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Forum: "Die Brutalität ist nicht Ausdruck einer Bildungskrise, sondern verfehlter Integration..."
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| Deinem ersten Punkt ... | | von: oblong
erstellt: 25.05.2006 17:17:20 |
stimme ich uneingeschränkt zu, elke2; im geringeren Umfange mache ich ähnliche Beobachtungen wie du: das Problem des/der neuen Lebensabschnittsgefährten/in scheint bei manchem Elter (Singular) eine Gehirnwäsche bezüglich der Verantwortung dem Kind gegenüber zu bewirken.
Natürlich habt ihr beide - du und miro - auch im zweiten Punkt Recht; doch Pünktlichkeit und Rücksichtnahme möchte ich eben gerne im Zusammenhang mit einer Lebensorientierung, der Suche nach einem Ziel verbunden haben, um sie nicht zum Selbstzweck werden zu lassen; vermissen tue ich diese Tugenden ebenso wie ihr beide.
Eine Frage, auf die ich keine schlüssige Antwort habe:
Dürfen und sollen wir, Lehrerinnen und Lehrer, den Eltern, die sich vor der Vorbildfunktion verabschieden, einfach seufzend die Arbeit abnehmen?
Ich glaube nicht, dass wir elterliches Vorbild ersetzen können, aber ich sehe die Lage der Kinder und will sie auch nicht vertrösten.
Im Grund- und Hauptschulbereich bleibt wahrscheinlich den Lehrerinnen und Lehrern gar nichts anderes übrig, als in die Bresche zu springen.
Liebe Grüße,
oblong
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| Mich stört vor allem | | von: rfalio
erstellt: 25.05.2006 17:39:32 |
das >Übergreifen< von Tendenzen aus der Wirtschaft:
Ist es schon volkswirtschaftlicher Unsinn, stets nur auf den kurzfristigen Erfolg abzuzielen ( Börsenwert), so ist es noch schlimmer, wenn das aufs >normale< leben übergreift:
Alles nur schnell, am besten sofort ( Handy, Schulerfolg, Spass usw.) und wenn das nicht geht, ist es uninteressant, gemein, altmodisch, diskriminierend , verletzt meine Rechte ... ( nach Belieben andere Ausdrücke einsetzen).
Ich möchte den Gedanken jetzt nicht weiter ausspinnen, aber ich glaube, ihr versteht, was ich meine.
rfalio |
| @ rfalio | | von: oblong
erstellt: 27.05.2006 11:03:57 geändert: 27.05.2006 11:05:10 |
Diese Tendenz, Erfolgsrezepte aus den Bereichen Wirtschaft und Technik auf den Erziehungsbereich zu übertragen, sehe ich auch als ein wertezersetzendes Übel an. In Zeiten großer Ratlosigkeit greifen viele Verantwortliche schnell nach jedem Strohhalm, der ihnen geboten wird - und da sind eben auch "Trojaner" dabei!
Wenn ins Schulprofil eben alles hineingepfropft wird, was an Vorstellungen bei Eltern, Lehrern, Industrie- und Wirtschaftsverbänden, neuester Pädagogik und wiederwahlfreudigen Politikern beliebt ist, braucht man sich nicht wundern, dass zwar prima umfangreiche Schulkonzepte entstehen, die auf viel Papier gedruckt werden - dass aber eine Orientierung an dieser Mischung kaum möglich ist.
Konkret: Ich wünsche mir auch Gesamtkonferenzen (unter Beteiligung von Eltern- und Schülervertretern, wie es in RLP üblich ist), auf denen einmal auch gesagt wird:
Dieses oder jenes Ziel wollen wir nicht verfolgen.
Bisher läuft es doch so: Das kann die Schule auch noch erledigen, also drauf!
Liebe Grüße,
oblong |
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