Jetzt habe ich die Geschichte mir noch einmal angeschaut.
Es ist wohl so, dass dieses Einloggen unter vollem Namen der und die Darstellung der Lehrkraft als obszön-pädophiler Lehrkörper ja keine einmalige Sache war, sondern mehrfach vorgekommen ist.
Jetzt ist es ja so, dass selbst bei völlig absurden Anschuldigungen und Gerüchten immer etwas hängen bleibt. Gerade, wenn es sich um Menschen handelt, die mit Kindern und Jugendlichen umgehen, reicht doch häufig schon ein dummes sex-bezogenen Gerücht, um die Reputation, Familie und berufliche Zukunft zu ruinieren.
Da frage ich mich, was kann eine solche Lehrkraft denn tun, wenn solch eine Lawine erst einmal losgetreten wurde? Sie kann noch so viel dementieren, es bleibt immer etwas Dreck hängen.
Wenn es um schulische Maßnahmen geht, die nicht in einem Unterrichtsausschluss enden, wie wäre die Sache wieder gutzumachen gewesen? Eine öffentliche Entschuldigung in einem Zeitungsartikel?
Vielleicht hätte man den Schüler verpflichtet,sich noch einmal in das Diskussionsforum einzuloggen und zu schreiben: "Übrigens, mein Name ist nicht Müller, ich bin nicht Biolehrer an der xy-Schule und ich benutze keine lebendigen Wiesel als Dildo, bitte sagen Sie das auch den anderen Bewohnern von z-Stadt, den Eltern und Schülern der Schule!"
Wie schon gesagt, in anderen Ländern würde so eine Aktion eine Schadenersatzklage nach sich ziehen, die sich gewaschen hat.
Außerdem: Ich bin ja nicht in der Konferenz gewesen, die den Schulverweis ausgesprochen hat. Ich vermute sehr stark, dass Schüler und Eltern nicht entsprechende Einsicht in das Fehlverhalten gezeigt haben, oder es war der Gipfel einer Latte von Sachen, die bereits vorgefallen sind, sonst würde ein Schulverweis nicht so schnell ausgesprochen.
Was mich wundert, ist, dass die Eltern noch die Chuzpe haben, dagegen Einspruch einzulegen. Mir wäre als Elternteil alles daran gelegen, dass mein Kind so schnell wie möglich aus dem öffentlichen Gerede herauskommt, anstelle das Feuer weiter zu fächeln.
Und noch ein Nachsatz: Bei allem pädagogischen Verständnis für Dummejungenstreiche - nur weil ich Lehrer bin, habe ich bei der Vereidigung nicht meine komplette Würde, mein Recht auf Privatsphäre und auf menschliche Behandlung eingetauscht.