Jetzt sind wir bereits im dritten, vierten und fünften Argumentationsstrang:
nämlich:
Ist das Prinzip der Notengebung in der Schule sinnvoll oder nicht?
Wie läuft guter Unterricht ab?
und vielleicht etwas provokant formuliert:
Ist nur derjenige eine gute Lehrkraft, der konsequent und erfolgreich ignoriert, dass es für die einzelnen Fächer auch Lehrpläne gibt.
Außerdem stört mich schon wieder der Grundtenor in der Aussage: wenn ich Religion als Fach wie alle anderen betrachte wird es mies behandelt. Im Umkehrschluss heißt das: es wird mieser Unterricht gehalten nicht nur in Religion, sondern in allen Fächern. Ich sehe das genau anders herum:
Die alten Betragensnoten (wer gut mit dem Pfarrer konnte) oder Werturteilsnoten (sagst du, was ich denke und hören will, ist das sehr gut) waren mies.
Wenn ich eine interessante und anspruchsvolle Unterrichtssequenz (wie von rfalio beschrieben) halte und das erworbene Wissen danach abprüfe – wo ist das Problem? Wenn Schüler/innen selbsttätig ein Thema erarbeiten und ihre Ergebnisse präsentieren – warum soll das nicht auch in Religion benotet werden?
Warum kann ich mich nicht im Unterricht über Konventionen hinwegsetzen und trotzdem Noten geben? Das muss mir erst mal einer erklären.
.
Wird man durch solch eine Einstellung zum Untertan oder Erfüllungsgehilfen der Staatsregierung? Ich denke – nein.
Leiste ich Widerstand gegen oben, indem ich nur gute Noten verteile – das ist doch absurd.
Zu meinen Schülerinnen und Schülern sage ich manchmal:
Erst nachdenken – dann argumentieren und vor allem eine Argumentation logisch aufbauen. Das vermisse ich in vielen Beiträgen hier äußerst schmerzlich.
elefant1
Zu guter Letzt noch eine (ernstgemeinte) Frage an Pony:
Wie machst du eigentlich deine Noten? Was bewertest du?
du schreibst:
Jetzt sind wir bereits im dritten, vierten und fünften Argumentationsstrang:
nämlich:
Ist das Prinzip der Notengebung in der Schule sinnvoll oder nicht?
Wie läuft guter Unterricht ab?
und vielleicht etwas provokant formuliert:
Ist nur derjenige eine gute Lehrkraft, der konsequent und erfolgreich ignoriert, dass es für die einzelnen Fächer auch Lehrpläne gibt.
Das ist Deine Interpretation, indem Du meine - zugegeben provokanten - Meinungsäußerungen absolut nimmst und komplet konträr beantwortest. Ich behaupte dieses Gegenteil nämlich nicht!! Ich sage nur meine Meinung und gebe damit vielleicht auch Denkanstöße, mehr nicht!!
Ich finde es doch sehr eigenartig, dass es Kollegen gibt, die Fächer in normale Fächer und - ja, was? unnormale? besondere? bessere? kreativere? Fächer einteilen. Tut mir leid, poni, mir gibst du keine Denkanstöße.
ich nehme deine Meinungsäußerung ernst und gehe gerade deshalb darauf ein; ich sehe nur die von dir formulierten Widersprüche nicht.
Nocheinmal: Schließen sich Kreativität, das Recht auf Meinungsäußerung und Arbeit am und mit einem Lehrplan aus?
Ich war bisher immer der Meinung, dass man mit Lehrplänen sehr kreativ umgehen kann.
Ich bin auch kein Fan der Notengebung und würde sie lieber heute als morgen abeschaffen, aber so lange es Noten gibt, werde ich keine Gefälligkeitsnoten vergeben, sondern versuchen, diese möglichst gerecht und schülerorientiert zu vergeben.
Ich drehe deine Aussagen auch nicht um, sondern ich habe die drei Argumente, die drinstehen rausgepickt und versucht darauf zu antworten.
In diesem Sinne
ein schönes Wochenende
Als ich zur Schule ging ( ist schon lange her!!) hieß es: ach, Reli! Dafür brauchste nix zu lernen,is doch blos ein Nebenfach!Diese Einstellung haben heute immer noch viele und messen diesem Fach keine große Bedeutung bei. Allerdings haben auch immer wieder Kollegen zu dieser Meinung beigetragen,indem sie den Schülern die guten Noten "nachgeschmissen " haben.Deshalb unterscheiden manche Menschen zwischen "richtigen","normalen" Fächern und halt den unwichtigen anderen Fächern, zu denen außer Religion oft noch Kunst, Sport und Musik gehören!
LG elke2
als ich an meine jetzige Realschule kam, musste ich in Kunst jede Menge fünfen geben auf den Zeugnissen. In manchen Klassen gab es bis zu fünf Schülern mit 5 in Kunst. Die Leistungen und Leistungsbereitschaft waren bei vielen unter aller Kanone und Termine einzuhalten war ein Fremdwort.
Mittlerweile sind die Leistungen signifikant gestiegen und eine 5 in Kunst ist die absolute Ausnahme. Kunst ist trotz der STARK erhöhten Leistungsanforderungen für viele ein Lieblingsfach geworden, was man an den hohen Anmeldezahlen für die Wahlpflichkurse sieht. Die Schüler sind stolz auf ihre Leistungen.
Ich bin davon überzeugt, dass am Anfang die schlechten Noten den erforderlichen Druck ausübten, um sich nach der Decke zu strecken und anzustrengen. Dann kam aber auch die Freude über die eigene Leistung hinzu.
Man darf sein Fach nicht den Schülern zum Fraß vorwerfen. Es braucht Jahre, um das wieder geradezurücken. Das gilt auch für Religion oder Sport.
andere auch. Man kann mit dem Fach schlechte Noten ausgleichen, warum soll es dann auch nicht möglich sein, dass man in Religion Noten bekommt, die schlechter als 3 sind? In meiner Schule ist ein Religionslehrer, der sagt wortwörtlich, dass er es verabscheut Kindern in Religion schlechtere Noten als eine 3 zu geben. Macht er damit das Fach Religion nicht unglaubwürdig?
Ich muss aus aktuellem Anlass dieses Forum reaktivieren:
Da habe ich in der HS (zugegeben Montag 1. Stunde und Donnerstag 7. Stunde) im ev. Religionsunterricht Standbilder gebaut, Rollenspiele durchgeführt, schnibbeln und kleben lassen, laminierte Karten an der Tafel gruppiert ... kurz - alle Anforderungen an einen schüleraktiven, handlungsorientierten Unterricht einigermaßen erfüllt. Doch dann habe ich den Fehler begangen und einen TEST !!!! schreiben lassen - von dem drei Fragen schon als Testlauf beantwortet und korrigiert waren.