schnuppe sah ganz komisch aus.
Lou hatte so eine Stern-Schnuppe noch nie gesehen.
Es war aber keine Stern-Schnuppe.
Es war ein Raum-Schiff.
Das Raum-Schiff landete direkt vor Lou.
Es war aber kein großes Raum-Schiff, sondern ein ganz kleines.
Wie eine leuchtende Kugel lag das kleine Raum-Schiff nun vor den Füßen von Lou.
Lou wollte besser schauen und bückte sich.
Da öffnete sich eine Tür.
Ein kleines Lebe-Wesen kam heraus.
Das Lebe-Wesen sah Lou an.
Lou staunte und fragte: Wer bist du?
Das Lebe-Wesen antwortete: Ich bin eine gute Fee.
Lou fragte: Was willst du von mir?
Die Fee antwortete:
Du hast bald Geburtstag. Ich schenke dir drei Wünsche.
Lou sagte:
Diesen Quatsch glaube ich dir nicht. Hau ganz schnell ab!
Zisch!
Sofort war die Fee mit ihrem Raum-Schiff verschwunden.
Lou war ganz verblüfft.
Sie rieb sich die Augen und dachte:
· War das eben wirklich passiert?
· Oder spinne ich schon im Kopf?
· Kann ich mir jetzt wirklich was wünschen?
· Ich glaube, ich habe nur noch zwei Wünsche. weil ich "Hau ab" gesagt habe.
· Was soll ich mir nun wünschen?
Da knurrte der Magen von Lou.
Ja, sie war hungrig.
Sie hatte lange nichts mehr gegessen.
Dann hatte Lou eine Idee.
Sie dachte:
· Ich wünsche mir ein gutes Essen.
· Die Fee hat mir Wünsche geschenkt.
· Das Essen ist also umsonst für mich.
Lou ging in den nächsten Gast-Hof.
Sie setzte sich auf einen ruhigen Platz im Raum.
Sofort kam ein junger Kellner zu ihr.
Der junge Kellner gefiel Lou.
Lou freute sich, denn sie wollte bei ihm ihr Essen bestellen.
Aber der Kellner wollte etwas anderes.
Er sagte zu Lou:
· Sie müssen wieder gehen.
· Sie sind zu schäbig gekleidet für unseren Gast-Hof.
Lou trug alte und kaputte Kleidung.
Darum wollte man sie wieder los werden.
Lou wurde wütend.
Sie verfluchte den Kellner und rief: Fahr zur Hölle!
Sofort war der junge Kellner verschwunden.
Lou war ganz überrascht und dachte:
· Hä?
· War das eben wirklich passiert?
· Habe ich den jungen Kellner weggezaubert?
· Ist der Kellner nun wirklich in der Hölle?
Lou hatte Angst um den jungen Kellner.
Sie hatte sich sogar etwas in ihn verliebt.
Nur ein wenig, denn die beiden hatten sich nur kurz getroffen.
Lou bekam Gewissens-Bisse.
Sie dachte:
· Der Kellner muss wieder zurück kommen!
· Er darf nicht in der Hölle bleiben!
· Ich habe noch einen Wunsch frei.
Lou machte sich Mut und sagte dann laut:
Ich wünsche, dass du ganz schnell wieder hier bist!
Sofort stand der Kellner wieder neben Lou.
Seine Kleidung roch angebrannt.
Auf der linken Seite stieg sogar Rauch auf.
Der Kellner machte ein ganz erschrockenes Gesicht.
Aber dann strahlten seine Augen vor Freude.
Der Kellner sagte zu Lou:
Vielen Dank, dass du mich zurückgeholt hast.
Dann lief er schnell weg.
Lou dachte:
· Meine drei Wünsche sind weg.
· Jetzt werfen sie mich raus.
· Aber ich warte ab.
· Ich bleibe erstmal hier sitzen.
Aber niemand warf Lou aus dem Gast-Hof.
Ganz im Gegen-Teil.
Es kam der Besitzer und fragte Lou nach ihren Essens-Wünschen.
Er war ganz übertrieben freundlich.
Er hatte Angst vor der Zauber-Kraft, die Lou anscheinend hatte.
Lou bekam ein gutes Essen.
Der junge Kellner brachte es ihr.
Als Lou gegessen hatte, kam der junge Kellner.
Er sagte zu ihr:
· Ich hoffe, es hat dir geschmeckt.
· Ich sollte dich vorhin rauswerfen.
· Ich musste das tun, aber ich wollte es nicht.
· Es war gegen mein Herz und mein Gewissen.
· Es tut auch dem Besitzer leid, dass wir dich so schlecht behandelt haben.
· Das Essen für dich ist kostenlos.
Der junge Kellner hatte sich in Lou verliebt.
Und Lou hatte sich in den jungen Kellner verliebt.
Es war Liebe auf den ersten Blick.
Die beiden heirateten nur drei Wochen nach diesem Abend.
Natürlich feierten sie ihre Hoch-Zeit in genau diesem Gast-Haus.