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Forum: "Rauchen verboten"
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 | In Gebäuden und Bahnhöfen |  | von: rhauda

erstellt: 07.09.2005 16:27:23 geändert: 07.09.2005 16:32:24 |
...ist das ja auch kein Thema.
Wenn ich auch kein Problem dabei sehe, ein Raucherlehrerzimmer bestehen zu lassen (das ja meist ohnehin nur ein kleines Kabuff im hintersten Winkel ist, kann ich auch damit leben, nicht im Gebäude zu rauchen, wenn sich andere dadurch gestört fühlen.
Unter 16-Jährige durften noch nie rauchen in der Schule, also betrifft es die meisten Schüler/innen (die IMMER irgendwo heimlich einen Platz gefunden haben). Wo ist also das Problem? Das Rauchverbot gab es schon immer, genauso wie es die Raucher schon immer gab, die das generalstabsmäßig geplant umgangen haben. Es hat sich da nichts geändert.
Für völlig unsinnig dagegen halte ich es, auf dem gesamten Schulgelände das Rauchen ALLEN zu verbieten. Bisher von Erwachsenen Schülern und Lehrern genutzte vom übrigen Betrieb abgeschirmte Raucherecken (draußen!)haben das Problem kanalisiert, überschaubar gemacht und sind meist von jüngeren Schülern überhaupt nicht einsehbar gewesen.
Es gab Sandkübel für die Kippen, einen Dachüberstand gegen schlechtes Wetter und ansonsten gab es KEINE Probleme.
JETZT haben wir die Probleme. Einen Schritt aus dem Schuleingangsbereich auf den Bürgersteig gemacht und ganze Horden von Schülern stehen offen für alle sichtbar auf öffentlichem Grund, auf dem Erlasse nicht mehr greifen.
Jüngere Schüler gehen an diesem Pulk von Rauchern vorbei ins Schulgebäude, die Kippen liegen auf der Straße, die Anwohner ärgern sich.
Persönlich empfinde ich als eigenverantwortliche Erwachsene das Rauchverbot auf dem ganzen Gelände als schwerwiegende Beschneidung meines Rechtes darauf, meine Gesundheit und meinen Geldbeutel zu schädigen.
In einer separaten Ecke ungesehen von Nichtrauchern und inimitten von Rauchern zu rauchen, kann ich beim besten Willen nicht als rücksichtlos gegenüber Nichtrauchern bezeichnen. |
 | @rhauda |  | von: stella73

erstellt: 07.09.2005 16:44:24 |
bingo!!! besser kann man das gar nicht auf den punkt bringen. anstatt ganz klare richtlinien für raucherInnen herauszugeben - z.b. nur in den großen pause und für sie einen ort zu schaffen, an dem sie a) niemanden stören und b) von den jüngeren nicht wahrgenommen werden und c) möglichkeiten zur entsorgung der kippen haben - werden durch die generellen rauchverbote an schulen situationen forciert, bei denen die jüngeren kids ständig an den rauchenden "großen" vorbei müssen, weil diese z.b. vor der schule stehen, bei denen das schulgebäude umsäumt ist von ausgedrückten und auf den gehsteig geworfenen zigaretten, bei denen auf den toiletten gequalmt wird, die auch von unteren klassen besucht werden und bei denen schülerInnen über 16 kaum verständnis für diese beschneidung ihrer rechte zeigen können.
bei uns an der schule gibt es die möglichkeit in der großen pause zu rauchen, für schülerinnen ab 16, klarerweise. wir haben manchmal bei den unterstufen das problem, dass diese auf den toiletten experimentieren, aber es nimmt nicht überhand - bei den großen gibts gar keine probleme. wir haben nicht mal besonders viele raucherInnen an der schule, vielleicht im lehrkörper, aber die SuS, die ich in der pause rauchen sehe, sind immer die gleiche kleine truppe, die ihrer sucht bei wind und wetter fröhnt und ein rauchverbot sowieso niemals hinnehmen würde. und wir lehrer sitzen tatsächlich in einem kleinen, zugequalmten kämmerchen am ende des konferenzzimmers und so manche zigarette wurde von meiner seite aus ob der schlechten luft da drinnen gar nicht mal angezündet. |
 | also lassen wir die Kirche doch imDorf! |  | von: rfalio

erstellt: 08.09.2005 07:45:58 |
Erst einmal: Ich bin an einer realschule und da ist für alle Schüler das Rauchen durch die Schulordnung untersagt ( sie sind ja fast alle unter 16 => Jugendschutzgesetz). Folge: Rauchen auf den Klos ( auch durch verschärfte Aufsicht nicht in den Griff zu bekommen), heimliches Verlassen des Schulgebäudes, um zu Rauchen, mit " Kippenablage" auf den Nachbargrundstücken, Rauchexperimente nach der Schule vor der Busabfahrt ( mit Abfackeln einer Gartenhecke!) usw. Der Reiz des Verbotenen, das Mitmachen mit den "Großen" verführt hier auch jüngere Schüler zum Rauchen.
Für uns Lehrer gilt:
Im Zuge des Schulhausumbaus wurde das Raucherzimmer für Lehrer ( bewusst oder unbewusst) vergessen. Seitdem habe ich festgestellt, dass die Kommunikation im Kollegium schlechter geworden ist. Früher war das Raucherzimmer ( übrigens an allen drei Schulen, an denen ich war) ein Kristalisationspunkt für Ideenaustausch und Information, auch für Nichtraucher. Viele Vorhaben wurden hier im kleinen Kreis angedacht, auch von Nichtrauchern; man konnte ungestört auch erst einmal blöde Ideen diskutieren und auf einmal entstand ein tolles Projekt. Im großen Lehrerzimmer geht das nicht, da reden zu viele mit bzw. man ist einfach gehemmt, weil jeder mithören kann. Der Silentiumraum und die Lehrerbibliothek sind kein Ersatz, da ist es zu kalt und öde und außerdem stehen da die Computer rum, an denen fast immer jemand arbeitet.
Derzeit ist die Lage halt so, dass die harten "Süchtlinge" bei den überdachten Mülltonnen rauchen, brav an der frischen Luft und von außen nicht sichtbar . Die Ideentauschbörse geht gehemmt weiter ( weniger Leute, Zeitmangel, Witterung) und das finde ich schade. Warum werden erwachsene Menschen hier so gegängelt, ja diskriminiert? Natürlich halte ich mich an das Rauchverbot in Räumen mit Publikumsverkehr ( Eltern, Schüler usw.), aber man soll doch nicht gleich das Kind mit dem Bade ausschütten.
Oder als bösen Vergleich: Dann müsste man auch das Kaffeetrinken in der Pause verbieten ( Koffeinsucht!), den Verkauf von ungesunden Speisen und Getränken durch den Hausmeister usw.
Den Aufstand möchte ich sehen!
So, mit diesem Ausrutscher in die Satire beende ich meinen viel zu langen Beitrag mit einem dezenten Hüsteln.
rfalio |
 | @poni |  | von: stella73

erstellt: 08.09.2005 10:31:01 |
vielen dank für diesen beitrag. ich glaube nämlich auch (ist aber nur ein bauchgefühl und nicht statistisch belegebar), dass unsere schülerInnen es uns extrem übel nehmen würden, träfen wir hier eine entscheidung zur generellen nichtraucherschule ohne mit ihnen vorher abzuklären, wie sie zur problematik stehen.
ebenfalls zustimmen muss ich der aussage, dass ein raucherkammerl sehr förderlich für die schulkommunikation ist - ob das nun traurig ist oder nicht, bei uns ist es definitiv eine tatsache, die zu ignorieren nur um politisch oder eigentlich gesundheitlich korrekt zu sein, ein frevel wäre. auch wir sitzen alle zusammen - raucherInnen wie nichtraucherInnen und tauschen usn über klassen, ideen, projekte und viele, viele private ereignisse aus. und ich bin sehr dagegen, dass man das ändert. |
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