Es geht nicht um's Nachkochen, sondern (erstmal) um's Abtippen, also sozusagen das Übersetzen in lesbare Schrift...

Das eventuelle Nachkochen ist dann noch schwierig genug. Hier mal ein Beispiel für ein Rezept: 
Mehlschmarn
1 Seidl Milch mit einen ganzen Ei u. 4 Dötter
absprudeln dan 8 Eslöffel Mehl etwas Salz 1 Löffel
Zucker Werberln, dan in eine Pfann Schmalz
heiß werden lassen u. den Teig darauf gießen
jäh bäcken dan denselben zerstechen wen er gut
aus gebacken ist mit Zucker u. Zimet bestreun

(Rechtschreibung und Zeilenumbrüche wie im Original)

  Was heißt "Werberln"?

Danke sehr!  

Ich hatte auch schon vermutet, dass "Faum" so etwas wie Schaum sein könnte; es klingt ja so ähnlich. Ob die beiden wohl etymologisch zusammenhängen?

Eine Verwandtschaft scheint zwischen den beiden Wörtern sicher gegeben!

Manchmal wurde ja nach "Ansage" geschrieben, dann abgeschrieben oder selbst notiert, was man sich eben gemerkt hat und für wichtig findet.

Beim Rezept Mehlschmarn (Mehlschmarrn) würde ich aufgrund der Zutaten auf Zibebe(r)l tippen, auf Zibeben (eigentlich auf dem Rebstock getrocknete Weintrauben), die ja sshr süß sind.

Ich lehne mich jetzt mal weit aus dem Fenster und versuche mal eine Herleitung. Aber bitte nicht auslachen.

Bei Wiki steht unter 'Würfelzucker':
"Würfelzucker in ziegelähnlichen Doppelverpackungen aus Papier waren im 20. Jahrhundert bis in die 1990er Jahre weit verbreitet und wurden in Cafés, Restaurants, Hotels usw. zum Kaffee gereicht. Solche Packungen waren bedruckt mit Werbebotschaften, Angaben zum Gastronomiebetrieb oder zur Kaffeesorte oder sie zeigten neutrale Muster oder auch – weniger häufig – politische Statements. Serienmotive (Sternzeichen, Automarken, Tierarten etc.) führten zu einem Sammlertum für verpackte Zuckerstücke."

Vielleicht waren diese in Papier verpackten Zweierpacks, wenn sie mit Werbung bedruckt waren, irgendwo umgangssprachlich WERBERL?

Zunächst nochmal zum Schaum:

"Foam" ist auch heute noch der umgangssprachliche Ausdruck für den weißen Schaum am Bier.

und "werberln" ist für mich "verwirbeln", das macht Sinn bei dem Rezept, denn da sollen die genannten Zutaten vermischt werden, bevor sie herausgebacken werden. Klingt nach einem in Schmalz rausgebackenem Eierfleck 

In welcher Schrift ist es denn geschrieben?

Wenn Löffel als Maßeinheit vorkommt, ist Würfelzucker wohl nicht gemeint. Werbung auf verpackten Zuckerwürfeln war - in der Zeit des Kochbuchs -wohl noch nicht bekannt. Würfelzucler wurde in der Küche - weil teuer - nicht vewendet.

mit Weinbeeren, sprich Rosinen!

rfalio

Das meine ich auch - siehe Eintrag weiter oben - wobei es sich wohl um Zibeben, also am Rebstock eingetrocknete Weinbeeren handelt, die dadurch sehr süß werden - zuckersüß!

Und bei uns wird ja verniedlicht - ein "erl" oft angehängt.

Das meine ich auch - siehe Eintrag weiter oben - wobei es sich wohl um Zibeben, also am Rebstock eingetrocknete Weinbeeren handelt, die dadurch sehr süß werden - zuckersüß!

Und bei uns wird ja verniedlicht - ein "erl" oft angehängt.

... als Zibeben?
Es ist jedenfalls eindeutig groß geschrieben und somit ein Nomen, kein Verb. Da ist die Schreiberin recht zuverlässig in der Unterscheidung.

Das Buch ist überwiegend in Kurrent verfasst, teilweise auch in lateinischer Schreibschrift. Manches ist schlecht zu lesen, manchmal fehlt der Bogen über dem u - aber das Wort Werberln ist außerordentlich sauber geschrieben.

  Aber es könnten schon Beeren gemeint sein; ...berln als ...beeren klingt jedenfalls einleuchtend. Vielleicht wollte sie Weinberln schreiben.

Danke für Eure Ideen!