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Forum: "Lesen lernen"
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| Fu, Fara und Omi | | von: sth
erstellt: 15.09.2005 18:35:29 |
Ist ja alles schön und recht. Viel zu leicht und Blödsinn nochdazu.
Wie übt ihr aber mit Kindern, die Schwierigkeiten haben? Ohne dabei mit kurzen, einfachen Sätzen zu üben? Oder ist es auch nicht in Ordnung, mit einzelnen Kindern zu üben?
Für Anregungen und Ideen bin ich immer aufgeschlossen. Klartext wäre mir lieber als Allgemeinplätze. Zu sagen, wie man etwas nicht macht ist leichter als echte Hilfestellung zu leisten. Moderner Unterricht- machen wir das nicht alle?
Wochenplan- super, Freiarbeit- ohne geht es nicht. Aber wenn ich mit Kindern übe, die Unterstützung brauchen, geht an Oma, Ali oder Ina kaum ein Weg vorbei.
Die Buchstabiermethode ist seit Jahrzehnten überholt und wird nicht mehr angewandt.
Sonst wissen wir ja - efaera, oema, efu
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| Ich halte es mit Reichen | | von: brigitte62
erstellt: 16.09.2005 16:21:04 geändert: 16.09.2005 16:21:33 |
Lesen heißt denken, alles andere ist nicht wirklich lesen. Du hast Recht sth, in dieser Beziehung machen uns zunächst die neugierigen, aufgeweckten und wissbegierigen Schüler wenig Sorgen. Wie halte ich es mit den Schwachen, mit denen die schon zu Schulbeginn, warum auch immer Handicaps mitbringen? Mich hat ein Satz einer LRS-Fortbildnerin sehr beeindruckt und bestärkt: "Das Schicksal der langsamen Lerner ist es zur falschen Zeit normal zu sein." Da sehe ich auch das Problem, das ich mich durch die äußeren Bedingungen von Schule unter Druck setzen lasse oder denke, das brauchen die doch um weiterzukommen und so langsam und liebevoll wie ich macht es später doch keiner mehr und und und. Aber Lernen ist ein Prozess und wir können das Kind nicht entwickeln, das kann es nur selbst tun. Wir müssen es unterstützen. Meine Erfahrungen mit den didaktischen Vereinfachungen sind schlecht, deswegen probiere ich in diesem Schujahr mit "Lesen durch Schreiben" etwas Neues. Ich weiß noch nicht, ob ich damit erfolgreicher sein werde als bisher, aber mich hat das Konzept überzeugt. Ich habe jetzt in meiner ersten Klasse einen Schüler, von dem ich schon am ersten Schultag bemerkt habe, dass er im Vergleich zu den anderen viele Defizite mitgebracht hat. Doch schon nach den ersten vier Wochen kann ich sagen -es hat sich was getan. Am Anfang hat er mich völlig verständnislos angeblickt, wenn ich wissen wollte, was er bei "Palme" am Anfang hört, ziemlich schnell hat er dann gemerkt - sie woll sowas wie e oder r oder so hören. Diese Erwartungshaltung hat er dann auch (recht willkürlich) bedient. Jetzt nach vier Wochen kann er mir oft schon sagen, dass bei "Palme" ein "Pa" am Anfang steht. Damit ist er immer noch nicht so weit auf dem Weg zum Schreiben, wie andere in seiner Klasse, aber er geht ihn. Mehr kann ich nicht tun, als ihn genau da zu unterstützen. Mit ihm jetzt die ersten Sachen lesen zu üben oder zu hören ist das a am Anfang in der Mitte oder am Ende ist noch hinter der nächsten Ecke des Weges. |
| eigentlich ganz einfach, ishaa | | von: rolf_robischon
erstellt: 16.09.2005 21:55:18 |
weil die einen kinder selber lernen dürfen, weil ihnen etwas zugetraut wird, weil sie beim lernen in ruhe gelassen werden, weil ihnen fragen einfach so und kurz beantwortet werden, weil sie nicht gelenkt, gebremst, gegängelt werden.
und den anderen wird nicht so viel zugetraut. es wird angenommen sie müssten sehr viel führung erfahren, müssten gesagt bekommen was sie tun sollen, werden angeschnauzt, rumkommandiert, gegängelt. oder betüdelt, behütet, eng geführt.
es gibt kinder die aus solchen "führungen" einfach ausbrechen. und andere die denken es müsse so sein. oder sie unterwerfen sich eben.
du weißt schon wie ich es mir für alle kinder wünsche. es wäre so einfach. |
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