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Forum: ""Sehnsucht nach der Volksschule" ? oder: Warum denken wir an die Kinder zuletzt?"
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| neuer Versuch | | von: christine_sk
erstellt: 30.12.2006 14:35:58 geändert: 30.12.2006 14:37:18 |
Und wenn ich auch das Thema "Schluss mit Schule" gepostet habe, find ich Schule als Raum und Möglichkeit zum Lernen toll! Wir machen nur noch nicht das daraus, was man machen könnte. Und in der Richtung: es gibt nichts gutes, außer man tut es....bin ich neugierig auf JEDE Alternative zum althergebrachten und nun immer verschlimmbesserten ich auch
Ich halte es dabei aber auch für entscheidend mit unseren Zeit- und Energieressourcen zu haushalten.
Neben den oben beschriebenen Jungen habe ich auch noch ein völlig überbehütetes Kind, dessen Eltern ständig bei Fuß stehen und ihr Kind in jeder Lage entschuldigen, wo bei sie kräftig auf die ach so üblen anderen schimpfen, noch ein weiteres solches, wo die Eltern mittlerweile ruhiger geworden sind, hatte ein Kind mit schwersten Problemen und noch so die ein oder anderen alltäglichen kleinen Problemchen als Klassenlehrer, dazu kommt jede Menge Fachunterricht in vielen verschiedenen Klassen und Kursen, wo ja auch das ein oder andere mit nem Schüler beschnakelt werden muss, gestalte selber viel Arbeitsmaterial, weil nicht genug für Freiarbeit vorhanden und dann diverse Elterngespräche (neben den Sprechtagen und Elternabenden), wo ich mit einer Affengeduld (innerlich platzend) höre, dass wieder mal ihr Kind …, oder einer Mutter versuche klar zu machen, dass sie auch für sich sorgen muss, da sie sich überfordert und das Kind dies merkt, und dies und das … wobei man das Gefühl hat, egal ob dieses Gespräch jetzt stattfindet oder nicht … Manchmal sind die Eltern auch ganz dankbar und wollens unbedingt ändern! Nichts und zwei Wochen später erzählen sie mir die gleichen Probleme wieder, wobei dann der Vater den Termin vergessen hat, mich dann also später noch mal sprechen möchte, ….
Was ich kurz damit sagen will und zu diesem Punkt komm ich immer wieder:
Ich finde es wichtig, die Achtung des Lehrers durch Politik und in Gesellschaft zu steigern, damit sich Eltern nicht noch im Recht fühlen, wenn sie uns angreifen, uns in alles reinreden und manchmal auf uns rumtrampeln. Ich find es wichtig, das Rektoren sich stark machen für ihre Lehrer, damit diese in Ruhe und mit einem Gefühl der Sicherheit ihre Arbeit machen können und ich find es wichtig, das genug Geld für ordentliches Arbeitsmaterial vorhanden ist, damit wir nicht auch hier noch so viel selber machen müssen, wenn wir vernünftigen Unterricht gestalten wollen
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| Ach ja, die Achtung des Lehrers... | | von: dirkb
erstellt: 30.12.2006 15:00:02 geändert: 30.12.2006 15:02:08 |
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
es ist sicher was dran, daß Lehrer in der Öffentlichkeit keinen guten Stand mehr haben.
Aber: Liegt das immer nur an den anderen?
Kleines Beispiel zur Selbstbesinnung:
Als ich gegen Ende meines Referendariates in diesem Jahr an einer Veranstaltung teilnahm, die von einem Kollegen von der Gewerkschaft bestritten wurde, waren die häufigsten Fragen der Referendare die nach der Alters - Obergrenze für die Verbeamtung - vor allem meine Kollegen mit "Migrationshintergrund" (ich hatte und habe das allerbeste Verhältnis zu ihnen) taten sich da hervor.
Man fragte sich: "Wann hast denn du deinen deutschen Pass" beantragt etc.
Ich habe das mit sehr Verständnis gesehen - schließlich sind sie alle verheiratet, haben kinder und haben ja ein Berufsleben von noch etwa 30 Jahren vor sich.
Meist waren diese Kollegen Bauingenieure, die genau wußten, daß trotz Konjunktur die Anzahl der benötigten Bauingenieure sinkt.
Mir als jemand, der schon über 40 Jahre in der wirtschaft gearbeitet und "geklebt", d.h. in die Rentenversicherung eingezahlt hat - wie übrigens meine Frau auch - und der mit einem erwachsenen Kind mit abgeschlossener Hochschulausbildung und Bombenjob in der Industrie, mit seit Jahren bezahltem Haus etc. in einer vergleichsweise sehr komfortablen Situation wirklich Lehrer wurde, weil er es wollte -
kamen aber doch ein wenig die Bedenken darüber, welche Prioritäten in der Berufswahl dort getroffen wurden (zugespitzt!):
Sicherheit des Jobs in einer zunehmend unsichereren Welt versus ehrliches Interesse am Fortkommen des Schülers/der Schülerin -
Mein Vorschlag hierzu: kein Lehrer darf mehr Beamter werden.
Die Tatsache, daß Lehrer Beamte sind, hat nicht dazu geführt, daß unsere Schüler besser wurden.
Also entfällt jeder objektive Grund für den "Lehrer-Beamten"
Wie wollen wir denn glaubwürdig mit der Lebensunsicherheit unserer Schüler umgehen angesichts eigener Unkündbarkeit?
Das kommt mir qualitativ irgendwie vor wie der katholische Priester, der Eheunterricht erteilt.
Er spricht - bei Einhaltung des Zölibates - als "Blinder von der Farbe"
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| @christine_sk | | von: elke2
erstellt: 30.12.2006 15:15:27 |
...genug Arbeitsmaterial ......
Genau da hakt es zum Beispiel an unserer Schule (GS)! Ich würde viel mehr Freiarbeit machen,wenn ich genug Material hätte. Ich habe bereits privat viel angeschafft, aber irgendwann ist es genug! Und da meine Kolleginnen den Frontalunterricht vorziehen, brauchen die nicht so viel Material!!Ich arbeite im Team mit einer Kollegin zusammen ( wir leiten also gemeinsam eine 1.Klasse), die auch viel frontal unterrichtet, da ist es für mich von daher auch schwer, "freier" zu arbeiten.
Und dann kommen auch noch die Eltern dazu, die bereits im 1. Schuljahr ihre Kinder Richtung Abitur drillen! Wenn man deren Ansicht nach zuviel "spielen" lässt, arbeiten wir nicht genug!!!!"Wie soll den mein Kind nach dem 4. Schuljahr auf das Gymnasium wechseln, wenn es nichts "Richtiges" lernt?????"
Wie reagieren eure Eltern auf Freiarbeit , auf selbstbestimmendes Lernen u.s.w.???
Gruß elke2 |
| @dirkb | | von: christine_sk
erstellt: 30.12.2006 15:26:09 |
ob dus glaubst oder nicht, vor meiner Verbeamtung war ich mir garnicht sicher, ob ich das will, bin ebenfalls (allerdings nicht so lange) zuerst eien anderen Weg gegangen.
Nach dem ich dann aber die ersten Angriffe von Eltern hinter mir hatte, hab ich gedacht, es hat doch was für sich.
Ob nun Beamte oder nicht, davon hängt nicht die Leistung ab, die jemand einbringt, oder vielleicht doch, wenn ich mich dadurch etwas sicherer fühle. Von mir aus, eine spätere 'Verbeamtung.
Aber du nimmst einen Satz aus meinem Beitrag und schweifst in eine ganz andere Richtung.
Das es viele (leider) Kollegen gibt, die ... (denken wirs uns), aber deswegen ist der Beruf des Lehrers ein anspruchsvoller und die Arbeit die wir leisten ebenfalls. Warum meint jeder, gerade in die Arbeit des Lehrers so offensiv reinreden zu können und vor allem alles besser wissen zu wollen. Macht man das bei dem Bauingenieur auch, oder ist seine Arbeit hochwertiger????
Warum machst du das, was wir engagierten Lehrer leisten noch so klein (mit Negativbeispielen)
Sollen wir uns an ihnen ausrichten, wenn du sie hier als 'Beispiel aufführst. Ich versteh dich hier nicht??? |
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