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Forum: "Ratlos - ?gefährlicher? Schüler"
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| Der Junge... | | von: sandra20
erstellt: 15.10.2005 01:53:02 |
...ist Rumäne. Seine (fürsorglichen und sehr vernünftigen, wenn auch schlecht deutsch sprechenden) Eltern sind aber hauptsächlich aufgrund der Arbeit nach Deutschland gekommen und das schon vor dessen Geburt. Einschneidende "Erlebnisse" gibt es kaum, abgesehen von Vater, der aufgrund eines Bandscheibenvorfalls in Frührente ist. Der Junge hat zwei jüngere Geschwister, die ihn als "Vorbild" haben.
Begeistern kann man ihn nur mit Fußball - und selbst da ist er schon so unregelmäßig zum Training gekommen, dass ihn der Trainer - obwohl er einer der Mannschaftsbesten ist - für zwei Spiele ausgeschlossen hat.
Auch ich habe über Gespräche versucht, an ihn ran zu kommen, aber er belügt mich nur.
Ich hab ihn gefragt, warum er das tut und er meinte: Weil sie so dumm sind und es mir glauben.
Ich denke, dass ich jetzt mal auf "Zeugensuche" gehen werde. Nur wenn sich jemand traut, etwas zu sagen, dann kann ich auch weitermachen.
Ich werd ihn mir am Montag noch einmal herholen und es noch einmal versuchen - mehr als Pech haben kann ich nicht.
Der Kerl ist intelligent - vielleicht gehen ihm die Augen auf, wenn ich ihn darauf aufmerksam mache, dass er nur noch "Untergebene" hat, aber keine Freunde mehr. Auf "Kumpels" legt er nämlich großen wert.
Ich gebe jedenfalls nicht auf!
Sandra
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| ich stell ihn mir mal vor | | von: rolf_robischon
erstellt: 15.10.2005 13:32:17 geändert: 15.10.2005 13:33:15 |
er ist 12 bis 13 jahre alt, also noch ein kind.
er möchte gerne groß und stark sein und vor allem wichtig.
zu hause wird ihm die bewachung der jüngeren geschwister aufgetragen und womöglich allerhand arbeiten, die der vater nicht mehr schafft. darum verpasst er vielleicht termine, traut sich allerdings nicht, das zu sagen.
zum bandscheibenvorfall hab ich überlegt: deswegen wird man krank geschrieben für eine zeit, doch nicht in rente geschickt. da muss noch etwas anderes sein.
die eltern werden als fürsorglich beschrieben. was mag das sein?
also, er möchte wichtig sein.
wenn er sich aufspielt, wird er bestraft, wird an ihn appelliert, wird ihm gedroht.
und er möchte unbedingt wichtig sein und ernst genommen. er schafft das nicht allein, weil er zwar andere kinder "beeindrucken" kann, aber nicht erwachsene.
kann man ihn in seiner schulklasse wichtig sein lassen? ihm besondere aufgaben geben? ihm sagen dass man sich auf ihn verlassen möchte? ihn bei umbau- und aufräumarbeiten bitten, die übersicht zu behalten und anderen zu sagen wo etwas hin gehört?
und wenn was daneben geht, nicht tadeln, sondern sagen, dass das beim nächsten mal sicher klappt.
ich wüsste doch zu gerne was sopaed zu meinen tipps sagt. |
| na, wenn ich hier schon direkt angesprochen werde | | von: sopaed
erstellt: 15.10.2005 16:22:37 |
...muss ich mich doch noch äußern.
ich weiß nicht was mit dem jungen ist. ich kenn ihn und seine familie nicht. daher gebe ich hier keine tips.
deine tips, rolf, klingen plausibel und gut. in der konkreten situation, wenn der junge anderen aufs maul haut, für die kollegin, die hier um hilfe bittet, vielleicht aber zu abstrakt, abgehoben, spinnert, verhöhnend etc..
in meiner konkreten arbeit würde mir der junge als externem "fachmann" vorgestellt. alleine dadurch würde er sehr wichtig werden. ich würde ihm empathisch und gleichzeitig bezüglich seiner taten klar ablehnend gegenüber treten und ihm ein gesprächsangebot machen. dies wäre mein einstieg.
daher mein rat von oben: externe hilfe holen.
mf
und kollegialen grüßen
sopaed |
| hausmittel??? | | von: rolf_robischon
erstellt: 15.10.2005 21:19:51 geändert: 15.10.2005 21:20:30 |
Ich würde verlangen, dass die Schule aktiv wird und MEIN Kind vor diesem anderen Kind schützt. Ich hätte kein Verständnis dafür, dass mein Kind so lange leidet, bis die Schule alle Hausmittel ausprobiert hat und endlich zugibt, dass sie machtlos ist.
was mag das heißen "dass die schule aktiv wird"?
wenn sie doch angeblich nur hausmittel hat.
die schulen in meiner nachbarschaft hatten als hausmittel "blut aufwischen, verfolgen, bestrafen",
das mussten sie immer und immer wieder so machen.
bei dem was ich vorschlage, habe ich keine "macht", trotzdem wirkt so ein umgang langfristig, auf dauer, nachhaltig.
jetzt möchte ich doch zu gerne wissen, was dagegen einzuwenden wäre.
was gibt es als alternative? |
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