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Forum: "LÄRM - UNRUHE IN DER KLASSE"

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Was ist Erziehung?neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: caldeirao Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 17.03.2005 16:25:44

Erstmal muss ich meinem(r) Vorgänger(in) Recht geben, beobachtet mal LuL bei Dienstberatungen und Weiterbildungen. Zum Teil primitiver als SuS. Die ganze Palette- Briefchen schreiben, Arbeiten korrigieren, Stundenvorbereitungen, malen, quatschen .... Das ist mir auch sehr peinlich, wenn ich soetwas sehe.

Palim, ich hoffe, du hast dich nur ein bisschen unglücklich ausgedrückt.

"Meiner Meinung nach kommt es gerade den Lehrern zu - wie kataz es ja auch schreibt - den Schülern Wege aufzuzeigen, wie man lernen kann und wie man mit anderen Menschen umgeht.
Und ich nenne das Erziehung. ".....

Du glaubst doch nicht wirklich, dass du pubertierenden Jugendlichen Wege aufzeigen kannst, wie man lernt und wie man mit Menschen umgeht. Ich denke, da hat Robinson Recht, dass man die Kinder bzw. Jugendliche begleitet. Es gibt in meinen Augen 3 Möglichkeiten, um bei Kindern erwünschtes Verhalten hervor zu rufen.
1. mit Autorität- sprich die Kinder haben Angst; sehr toller Stil und lernmotivierend und wehe dem du bist nicht anwesend
2. du machst es über die Beziehungsebene. Die Kinder zeigen dir zu Liebe erwünschtes Verhalten
3. du weckst Einsichten (ist natürlich die höchste und anspruchsvollste Form)

Aber erziehe mal ein verhaltensgestörtes Kind. Viel Spaß..........

Zum Thema zurück ADS-Kinder
Sind diese Kinder wirklich diagnostizierte ADS-Kinder oder wurde ihnen nur der Stempel aufgedrück? Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass in einer Klasse am Gymnasium 4 diagnostizierte ADS-Kinder sind. Und dann hat der Zuständige für die Einteilung der Klassen völlig versagt. Wie kann man 4 diagnostizierte ADS-Kinder in eine klasse stecken?
ADS-Kinder brauchen kurze knappe Arbeitsaufgaben- nicht zu lang. Kontrolle und Motivation. Klare Regeln mit Konsequenzen bitte nicht verwechseln mit Strafen. Man kann z.B. Verträge mit SuS abschließen. Lies mal bei Verhaltensmodifikation nach. Sehr wirkungsvoll bei ADS-Kindern.

Caldeirao



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von: event Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 17.03.2005 16:54:14

Die Verantwortung liegt nicht nur bei dir. Nehmen diese Kinder auch Medikamente oder werden sie außerschulisch therapeutisch betreut? Wie ist die Zusammenarbeit mit den Eltern? Hast du wenigstens in einigen Stunden Unterstützung durch einen anderen Kollegen? Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, Hilfe zu bekommen. An unserer Schule kommt wöchentlich ein Sonderpädagoge in eine 5. Klasse mit auch 4 ADS- Kindern.
Regel aufzustellen und Absprachen zu treffen ist natürlich für das Miteinander in der Klasse sehr wichtig. Für die ADS-Kinder ein zusätzliches Problem. Noch mehr Möglichkeiten aufzufallen, wenn sie die Regeln nicht einhalten.
Mein Tipp: Versuche, dir Hilfe zu holen.
Grüße von event


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von: palim Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 17.03.2005 17:47:59

@caldeirao: Ich denke, du hast mich missverstanden.
Eine Äußerung aus dem Zusammenhang zu nehmen und sie dann in Frage zu stellen ist natürlich machbar.
Wie du vorher lesen konntest, sehe ich die Erziehung nicht darin, Autorität auszuüben, sondern ich habe Rolfs Darstellung eines Lernbegleiters voran gestellt - mit der Betonung, dass für mich auf diese oder ähnliche Weise Erziehung stattfindet. (Begleiten... schreibst du ja selbst!)

Und: Ja, ich glaube, dass man Jugendlichen Wege aufzeigen kann... sonst wäre ich nicht Lehrer geworden. Für mich gehört zum Lehrerberuf nicht allein das Vermitteln oder besser "Verabreichen" von Wissen. Dass die Möglichkeiten der Einflussnahme mit zunehmendem Alter der Schüler abnehmen, ist mir bewusst.

Ich habe mit meinen Schülern gemeinsam überlegt, was wir in der Klasse beachten wollen. Auch Rolf beschreibt auf seiner Homepage, dass sich die Schüler gegenseitig auf "Regeln" aufmerksam machen. Es gibt bei mir Konsequenzen, es gibt Gespräche und Entschuldigungen - ob dies jedoch bei 14-jährigen Gymnasiasten tragbar ist, ist die Frage.

4 auffällige Kinder brauchen schon sehr viel Mühe und Kraft.
Vielleicht ist es möglich, mit jedem einzelnen einen Vertrag auszuhandeln, im dem bestimmte Regeln benant werden, die für ein gemeinsames Arbeiten notwendig sind. Stunde für Stunde, Tag für Tag, Woche für Woche wird der Schüler belohnt, wenn ein Schüler die Regeln eingehalten hat.

Manche Schüler sind selbst in der Lage, zu erkennen, dass sie stören, und fühlen sich in ihrer Position sehr unwohl. Mit ihnen könnte man ein Zeichen ausmachen, das den Schüler an die Abmachungen erinnert. Eine vorher abgesprochene, unverfängliche Geste, die nur Lehrer und der einzelne Schüler kennen.

Auch die Möglichkeit, einem unruhigen oder stets abgelenkten Schüler einen alternativen, ruhigeren Platz anbieten zu können, schafft nicht nur Ruhe und damit eine bessere Lernatmosphäre, sondern auch Erfolge bei dem unruhigen Schüler.

Bei sämtlichen auffälligen Schülern beschäftigt mich zudem die Frage, warum sie so auffällig geworden sind, denn meiner Meinung nach gibt es immer einen Hintergrund. Wie event schon schreibt, ist dabei vieles zu berücksichtigen und die Mithilfe vieler von Bedeutung ... und professionelle Hilfe ein guter Rat.

Palim




fragen über fragenneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: sopaed Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 18.03.2005 20:33:47

was sind erziehungstaube schüler / kinder?
muss ich die kids in alle richtungen begleiten?
wenn ich alter mann die fidelen kids begleite, bremse ich sie dann nicht automatisch?
wenn ich sie durch meine langsamkeit bremse, ziehe ich dann nicht an ihnen?
ist dies dann erziehung?
wenn die kids auf den abgrund zurennen oder andere dahin schubsen / prügeln - soll / muss ich dann stehenbleiben?
und da sind so viele kids, viele gehen in die gleiche richtung; aber einige rennen entgegengesetzt, bewußt in andere hinein. welche muss ich wann wohin begleiten? wer bestimmt die richtung?
wo bleibe ich?
fragen über fragen....


hallo sopaedneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: rolf_robischon Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 18.03.2005 21:37:08

du schreibst
muss ich die kids in alle richtungen begleiten?

es gibt nicht so viele richtungen, wenn kinder selbstständig und frei sein dürfen.
verwirrend wird es nur wenn sie ausbrechen aus richtungen die andere ihnen vorgeben wollen.
zeig einfach dass du ihre eigene richtung ernst nimmst. dann wirst du als begleitung womöglich akzeptiert.
einfach ist das nicht, aber was ist schon einfach.


hallo rolfneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: sopaed Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 19.03.2005 07:57:02

wie viele richtungen gibt es denn?
aus welchen gründen wählen die kids diese?

und:

was ist mit meinen vielen anderen fragen?

mfg
sopaed


richtungenneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: rolf_robischon Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 19.03.2005 09:14:57 geändert: 19.03.2005 09:15:48

kinder lernen alles was kinder lernen können natürlich mit unterschiedlicher intensität oder mit unterschiedlichen interessenschwerpunkten.
mädchen lernen anders als jungen.
lehrpläne oder unterrichtsvorbereitungen versuchen immer wieder, lernrichtung und -intensität zu steuern. damit werden ziemlich oft eigene lernrichtungen der kinder und eigene interessenlagen, eigene neugier, eigene forschungen, erfindungen, entdeckungen ausgebremst. so entstehen dann zerwürfnisse.
bei mir gab es am schluss im schulzimmer nur noch ein einziges verbot: es ist verboten kinder bei der arbeit zu stören. (das galt auch für mich, wie ich kindern immer wieder mitteilte)
hat allen gut getan.
deine vielen anderen fragen höre ich als "ja aber was ist wenn..."
da müsstest du mich schon zu einem genauen einzelfall befragen. vielleicht weiß ich etwas dazu.
schönes wochenende


hallo rolfneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: sopaed Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 19.03.2005 18:42:18

ich wünsche dir auch ein schönes wochenende, danke.
meine fragen enthalten kein "aber". es sind grundsatzfragen.
so in der richtung: was haben bildung und erziehung miteinander zu tun?
oder
ist begleitung ohne jede manipulation zu haben?
oder
gibt es in der interaktion zwischen menschen kein machtgefälle?
oder
kann ich begleiten wenn ich und der andere verschiedene kommunikationsregeln habe?

mfg
sopaed


deine fragenneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: rolf_robischon Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 19.03.2005 19:21:29

so ist es besser für mich zu überblicken
was haben bildung und erziehung miteinander zu tun?
bildung findet man selber, erziehung "leisten" andere
ist begleitung ohne jede manipulation zu haben?
begleitung heißt, nicht den weg vorschreiben sondern neben dem/den anderen gehen
gibt es in der interaktion zwischen menschen kein machtgefälle?
das muss man sich wirklich ernsthaft vornehmen, keine macht ausüben zu wollen
kann ich begleiten wenn ich und der andere verschiedene kommunikationsregeln habe?
das ist deine ja aber frage: kommunikation ist, sich zu verständigen. notfalls darauf, dass unterschiedliche wortlaute verwendet werden. sonst ist es ja keine kommunikation. in dem fall müsste sie erst gefunden werden
einverstanden?


deine antwortenneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: sopaed Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 19.03.2005 21:03:49

werfen für mich immer neue fragen auf:
wie bringe ich den begriff "sozialisation" bei bildung und erziehung unter?
wenn ich doch neben jemanden gehe, dann werfe ich doch einen schatten auf ihn und versperre ihm einen bestimmten blickwinkel, oder nicht?
ist "das vornehmen" ausreichend, um ungleichgewichte in den machtverhältnissen zu beseitigen?
und
was ist, wenn mein begleiter sich nicht verständigen will? oder wenn er "macht ausüben" will?


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