Uni Klagenfurt 07.08.2006
Urteil im Plagiatsverfahren
Am Montag wird dem Rektorat an der Universität Klagenfurt das Gutachten im Plagiatsfall, der im April für Aufsehen gesorgt hatte, übergeben. Eine Uni-Assistentin soll in ihrer Diplomarbeit ganze Passagen aus dem Internet kopiert haben.
„Ein Drittel der Arbeiten abgeschrieben“
Der Fall sorgte österreichweit für Aufsehen. Der Salzburger Medienwissenschaftler Stefan Weber will in einer Diplomarbeit, die an der Klagenfurter Uni eingereicht und mit sehr gut beurteilt wurde, seitenweise Plagiate nachgewiesen haben. Die betroffene Absolventin soll ganze Passagen aus dem Internet ohne Zitatangaben kopiert haben.
Für den in den Medien als „Plagiatsjäger“ bezeichneten Wissenschaftler Weber, den Aufdecker der angeblichen Affäre, sei dieser Fall allerdings nur die
Spitze eines Eisbergs. Er gehe davon aus, dass ein Drittel aller eingereichten Arbeiten zumindest zum Teil abgeschrieben ist.
"Textkultur ohne Hirn"
"Das Problem beginnt sicherlich bereits in der Schule. Ein relativ hoher Prozentsatz der Schüler arbeitet derzeit so, dass bei Referaten und Hausarbeiten ganze Passagen wortwörtlich aus dem Internet in die Arbeit kopiert werden. Das ist ein großes Problem. Wir bewegen uns hin auf eine Textkultur ohne Hirn, in der es möglich ist, eine Collage aus dem Internet zu erstellen und so zu tun, als wäre es der eigene Text", so Weber.
{b]Info-Blätter zur Warnung
An der Uni Klagenfurt sind seit längerem Info-Blätter angeschlagen, die vor möglichen Kopierabsichten warnen. Zudem muss jeder Student vor Einreichung jeglicher Arbeiten eine eidesstattliche Erklärung abgeben.
Sollten sich die Anschuldigungen gegen die 28 Jahre alte Absolventin bewahrheiten, drohe ihr die Aberkennung des Titels sowie der Verlust ihres Jobs als Assistentin im Publizistik-Institut. Diesen hat sie dank dieser Diplomarbeit zum Thema "Wickie und die starken Männer" erhalten.
Die endgültige Entscheidung über das weitere Vorgehen trifft der Rektor.
Überdies könnte das Ergebnis des Gutachtens - sofern der Plagiatsvorwurf bestätigt wird - eine Lawine ähnlicher Fälle an den österreichischen Universitäten auslösen.
futurezone.ORF.at, 5. 7. 2006
Website entlarvt Schummler
Mit Hilfe eines neuen Web-Tools können Unis, Schulen und wissenschaftlich Arbeitende nun Netz-Abschreibern auf die Schliche kommen und Plagiate aufdecken. Die neue Software identifiziert kopierte Textstellen und markiert diese farbig
Durch die schier unendliche Masse an frei verfügbaren Informationen im Internet sind Schüler und Studenten immer öfter verlockt, diese Online-Quellen durch simples "Copy & Paste" in die eigene Arbeit zu übernehmen.
Deutsche Forscher stellen nun ein Web-Tool zur Verfügung, das Plagiaten schnell und ohne großen Aufwand auf die Schliche kommen soll.
Über den Webbrowser wird bei "Docoloc" das zweifelhafte Dokument hochgeladen und anschließend überprüft. Die Software nutzt dabei die Google-Datenbasis.
Über 400 Lizenzen wurden bereits vergeben, die Hälfte der Abonnenten kommt aus Österreich und der Schweiz. Die Kunden finden sich vor allem im Hochschulbereich, in den Schulen und in der Wissenschaft.
http://www.docoloc.de/
...hier gibts eine kostenlose zeitlich begrenzte testlizenz...