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Forum: "Geschichte zum Weiterschreiben (bitte höchstens 10 Sätze)"

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14.8.neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: keinelehrerin Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 21.05.2006 12:52:25 geändert: 21.05.2006 13:00:41

Marions Schritte die Treppe zu ihrer Wohnung hinauf, wurden immer langsamer. Dass Jack sich nicht meldete, damit hatte sie ja gerechnet. Es nahezu provoziert. Aber irgendwie musste sie diesen Kerl ja auch mal aus seiner Lethargie herausholen. Er war schon lange nicht mehr der Mann, in den sie sich damals Hals über Kopf verliebt hatte. Oh nein! Keine Heiterkeit, keine Unbeschwertheit, keine Aufmerksamkeiten mehr. Das alles war Verantwortungslosigkeit, Resignation und einem gewaltigen Mangel an Selbstdisziplinierung gewichen. Die Hormone brachen wieder mit einer Wucht zum Vorschein, die einem die Tränen in die Augen trieb. Mensch, was war nur los mit ihr! Ständig musste sie heulen! Aber die ganze Welt war ja auch gegen sie! 'Ausgerechnet in dem Moment, in dem sie beschließt sich von Jack zu trennen, erfährt sie dass sie schwanger ist. Der nette Kollege, der auftaucht, hat eine Karriere als Nackt-Modell hinter sich. Sie hat eine Blinddarm-OP hinter sich. Hildegunde war wie ein Tornado aufgetaucht - und glücklicherweise auch wieder verschwunden. Sabine hatte ihr Kind bekommen.'
Und da war dann der Punkt, an dem die Augen der Wasserflut nicht mehr herr wurden und sie vergeblich nach einem Taschentuch in den Taschen ihrer Jeans suchen musste. Glücklicherweise war sie jetzt auch vor der Tür angekommen. 'Schlüssel noch ins Schloss und rein,'dachte sie. Halt, was war denn das? An der Tür klebte ein Zettel : "Wann bist du mal zu erreichen? Versuch es seit ein paar Tagen vergeblich!!!!
Gruß Freddy" Oh, Mist, den hatte sie doch glatt vergessen!


14 - 9.neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: aloevera Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 21.05.2006 22:24:28 geändert: 21.05.2006 22:54:14

„Wie viele Frauen hat es nach mir gegeben?“ unterbrach Helen die Stille. „Nicht viele und nie etwas Ernstes“ antwortete Max und sprach damit die Wahrheit. Er hatte viele Frauen kennen gelernt, aber keine hatte ihn innerlich berühren können. Das Herz in ihm war wie ein Eisblock, der ab und an antaute, um dann bald wieder in seine gewohnte Starre zu verfallen. Hin und wieder hatte er eine Bettaffaire, aber die hatte erst recht keine Bedeutung. Männer denken oft mit anderen Körperteilen als Frauen. Erst als er Marion kennen lernte, spürte er wieder wirkliche Gefühle in sich reifen. Marion – durchfuhr es ihn, er sollte sie am Abend anrufen. Auch für Sylvia musste er erreichbar sein. Nun war er bei Helen in Mainz, zu Hause unerreichbar.
Aber das, was er begonnen hatte, musste er jetzt zu Ende bringen. Von Marion erzählte Max nichts. Marion hatte durch die Fotogeschichte eine neue Dimension bekommen. Erst musste er mit der Vergangenheit endgültig abschließen können, um seinen wirklichen Frieden zu finden


14.10neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: ines Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 21.05.2006 23:21:19 geändert: 22.05.2006 19:25:06

"Mhmhk", das Räuspern ließ Max zurückblicken. Helens Gesicht weitete sich zu einem strahlenden Lächeln, dann rief sie freudig, "Lorenzo, wie schön!", eilig schritt er auf Helen zu und umarmte sie. "Sieh nur wer gekommen ist. Darf ich vorstellen ein Freund aus alten Tagen.", Helen zwinkerte Max verschwörerisch zu und der verstand sofort. Höflich reichte er Helens Mann die Hand und stammelte etwas das so ähnlich wie "Buensara" klang. Lorenzo lachte laut auf, dann tätschelte er neckisch Helens Arm und meinte:"Na mit Italienisch ist es bei deinen Freunden ja wohl nicht weit her?" Temperamentvoll griff er nach Maxs Hand und schüttelte sie kräftig. Seine haselnussbraunen Augen waren voller Energie und seine Lebensfreude nicht zu verbergen.
Von draußen erscholl ein laut rufendes "Papaaa! Papaa! Wo warst du so lange, das Match beginnt gleich!" Stefano flitzte wie ein Wirbelwind ins Haus, keinen Gedanken an seine schmutzigen Schuhe verschwendend und fiel seinem Vater schwungvoll um den Hals. "Hey, bambino sachte - sachte. Dein Papa ist nicht mehr der Jüngste!", doch Stefano zerrte ihn gnadenlos in den großen Salon zum HDTV Flachbildschirm. "Keine Chance!" entschuldigte sich Lorenzo halbherzig und ließ sich mit gespielter Gegewehr auf das Sofa drücken. Helen schüttelte grinsend ihren hübschen Kopf. "Sie bleiben doch zum Essen, Signor Max?", ertönte es hinter den Pölstern.

Max verneinte stumm, dann sah er Helen fragend an. Sie schloss kurz die Augen und nickte.
Langsam drehte er sich um, die ausgelassenen Stimmen der neuen Familie "Richardson" im Ohr verließ er die große Villa. Jetzt hatte er verstanden was Helen gemeint hatte und fühlte sich zum ersten Mal seit Jahren frei und gelöst.

Die Heimfahrt genoss er in vollen Zügen, ließ keinen Vorgarten aus den es zu betrachten galt, suchte jedes noch so kleines Baujuwel und saugte die tausenden Düfte der Natur ein. Er wusste dies war das letzte Mal gewesen, dass er diesen Weg gefahren war.


15.1.neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: keinelehrerin Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 22.05.2006 07:47:13 geändert: 22.05.2006 20:30:04

Hildegunde schaute dem Treiben auf Deck zu. Sie hatte sich einen Liegestuhl in eine windstille Ecke schieben lassen und lag nun da, das Buch aufgeschlagen auf dem Schoß. Aber sie las nicht, sondern betrachtete die sich ständig bewegende Wasseroberfläche. Es verschaffte ihr keine Ruhe. An Bord war es relativ still, viele Passagiere waren an Land gegangen um sich die alte Hafenstadt Ostia anzusehen. Aber Hildegunde wollte nicht mit. Einerseits traute sie ihrem Fuß noch nicht, andererseits genoss sie die Ruhe nach all den Aktivitäten an Bord. Sie sammelte ihre Gedanken. Hans-Rüdiger wurde Vater. Wurde er das überhaupt? Sie kannte ihre Schwiegertochter nicht mehr. Damals war sie so froh gewesen, als Hans-Rüdiger ihr die fröhliche, wohlerzogene junge Frau vorstellte, die er kennengelernt hatte. Wollte auch Lehrer werden, wie er. Schönes Paar, hatte Hildegunde damals gedacht. Aus den beiden kann was werden. Ihr Sohn hatte es geschafft, auch ohne Vater. Und dann, kaum dass er zwei Jahre angestellt war, dieser unsägliche Vorfall. Natürlich konnte alles aufgeklärt werden, und niemals hatte sie an Hans-Rüdigers Unschuld gezweifelt.... nur danach war´s bergab gegangen. Die Kinder hatten gedacht, sie bekäme nichts mit, weil sie weiter weg wohnt. Ach, ein Mutterherz kann man nicht täuschen. Ein tiefer Seufzer entrang sich ihrer Brust. "So in Gedanken, gnädige Frau?" Hildegunde schrak zusammen. Sie hatte niemand kommen hören. "Darf ich mich zu ihnen setzen. Oder möchten sie mit ihren Gedanken weiter allein sein?" "Nein, nein, setzten sie sich nur Prof. Hegebrecht. Ein wenig Gespräch ist mir jetzt angenehm," lud Hildegunde den Arzt ein und zeigte auf einen Stuhl neben ihrem. "Was bringt sie dazu an einem solch sonnigen Tag so melancholisch auf die Wellen zu starren? Sagen sie nicht, sie hätten Schmerzen in ihrem Fuß. Das glaube ich nun nicht. Nachdem sie jeden Tag bei dem armen Schiffsarzt sind," wandte sich Prof. Hegebrecht an Hildegunde. "Ach, hat er sich schon über mich beschwert?", schnappte sie. "Man wird ja mal noch was sagen dürfen!" Beschwichtigend hob der Arzt die Hände: "Verstehen sie doch. Der Kollege hat mich um fachlichen Rat nachgefragt, wil er sich auf ihre Beschwerden keinen rechten Reim machen konnte. Das können sie ihm nun nicht vorwerfen." Und nach einer kurzen Pause setzte er hinzu: "Sie hätten ja auch nicht fragen müssen, ob er Fernstudium an der Uni in Prag absolviert hat. Außerdem - das kann ich ihnen aus eigener Erfahrung bestätigen - mögen es Ärzte gar nicht, wenn man wissen will, mit welchem Notendurchschnitt sie ihr Abschlusszeugnis gemacht hat." Hier räusperte sich Robert Hegebrecht. Den nächsten Satz brachte er auch nur heraus, weil ihn der Kollege so herzlich darum gebeten hatte und ihm äußerst glaubhaft versichert hatte, dass diese Patientin ihn zu einem Nervenzusammenbruch nötige. "Tja, und liebe Frau Schäfer. Ordnen sie dem Kollegen nicht mehr die Infusionsflaschen im Schrank nach der Farbe der Etiketten!"


15 - 2.neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: aloevera Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 22.05.2006 16:03:29 geändert: 22.05.2006 19:33:39

Hildegunde errötete wie ein ertapptes Schulmädchen. Sie hatte Robert Hegebrecht die gesamte Reise beobachtet, so gut sie konnte. Wer jedoch die hübsche Frau an seiner Seite war, konnte sie noch nicht ausmachen. Beide waren ständig zusammen, versprühten eine Harmonie, die ansteckend war, aber es gab keine verliebten Zärtlichkeiten. Schließlich war die Frau mindestens dreißig Jahre jünger als er.
Überhaupt war die Mischung an Bord der „Amore“ dieses Mal recht seltsam. Es gab einige ältere Ehepaare, die entweder ewig verheiraten waren und sich nichts mehr zu sagen hatten oder ältere Männer im zweiten oder dritten Frühling mit weitaus jüngeren Frauen und es gab einen deutlichen Frauenüberschuss. Es schien sich zu bewahrheiten, dass Frauen die Männer frühzeitig ins Grab trieben. Viele Frauen suchten offensichtlich einen Partner, anderen stand die Langeweile ins Gesicht geschrieben und einigen waren vor Gram die zahlreichen Falten im Gesicht erstarrt. Hildegunde hatte sehr schnell gemerkt, dass sie auf dieser Fahrt keinen Blumentopf gewinnen würde und stellte ihre Erholung an erste Stelle. Die Partnersuche musste warten. Entweder es ergab sich ganz von alleine oder gar nicht.
Sie traute sich nicht, Prof. Hegebrecht zu fragen, wer die Frau an seiner Seite sei. Schließlich wollte sie nicht in der Liste der "Ich-suche-einen-Partner" Frauen auftauchen.
„Was halten sie davon, den nächsten Landausflug mitzumachen?" fragte Hegebrecht plötzlich.
„Mit dem Fuß? Unmöglich! Das schaffe ich nicht. Außerdem waren Sie es, der mir Ruhe verordnet hat, haben Sie das vergessen?“ „Durchaus nicht. Aber es gibt einen Rollstuhl an Bord und ich würde mich bereit erklären, Sie unter meinen persönlichen Schutz zu nehmen.
Dann kann ich gleichzeitig den Schiffsarzt für einen Tag entlasten.“
„Was würde denn Ihre Frau dazu sagen?“ Prof . Hegebrecht schaute Hildegunde erstaunt an.
„Meine Frau? Wie kommen Sie denn auf meine Frau?“ Plötzlich begriff er und musste lauthals lachen. „Meine Frau ist meine Ex-Frau und lebt in Kalifornien. Meine Begleitung hier ist meine Tochter Charlotte, der ich diese Reise zum 30. Geburtstag geschenkt habe.“


15 - 3neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: oblong Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 22.05.2006 17:42:53 geändert: 22.05.2006 18:06:46

Während Hildegunde auf hoher See sich durch diese doch ermutigenden Eröffnung Professor Hegebrechts in eine glückhaftere Stimmung versetzt sah, musste ihr bedauernswerter Sohn den Kampf mit dem Bürokratiedrachen aufnehmen.
Zornig, wie er war, hatte er ausnahmsweise die öffentlichen Verkehrsmittel, in diesem Falle den Bus, benutzt, um bei dem Abladen seines Ärgers nicht noch durch Parkplatzsuche behindert oder in seiner Wut gebremst zu werden.
Fortuna hatte jedoch Nachsicht mit dem enttäuschten Anbeter des runden Leders; kaum hatte er das Sonderbüro "Gastgeber für Freunde" betreten, den Übeltäter von stellvertretendem Sportreferenten erspäht und zu einer grandiosen Tirade angesetzt, da platzte dieser schon heraus:
"Ach, da sind sie ja! Entschuldigen Sie vielmals, Herr Schäfer! Wo habe ich nur meine Gedanken gehabt? Da hab ich Dummerle doch Ihnen glatt die falsche Veranstaltung untergejubelt! Sie sind doch ein begeisterter Fan der Fußball-WM, nicht wahr?"
Da konnte Jack nur seine Zornesrede mühsam hinunterwürgen und ziemlich schluckend mit dem Kopf nicken.
"Nein, für Sie habe ich doch etwas viel Besseres! Ich weiß, Karten für ein WM-Spiel kann ich Ihnen nicht bieten - aber so hautnah kriegen Sie das WM-Gefühl nicht woanders."
Der immer noch sprachlose Jack ließ sich nun ein Werbeprospekt präsentieren, das seine Aufgabe und seinen Einsatzort näher beschrieb:

Auch in Münster steuert das Land im Rahmen des Public Viewing ein Kulturfestival bei: 23 Musikgruppen aus 14 unterschiedlichen Nationen treten auf Münsters Hafenplatz auf – darunter so prominente Stars wie Naturally7.

Rund 5000 Fußball-Fans können die WM auf einer Großbildleinwand vor dem Gebäude der Stadtwerke verfolgen.

Der Hafenplatz ist ab eine Stunde vor dem Anpfiff bis eine Stunde nach dem Abpfiff geöffnet. Vielfältige kulinarische Spezialitäten runden das Angebot ab.
Der Eintritt ist kostenlos. Glas, Flaschen sowie das Mitbringen alkoholischer Getränke sind aufgrund der Sicherheitsauflagen untersagt. Daher wird es Einlasskontrollen geben müssen.
Programm (Stand: 15.5.)

* Freitag, 9. Juni
16 bis 17 Uhr - Musik: JetSet (Schweden)
18 Uhr - Eröffnungsspiel: Deutschland : Costa Rica ...

Er war dazu ausersehen, als Einlasskontrolle die WM-Spiele an der Großleinwand verfolgen zu dürfen!
Das bisschen Kontrolle, was war das schon? Die Musik des Festivals würde ihn nicht stören...
Noch ganz benommen nahm er kaum wahr, wie der immer noch schwatzende und sich entschuldigende Vertreter der städtischen Behörde einen neuen Vertrag aufsetzte, den der gute Hans-Rüdiger genauso automatisch unterzeichnete wie den ersten "Blindgänger".
Doch diesmal, so meinte er, wusste er doch genau, was auf ihn zukommen sollte. Oder etwa nicht?


15 - 4.neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: aloevera Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 22.05.2006 19:24:21 geändert: 22.05.2006 20:39:33

Marion schloss die Wohnungstür auf, mit Freddys Zettel in der Hand. Sie wollte nur ein paar Sachen holen, um für Montag den Unterricht vorbereiten zu können. Ab Montag wäre sie sowieso wieder hier, so wie es aussah, alleine. Nichts deutete darauf hin, dass Jack inzwischen hier gewesen war. Die Grünlilie sprach Bände. Der Gedanke, die Wohnung bald für sich alleine zu haben - falls sie in Deutschland bliebe - stimmte sie fröhlicher. Ein paar Möbel dürfte Jack gern mitnehmen. Sein Arbeitszimmer war normalerweise die reinste Müllkippe, die Möbel bräuchte sie nicht, denn Jacks Zimmer könnte das Kinderzimmer werden. In Gedanken sah sie schon das hellgelb gestrichene Zimmer mit den bunten Vorhängen und dem Kinderbett in der Mitte vor sich. Sie könnte ein Paradies für ihr Kind daraus machen…
Der Anrufbeantworter blinkte, drei vergebliche Anrufe von Freddy, einer von Sabine und einer von Nadine, weiter nichts. Jack schwieg sich aus , Max ebenso.
Die Nacktfotos von Max hatten ihr zugesetzt, eigentlich nicht die Fotos, denn Marion war alles andere als prüde und Max war auf dem Bild eine reine Augenweide. Aber die Frau an seiner Seite hatte ihr einen Stich versetzt. Sie würde warten, bis Max von sich aus erzählte, was es mit den Fotos und der Frau für eine Bewandnis hatte. Obwohl sie vor Neugier fast platzte, wollte sie abwarten. Geduld war nicht das, was Marion als ihre Tugend bezeichnen konnte. Es juckte ihr in den Fingern, bei Max anzurufen, um zufragen, wie es ihm ginge. Auch das verkniff sie sich und wählte statt dessen Freddys Nummer.


15.5.neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: keinelehrerin Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 22.05.2006 20:51:26 geändert: 23.05.2006 20:23:38

"Ja, wo steckst du denn die ganze Zeit?", fragte Freddy in vorwurfsvollem Ton, als Marion sich gemeldet hatte. "Ich hab mich mal für dich erkundigt. Also mit Finnland sieht es im Moment eher mager aus. Der Schulleiter der Von-Leibniz-Schule in Helsinki ist momentan schwer krank, seine Vertretung weis nicht genau wann er zurückkommt. Und da mag sie verständlicherweise keine Aussage treffen. Tja, tut mir Leid für dich." "Du hast es wenigstens versucht. Ich danke dir Freddy. Du bis ein echter Freund." "Hör auf mir Honig um den Bart zu schmieren, liebe Freundin. Ich hätte aber noch etwas anderes im Angebot. Interessiert?" Marion konnte förmlich durch den Hörer Freddys Grinsen sehen. "Schies schon los! Spann mich nicht auf die Folter." "Was hälts du vom Garda-See? Sonne, warmer Regen, drei Monate an einem Ferien. Ein Internat sucht eine Deutschlehrerin als Vertretung für zunächst mal zwei Monate, die schon einige Jahre Erfahrung hat, aber noch nicht so angestaubt und eingefahren ist.Ich kann mir aber denken, dass sie, wenn sie mit dir zufrieden sind, dir einen festen Vertrag geben. Und die Bezahlung ist fast fürstlich, Kost und Logis frei." Marion musste sich hinsetzten, Italien statt Finnland. "Mmmh, im Prinzip hört sich das ja richtig gut an. Bis wann brauchst du meine Antwort?" "Die Signora hätte gerne bis Ende des Monats gewusst, wie du dich entscheidest. Ich hab ihr schon von dir erzählt und sie schien recht angetan. Du hast doch jetzt ein verlängertes Wochenende. Fahr doch einfach mal runter und sieh's dir an. Vollkommen uneigennützig würde ich dich auch begleiten," bot Freddy ihr an. "Wie könnte ich dieses Angebot ablehnen?", fragte Marion scherzend. "Ich .....


15.6neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: ricca Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 22.05.2006 22:44:06 geändert: 23.05.2006 15:25:32

Uniklinik Münster, Erdgeschoss, Wäschekammer:
Delia hatte irgendwie vollkommen die Zeit vergessen. Ihr Vater war zehn Minuten vor Ende ihrer 48-Stunden-Schicht hineingeschneit. Diese Schichten in der Notaufnahme waren so ziemlich das Schlimmste in dem Beruf, den sie gewählt hatte. Warum eigentlich hatte sie sich für die Medizin – schlimmer noch für die Notfallmedizin – entschieden? Es war ihr noch niemals schlechter als in den vergangenen zwölf Monaten gegangen, in denen sie AiPlerin war. Sie diagnostizierte an sich selbst die klassischen Symptome eines Burn-out-Syndroms. Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, Herzrasen und das ständige Gefühl, dass sie der Situation nicht gewachsen war machten ihr Leben zur Hölle. Wie sollte sie unter diesen Umständen noch einmal sechs Monate durchhalten?
Sie erinnerte sich an einen ihrer hypersensiblen Kommilitonen, der es schon während des Studiums nicht mehr ausgehalten hatte. Die Pulsadern hatte er sich aufgeschnitten – quer. Ein Hilfeschrei. Delia hatte das damals nicht verstehen können. Sie hatte bis zu ihrem Eintritt in die praktische ärztliche Tätigkeit stets die besten Noten gehabt und jedem Prüfungsdruck standgehalten. Was war jetzt anders?
Ihre Gedanken schweiften ab zu dem Schrank im Materiallager. Es wäre ganz leicht: sich eine Spritze zu holen – und sich einfach ein wenig Luft in die Armvene zu pusten. Die Luftblase würde innerhalb weniger Minuten die Herzkammer erreichen und dort durch den Pumpdruck des Herzens aufgeschäumt werden. Der Blutschaum würde dann schnell in die Kapillargefäße der Lunge gepumpt werden und dort eine tödliche Luftembolie auslösen. Dann hätte sie ein für allemal ausgelitten...
Quietschend schwang die Tür zur Wäschekammer auf.


15 - 7.neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: aloevera Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 22.05.2006 23:00:05 geändert: 22.05.2006 23:09:45

"Delia, wo steckst du denn? Ich hab dich überall gesucht. Komm bitte schnell, deinem Vater geht es schlecht. Er hatte einen Herzinfarkt und liegt auf der Intensivstation." Nadine wirkte abgespannt und zog Delia ohne eine Antwort abzuwarten hinter sich her.
Delia zog die Schutzkleidung der Intensivstation an und trat an das Bett ihres Vaters. Als Ärztin war sie an Geräte und Maschinen gewöhnt, aber ihren Vater bleich und eingefallen an Maschinen angeschlossen zu sehen, berührte sie sehr, trotz des jahrelangen Hasses. Sie warf einen prüfenden Blick auf den EKG-Monitor und die Blutdruckanzeige. Ihr Vater hatte die Augen geschlossen und atmete flach. Delia nahm seine Hand in ihre und zum ersten Mal seit Jahren betete sie. Sie hoffte, dass sie noch die Gelegenheit bekäme, sich mit ihm auszusprechen.



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