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Forum: "Vereinfachte (?) Ausgangsschrift?"
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| Zur Ehrenrettung der Grundschullehrer | | von: ishaa
erstellt: 11.01.2006 00:12:01 |
muss ich jetzt aber doch mal anführen, dass ich zumindest bei uns im Ort (ist halt Dorf) doch auf recht offene Ohren stoße, sowohl was die VA als auch was das Problem "Ich kann ganz toll viel Englisch, aber wehe ich soll ein Wort schreiben" betrifft. Muss allerdings dazu sagen, dass ich viele Grundschullkolleginnen schon kannte, bevor mein Sohn in die Schule kam und auch jetzt noch Kontakt habe, obwohl er halt nicht mehr da ist. Wir nehmen uns gegenseitig ernst und ich habe das Gefühl, dass auch echtes Interesse an meiner Sicht der Dinge besteht.
Ansonsten: Jegliche Sesselpupserei ist mir mehr als fern. Mir ist es egal wie jemand schreibt, es sollte nur von der Mehrzahl der Menschen, die der deutschen Sprache einigermaßen mächtig sind, gelesen werden können. Und hier mache ich wie obadja die Erfahrung, dass schon die Mitschüler selbst bei sehr sauber und wie ich finde einwandfrei lesbarer VA in den Streik treten und meinen, das wäre nicht zu entziffern. Das ist das Kriterium, und nix sonst!!!
Die Schreibung der Großbuchstaben ist dabei aus meiner Sicht etwas Positives, das unbedingt beibehalten werden sollte. Ansonsten sind wir uns doch anscheinend einig: Immer die gleichen Buchstaben, wo's hakt.
Ich seh's schon kommen. Jetzt haben wir schon unterschiedliche Rechtschreibungen in den Budnesländern. Irgendwann kann kaum einer mehr was lesen, was in 'nem anderen Bundesland mit der Hand geschrieben wurde.
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| Auch in Kunst zu beobachten... | | von: veneziaa
erstellt: 11.01.2006 14:52:53 |
Ich habe ja oben schon mal Stellung bezogen, dass mir persönlich die VA absolut nicht gefällt. In erster Linie beruht das auf Erfahrung, die ich seit ca. 15 Jahren sowohl bei meinen eigenen Kindern als auch mit meinen Schülern gemacht habe bzw. mache.
Nachdem ich nun andere Beiträge gelesen habe, möchte ich weitere verschiedene Beobachtungen aufführen:
Zunächst zu dir, gaenselilie. Die SAS (Schulausgangsschrift) führt nach meiner Erfahrung zu einer guten Handschrift. Die Großbuchstaben sind vereinfacht, die SAS ist nach meinem Dafürhalten ein guter Kompromiss zwischen Lateinischer und Vereinfachter Ausgangsschrift.
Zweiter Punkt: Allgemein lässt nach meiner Beobachtung die Motorik bei Kindern gewaltig nach. Wenn ich verschiedene Aufgaben in Kunst lösen lasse, mangelt es oft an Ausdauer und/oder Feinmotorik, wobei ich beileibe keine ungewöhnlichen Aufgaben stelle bzw. Arbeitsergebnisse erwarte - altersangemessen halt.
Zunehmend vermisse ich den Willen, etwas "Schönes", Ordentliches, Anspruchsvolleres produzieren zu wollen, wenn es mit Anstrengung oder Ausdauer verbunden ist...
Drittens: Gilt es als Argument für die VA wirklich, dass man nachher schneller (!) schreiben kann?
Wir alle wissen doch, dass derjenige, der "schön" schreibt, auch in der Regel weniger Fehler macht..
Ich lasse übrigens die Schüler (Kl. 5-8) regelmäßig Gedichte in ihr "Gedichtheft" schreiben - und zwar in "Sonntagsschönschrift". Sie lieben das.
veneziaa |
| Mir fällt ´ne Menge zu euren Beiträgen ein, | | von: clausine
erstellt: 11.01.2006 15:15:32 |
also: erst einmal glaube ich wie brigitte62, dass es andere Ursachen hat als die erlernte AUSGANGSschrift, dass Ihr SekI-KollegInnen Probleme mit der Lesbarkeit der SchülerInnen habt. Ich glaube, dass wir in der Grundschule den Fehler machen, dass die Kinder viel zu wenig schreiben. Ich führe mit meiner Klasse auch ein Gedichte-/ Geschichtenheft, in das in "Sonntagsschrift" geschrieben werden muss und ich kann nur bestätigen, dass die Kinder es lieben! Ich weiß aus meiner eigenen Schulzeit, dass ich diese "Schönschreib-Stunden " auch geliebt habe. Selbst die alte Schrift meiner Oma habe ich eine Zeit lang mit meinen Schülern geübt (nach einem Besuch im Schulmuseum), auch das war sehr interessant und führte zu leserlichen Ergebnissen. Die Übung macht`s also.
Ich denke nicht, dass die VA deshalb eingeführt wurde, weil man damit schneller schreiben kann, kann man nämlich nicht....
Dann finde ich, sollte dieses Forum nicht missbraucht werden, den Schwarzen Peter zwischen Grundschullehrern und SekI-Lehrern hin und her zu schieben, das könnte man dann nämlich mit vielen anderen Methoden auch tun (z.B. Einsatz von Freiarbeit, Vorerfahrungen in Gruppenarbeit....wo bleibt das Interesse der weiterführenden Schulen??).
Ich bewerte auch schon in der Grundschule unleserliche Wörter als Fehler und stelle fest, dass das meist schon Wunder wirkt. Gruß, Clausine |
| feinmotorik | | von: jhaas
erstellt: 11.01.2006 15:35:43 |
zitat von veneziaa:
Zweiter Punkt: Allgemein lässt nach meiner Beobachtung die Motorik bei Kindern gewaltig nach. Wenn ich verschiedene Aufgaben in Kunst lösen lasse, mangelt es oft an Ausdauer und/oder Feinmotorik
..........kann es sein, dass der grund der schlechten schrift auch der mangel an feinmotorik ist? was hab ich als kind malbücher geliebt........
ich hab das gefühl, heutzutage fehlt diese fingerfertigkeit weitgehend (wird ja auch beim fernsehen nicht trainiert)
ich hab schüler zwischen 10 und 15, die nicht mal ordentlich skizzen ausmalen können........ |
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