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Forum: "Schulinspektion - nicht nur in Niedersachsen ?"
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| Eine Woche ist vergangen | | von: bernstein
erstellt: 09.12.2005 16:42:54 geändert: 10.12.2005 08:13:15 |
seitdem die Inspektion an unserer Schule war. Ich habe viele Gespräche geführt, viele Meinungen ausgetauscht und gehört, mit Schülern, Kollegen und sonstigen Mitarbeitern an unserer Schule. Hier ein Stimmungsbild, das keinerlei Anspruch auf Allgemeingültigkeit erhebt und sehr persönlich ist:
1. Die Inspektoren waren durchweg unfreundlich, distanziert-herablassend und im Ton mitunter vorwurfsvoll.
2. Sie sagten, wir sollten so tun, als seien sie nicht da. Demzufolge reagierten sie auch nicht, als Schüler sie beim Betreten des Klassenraumes begrüßten, was diese als sehr unfreundlich auffassten.
3. Ferner mischten sie sich entgegen ihren eigenen zuvor geäußerten Ansprüchen sehr wohl in das Unterrichtsgeschehen ein, indem sie z. B. über falsche Schülerantworten lauthals lachten.
4. Sämtliche Chemie- und Lateinlehrer wurden von ihnen in der Abschlussbesprechung besonders mit verbalen Blumen bedacht. Die Schüler können dies nicht nachvollziehen. sie sagen, gerade diese Lehrkräfte haben angesichts der herannahenden Inspektion ihren Unterricht bis zur Unkenntlichkeit umstrukturiert und ihr Verhalten Schülern gegenüber vollkommen verändert. Die Schüler fühlten sich versch***.
5. Was ich nicht bemerkt habe, war irgendeine Form von Respektierung, geschweige denn Würdigung unser aller täglicher und mühevoller Arbeit.
6. Was diese Inspektoren überhaupt nicht interessiert, sind jedwede musikalischen Aktivitäten der Schule. So findet die Tatsache, dass circa 200 SchülerInnen unserer Schule, das ist etwa ein Fünftel, in einer bis zu drei Musik-AGs aktiv tätig ist, keinerlei Berücksichtigung.
7. Das Stichwort "Lernumgebung" lag ihnen besonders am Herzen. So monierten sie, dass in Klassenzimmern Poster von Michael Ballack und Britney Spears e. a. hingen anstatt von Schülern angefertigte "Unterrichtsergebnisse".
8. Von der deklarierten Inspektion auf Augenhöhe war nicht das Geringste zu merken. Es mag ja Idealisten geben in diesem Bereich, dennoch ist für mich nicht nachvollziehbar, dass jemand sich FREIWILLIG für diesen Job meldet. |
| Ich muss noch etwas anfügen | | von: bernstein
erstellt: 09.12.2005 21:11:06 geändert: 09.12.2005 21:12:05 |
das mir erst heute Abend beim fortgeschrittenen Nachdenken (während des Backens von Mandelplätzchen) über eine Schüleräußerung in seiner Tragweite bewusst geworden ist.
Befragt wurden ja auch die Schüler. Nun könnte man glauben, diese ausgesuchte Schülerschar - übrigens auf deutsch "Schüler-Scouts" genannt () sei einfach nur befragt worden, ob sie mit dem Unterricht an der Schule zufrieden seien´. Dies ging nur wenigen so. Der Schüler (er spielt in meiner Musik-AG), mit dem ich heute über die Inspektion sprach, erzählte mir, die Inspektoren hätten ihn gefragt, was für Auflagen er denn von seinem Fachlehrer bekommen hätte dafür, dass er jetzt während seines Unterrichts mit ihm, dem Inspektor spräche.
Das ist für mich nun wahrlich der Gipfel der Perfidie. Gutmütige Seelen so wie ich hätten diesem Schüler - noch dazu einem, der fast überall 1 steht - keinerlei Auflagen hinsichtlich des Nacharbeitens gegeben. Dass dieser Schüler nun diese Auflagen - wegen der Freistellung durch die Inspektorenbefragung - nicht bekam, wurde dem betreffenden Fachlehrer als Minuspunkt für die Ergebnissicherung seines Unterichts angekreidet. |
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