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Forum: "inklusion"
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| ich habs auch gern öffentlich | | von: palim
erstellt: 01.10.2012 22:23:58 |
was sind denn die aufgaben einer lehrerin?
DAS ist eine GUTE Frage.
Zur Zeit ist die Aufgabe einer Lehrerin, ihre Unterrichtsstunden bestmöglichst zu geben.
Außerdem kümmerst sie sich um das Wohl der ihr anvertrauten Schulkinder und leistet die notwendige Elternarbeit, die dem zuträglich ist.
Weiterhin hat sie die Förderbedürfnisse der Kinder im Blick, erstellt Unterrichtsmaterialien, stellt Material zusammen, entwickelt Förderideen und Förderpläne, schreibt Gutachten und führt einfache Tests durch, die ihre Auswertungen belegen.
Natürlich gibt es dann noch Praktikantinnen und Referendare zu betreuen und viele weitere Aufgaben, die es schon lange gab.
Und dann gibt es noch Lehrerinnen, die wie Löwen dafür kämpfen, dass die Schulträger und das Land die Bedingungen bereitstellen, die zwingend notwendig wären für einen vernünftigen Schulbetrieb.
was kommt denn so überraschend und überfordernd neu hinzu?
Überraschend ist für mich, dass gar nicht klar ist, WAS GENAU da kommt.
Für mein Bundesland ist NICHTS geklärt und NICHTS wirklich festgelegt.
Das führt dazu, dass ich zwar weiß, dass ich mich umstellen muss, aber davon ausgehen kann, dass die Bedingungen (Personal, Räume, Lehrmittel etc.) erst einmal so bleiben, wie sie jetzt sind.
Und genau DAS empfinde ich als Überforderung.
Überfordernd finde ich auch, dass ich trotz etlicher Tagungen, Fortbildungen etc. die ich wahrgenommen habe und von denen ich mir Hilfe versprochen hatte, keiner erklären kann, wie das alles gehen soll.
Die Möglichkeiten, die sich mir dort erschlossen haben, sind
a) zu resignieren und mich nicht zu ändern (finde ich persönlich schlecht)
b) zu kämpfen für jede einzelne Stunde, jedes Gutachten, jede Anerkennung, jedes kleine Fipselchen... und am Ende doch leer auszugehen (tolle Aussicht)
und c) Meine Anforderungen an alle weiter herunterzuschrauben: Die Kinder schaffen nichts mehr. Ich erwarte das auch nicht. Ich erwarte auch nichts mehr von irgend jemand anderem, der sich an Schule beteiligen sollte. Und das alles verkaufe ich als inklusives System mit hervorragenden Bildungschancen für alle. (und das ist keine Ironie, sondern der Tenor der FoBi)
was ist ins neue system vom bisherigen unbedingt mit hinüberzuretten?
Die Kinder ... und gerne dürfen andere mit dazu kommen.
Das Kollegium - das ist nämlich hervorragend.
DAs Schulgebäude, weil es sehr schön ist.
wobei wird dringend hilfe benötigt?
Ich brauche Hilfe in der Hinsicht, dass endlich klar gesagt wird, was Sache ist. Dazu gehört, dass sich die Politiker schleunigst überlegen, wie sie die Umstrukturierung vornehmen möchten. DAzu gehört auch, dass es eine klare Richtlinie gibt, wann man wo und wie Hilfe bekommt, ob man Anträge stellen muss, ob alle Schulen einheitlich ausgestattet werden etc. Und in weiser Voraussicht gibt es eine ehrliche Aussage dazu, wie die Umsetzung erfolgt, wenn bestimmte Parameter nicht zu erfüllen sind (Personal, Umrüsten der Gebäude)
Ich hätte gerne zusätzliches Personal in der Schule ... für vieles.
Ich ärgere mich, dass ich zigfach differenzieren soll und die Aufgaben einer Integrationshelferin sowie einer Förderschullehrerin mit übernehmen soll bzw. schon längst übernehme, dies aber zusätzlich zu meinen bisherigen Aufgaben erwartet wird. Da hätte ich gerne eine Entlastung, ansonsten fehlt meine Arbeitskraft bald in der Schule... auf Kosten der Steuerzahler und meiner Gesundheit.
Palim |
| keine Teams | | von: palim
erstellt: 01.10.2012 22:44:17 geändert: 01.10.2012 22:44:43 |
Keine Teams.
Es ist im Gespräch, 2 Stunden PRO Klasse PRO Woche zu bekommen - VIELLEICHT... oder weniger.
Bei 26 Stunden, die die Klasse hat, und 28 Stunden, die ich geben muss ... sind das maximal 4 Stunden in der Woche, wo es ein Team geben könnte...
... wenn denn bis dahin noch Förderschulkolleginnen von den Bäumen oder vom Himmel fallen. Die gegenüberliegende Schule hat seit Jahren Probleme, ihre Stellen zu besetzen.
Da es andernorts auch mager aussieht, ist davon auszugehen, dass die Politik dann sagen wird: die Inklusion beginnt in Klasse 1, also werden auch nur Stunden für Klasse 1 gewährt. Dann fallen die bisherigen 2 Stunden pro Schule weg und wir bekommen statt dessen 4 Stunden für die 1. Klassen. Für alle anderen Kinder, die nun schon bei uns sitzen, gibt es dann nichts, weil es ja keine Stunden mehr gibt.
(Und das hat nichts mit Schwarzmalen zu tun, sondern damit, dass es seit Jahren darauf hinausläuft und sich keiner darum kümmern möchte.)
Palim |
| Bin gerade | | von: ishaa
erstellt: 01.10.2012 23:26:55 |
das ganze Forum noch einmal durchgegangen. Zwei Sopaeds, jede Menge Meinungen von GS,HS und Gesamtschule, ein bisschen Realschule, einige "sonstige", Gym nur zweimal (einmal anscheinend gelingende Inklusion eines Autisten, einmal genug zu tun).
Wenn wir nicht das ganze Schulsystem ändern, dann bleibt's an Gs, Hs und Gesamtschule hängen, das Inkludieren, und dann kommen die eh schon zu kurz kommenden noch kürzer, und die hier Postenden sind in der Regel die Überengagierten und arbeiten wie ich ihre 60-70 Stunden in der Woche und machen sich fertig, weil sie niemandem gerecht werden , und haben mitnichten Angst vor irgendwelchen Monstern, sind ganz einfach realistisch. Ja, mich macht das ganze Forum gerade wütend und ich habe leider keine Zeit hier immer wieder die Bedingungen meines Arbeitens darzulegen, weil man mir, bevor ich dazu komme, schon wieder einen neuen "Pflegefall" in die Klasse stopft, um den ich mich ausgiebigst kümmere, weil ich anscheinend gar nicht anders kann... |
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