Liebe Leute,
in den Herbstferien habe ich mich dazu entschlossen, eine Mutter-Kind Kur zu
beantragen.
Ich habe zwei Kinder (5,7), bin nach jedem Kind nach einem Jahr wieder in der
Schule gewesen und musste auch jedes Mal wieder eine Klasse übernehmen.
Zwar habe ich als offizielle Stundenzahl nur 17 Stunden, bin aber mindestens
30 Stunden in der Woche im Einsatz. Ich unterrichte an einer Förderschule und
auch bei uns hat sich die Klientel in den zwölf Jahren meiner Dienstzeit schon
sehr verändert. Ich habe einfach das Gefühl am Vormittag so psychisch und
körperlich gefordert zu sein, dass ich keine Energie mehr für meine Familie
aufbringe. Es besteht einfach die Angst demnächst wirklich psychisch zu
erkranken.
Nun hatte ich einen Platz in einer Klinik für die Osterferien reserviert. 5 Fehltage
in der Schule wären die Konsequenz, was für meine Schulleitung kein Problem
ist. Außerdem könnte ich vier Tage noch mit Überstunden abgelten.
Als ich nun letzte Woche zur Amtsärztin musste, habe ich dem Ganzen erstmal
gelassen entgegengeblickt. Was ich dann erleben musste, kann ich eigentlich
immer noch nicht fassen.
Nachdem ich meine Ausführungen zur Notwendigkeit der Kur dargelegt hatte,
wurde ich erstmal darüber belehrt, dass sämtliche Zusatzaufgaben eines
Lehrers ja ohnehin schon mit seiner geringen Wochenarbeitszeit abgegolten
sind. Außerdem könne man ja in keinem Beruf so wunderbar wenige Stunden
arbeiten wie in meinem. (Dass man für weniger als 14 Stunden außerhalb der
Elternzeit eine Beurlaubung benötigt, hat sie mir nicht abgenommen).
Außerdem würde ich ja ohnehin wieder in mein System nach drei Wochen
zurückkehren. Da wäre mir ja nicht geholfen. Und die Schmerztabletten, die ich
wegen meiner starken Rückenprobleme mehrmals im Monat nehmen muss, die
dürfte ich ja auch nehmen.
Kurz gesagt, es gibt keine Indikation. In den Osterferien schonmal überhaupt
nicht, da müsste ich schon eine Krebserkrankung haben.
Ich war derartig aufgewühlt, wütend und enttäuscht, dass nur noch heulend aus
dem Zimmer laufen konnte. Die Ausführung der Fürsorgepflicht meines
Arbeitgebers stelle ich mir anders vor.
Ich kam mir vor wie der faule Lehrer, der sich zusätzliche Ferien erschleichen
will.
Nun meine Frage:
-Wer hat in diesem Zusammenhang auch schon einmal so etwas erlebt?
- Wer hat schon einmal Widerspruch eingelegt?
- Wie lange hat das gedauert?
- Hat jemand auch schon einmal eine Dienstaufsichtsbeschwerde abgegeben?
Über Antworten würde ich mich unheimlich freuen,
Jule