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Forum: "Spicken??"
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| Auch in der Schule gelten Rechte und Gesetze | | von: cyrano
erstellt: 13.06.2005 15:29:23 geändert: 13.06.2005 15:31:04 |
Richtig, und die sollten von beiden Teilen gewürdigt und anerkannt werden. Was rfalo, silberfleck, kfmaas u. a. schildern, sind Idealzustände, die möglicherweise in deren eigenem Unterricht greifen und existieren. In vielen Fällen jedoch ist es der Lehrer, der diese Rechte ignoriert und Gesetze (die er oft nicht kennt) mißachtet.
Mißachtung von Schülerrechten bei der Einforderung von Leistungen sieht so aus:
Lehrer fragt Stoff ab, der zu lange zurückliegt oder kaum bekannt ist.
Lehrer fragt Stoff ab, der vom Großteil der Klasse nicht verstanden wurde.
Lehrer verwendet Testmethoden, die ungeeignet sind.
Lehrer verwendet Testmethoden, die unbekannt sind.
Lehrer bewertet nach Kriterien, die nicht nachvollziehbar sind.
Lehrer bewertet nach Gesichtspunkten, die nicht angemessen sind.
Alle diese Fehlgriffe tauchen tagtäglich auf im Zusammenhang mit Klassenarbeiten. Sie laufen gesetzlichen Vorgaben zuwider, die geregelt sind per AschO und Schulrecht, Erlasse und Verfügungen, sowie durch die Richtlinien der Länder. Lehrer haben oft nicht den blassesten Schimmer von deren Existenz; Schüler und Eltern noch viel weniger.
Daß Schüler in den oben beschriebenen Fällen Information auf unorthodoxe Weise aufsuchen, ist nur verständlich. Diese Maßnahme stellt die in der AschO geforderte Waffengleichheit zwischen Lehrer und Schüler wieder her, wenn meist auch nur unvollkommen.
jo perrey
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| @ laola15 | | von: rfalio
erstellt: 13.06.2005 17:39:56 |
Zitat aus einem anderen Forum:
" Müssen wir heute wieder machen, was wir wollen, oder dürfen wir machen, was wir müssen."
Ich versuch immer und immer wieder, meine Schüler zum eigenständigen Arbeiten anzuhalten. Aber man wird häufig desillusioniert: Die Konsumhaltung ist immens so nach dem Motto: Meine Eltern zahlen schließlich Steuern, also setzen sie uns den Stoff so vor, das wir ihn kapieren, aber pronto!.
Gott sei Dank sind nicht alle so und in manchen Klassen sieht man auch Ergebnisse (2er Schnitte in Mathe-Schulaufgaben ohne Spicken)und die motivieren einen wieder.
Ich habs hier in den Spickerforen schon einmal gesagt: Wir brauchen einen Wertewandel in unserer Gesellschaft, bei den Jungen ( Schülern) und auch bei den Alten ( Eltern und Lehrer). Und da spick ich ( ausnahmsweise) bei rolf, allerdings nur begrifflich: Solange die Schuld am Scheitern erst einmal dem Lernbegleiter ( Begriff von Rolf; find ich in dem Zusammenhang gut, weil er die Eigenverantwortung des Schülers betont) zugewiesen wird ( von Schülern und Eltern), solange der Schüler nicht mitbekommt, dass sich seine Arbeit lohnt, aber dass ihm auch nichts nachgeworfen wird, solange menschlicher und höflicher Umgang miteinander für Schüler und manche Lehrer ein Fremdwort ist ( ich find es zum Beispiel absolut unhöflich, dauernd zu ratschen), solange wird unsere Schule nicht den Idealzustand erreichen.
Den Königsweg dazu weiß ich auch nicht.
Möglichkeiten wären:
1) bessere PR. Statt unser Schulsystem dauernd schlecht zu reden, mal die Stärken und Vorteile betonen, nicht protzig, aber konstruktiv.
2) gesicherte Regeln für Lehrer und Schüler ( wie cyrano sie verlangt), in Bayern mit dem BayEuG und z.B. der RSO schon angebahnt ( und ide wurden an den Schulen, an denen ich bisher war, auch eingehalten )
3) Entbürokratisierung der Abläufe: Mehr Vor-Ort- Entscheidungen in der Schule, dann aber auch die Möglichkeit der Abstimmung mit den Füßen durch die Schüler und ihre Eltern.
4) Weniger Konsumdenken: Schule ist ein An-Gebot; ein Recht, dem aber unabdingbar auch eine Pflicht gegenübersteht!
So, der Beitrag ist viel zu lang geworden; Entschuldigung!
Weiter angeregte Diskussion und vielleicht finden wir noch den Königsweg.
rfalio |
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