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Forum: "Elternprobleme - schon wieder der gleiche Typ nervt!!!"
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| Ehrlich gesagt glaub ich nicht, dass es so sehr um die Sachebene ging... | | von: joqui
erstellt: 26.04.2007 22:32:49 |
Der Vater wollte primär, dass seine Tochter aufs GY kommt.
Sie hat nun in Deutsch einen denkbar knappen 2er (kurz vor 2,5) und in Mathe einen ähnlich knappen dreier und in HSU eine normale zwei. Aber die Eltern haben mich nie gefragt, wie ihre Tochter steht. Sondern lieber gleich mal gedroht. Übrigends habe ich keine meiner Noten verändert, weil wir mit allen 4. Klassen parallel arbeiten und der Erwartungshorizont in allen Klassen der gleiche ist. Bei der Korrektur telefonieren wir ganz oft, um jede Eventualität abzuklären. Außerdem habe ich die Proben von diesem Kind von meinen Kolleginnen nachkorrigieren lassen - und die Bewertung war absolut o.k.
Aber nachdem der Termin fürs Ü.-Zeugnis erst am 2.5. ist, wissen die Eltern noch nichts von ihrem "Glück".
Das Gemeine: Die Tochter hat den Übertritt trotz des Terrors geschafft, nicht wegen. Durch den Terror wird die Leistung des Kindes nicht mehr als solche gewürdigt.
Ja, für das Kind ist es schlimm, dass es sich nun in eine neue Klasse einleben. Aber selbst Schuld!
Ja, ich glaube auch, dass da gehörig was faul ist, weil das Kind immer ganz fröhlich gewirkt hat...
Ich bin auf alle Fälle nur noch erleichtert. Und das Beste: Ich kann endlich wieder schlafen!!!!
Ja, vielleicht hätte es wirklich was gebracht, wenn der Rektor früher klar Stellung bezogen hätte - aber das waren auch keine normalen Eltern. Bei normalen Leuten wäre die Reaktion meines Chefs wohl richtig gewesen.
Hab aber durch meine Situation viel Zuspruch - auch von Eltern und Schülern und Kollegen und durch Euch - erfahren. Das hat richtig gut getan! Ich hab außerdem mitbekommen, dass nahezu jede Viertklasskollegin schon derartige Erfahrungen gemacht hat. Zum Teil genauso extrem, zum Teil nicht ganz so schlimm aber vom Tenor immer gleich.
Warum gibt's eigentlich keinen PU für alle? Das würde doch viel Druck von allen nehmen, oder?
erleichterte Grüße
joqui |
| Sorry - nein | | von: joqui
erstellt: 27.04.2007 08:53:37 |
Das würdest du nicht sagen, wenn dir das selbst passiert wäre. Da ändert sich nämlich an der Sichtweise so einiges. Ich hätte das wohl früher auch vorgeschlagen. Jetzt bin ich einfach nur froh, wenn ich wieder normal arbeiten kann. Kannst du dir vorstellen, wie das ist, ein dreiviertel Jahr lang immer auf den nächsten Schlag der Eltern zu warten, das Kind kommt mit einem Grinsen auf den Lippen und knallt dir einen Brief aufs Pult "Da ist mal wieder ein Brief von meinem Papa", Anrufe zu Hause, Anrufe beim Schulamt, Anrufe beim Rektor, Auflauern im Flur und Beschimpfungen, ... Gespräche am runden Tisch hab ich zuhauf angeboten - keines wurde geführt, immer abgelehnt, um dann wieder mit dem Terror von hinten anzufangen, Eltern anzurufen, ....
Ich konnte wochenlang nicht mehr schlafen, so fertig haben die mich gemacht! (Derweil dachte ich immer, ich stehe mit beiden Beinen im Leben - naja, so kann man sich täuschen...).
Nein, ich biete nicht an, sie weiter zu unterrichten, weil die Eltern sicher keine Ruhe geben werden und ich die Kraft
1. für die restlichen 24 Kinder
2. für meine eigenenen Kinder und
3. für meine restlichen 25 Dienstjahre brauche
Weiß nicht, ob du das so verstehen kannst - ...
Aber ich muss dir Recht geben: Das Kind kann nichts dazu, denn es hat sicher so gehandelt, wie die Eltern es von ihm erwartet haben. ...
joqui |
| ich freue mich für dich, | | von: sanoi
erstellt: 27.04.2007 17:40:33 |
denn ich kann sehr gut mit dir fühlen. Fast genauso, wie du deinen letzten Beitrag geschrieben hast, könnte ich schreiben. nur bei mir ists noch nicht vorbei, bei mir fanden ständig "runde tische" mit den absurdesten themen statt. bis dienstag hatte ich auch noch einigermaßen die unterstützung meines rektors (ich war darum heilfroh), aber in seiner penetranten art der rundumschläge - auch gegen die schulleitung, gegen das ganze kollegium - hat dieser nette vater (stellvertretender elternbeiratsvorsitzender, vorsitzender des fördervereins ) es vollbracht "zwietracht zu säen". wegen 2 ABern (diff. Übung) auf denen sein sohn die zu messende strecke nicht erkennen konnte - als einziger, sind jetzt SL und Schulrat auf mich "ärgerlich" ( SL: ich habe ihn ins offene messer rennen lassen, Schulrat: "Peinlichkeit"). naja, umso mehr freut es mich für dich! Ich - und du wohl auch - wissen jetzt einen "normalen " schulalltag noch mehr zu schätzen.
geniese es einfach!
gruß sanoi |
| nachgeben und Seelenfrieden oder Farbe bekennnen und Horrorstress?? | | von: rhauda
erstellt: 27.04.2007 20:23:38 |
Es ist immer eine schwierige Entscheidung: Was kann man sich noch zumuten? Was will man sich zumuten? Ist es den Kampf wert? Ein Englischer Ausdruck sagt:"Pick your fights wisely!"
Oft jedoch fragtman sich, welches Signal von den verschiedenen Seiten gegeben wird und ob man dieses Signal so setzen darf. Aktuelles Beispiel aus unsere Schule:
Abschlussfahrt 10.Klasse. (Vorauszuschicken ist, dass die Elternverteter in all den Jahren bei Verfehlungen der Schüler bzw. Schlechtleistung durch stinkende Faulheit immer die Lehrer angriffen. In den 4 Jahren ließen sie kein gutes Haar an irgendeinem der Kollegen).
Zwei Schüler verstoßen im Vorfeld wiederholt und übel gegen die Schulordnung. Klassenlehrerin entscheidet, dass sie die Verantwortung für diese Schüler in einer Großstadt nicht übernehmen kann und schließt diese Schüler aus.
4 weitere Mitschüler finden das "total übertrieben" und erklären sich solidarisch. Wenn DIE nicht mitfahren, fahren wir auch nicht. Ziel war, die Klassenlehrerin unter Druck zu setzen, wegen zu geringer Zahl die Fahrt absagen zu müssen. Elternvertreter initieren dies bzw. unterstützen diese Schüler.
Im Ort kursieren die wildesten Gerüchte (ein Beispiel: die Kollegin habe gesagt, die 10.-KLässler müssten jeden Abend um 10 im Bett sein und wer dagen verstoße, werde nach Hause geschickt)
Die anderen Schüler und z.T. auch deren Eltern sind stinkwütend.
Jetzt DER HAMMER:
Gestern erreichte uns ein Anruf der Klassenlehrerin von der Klassenfahrt. Es war eine Musicalaufführung im Theater geplant und ratet mal, wer dort am Ort der Klassenfahrt im Theater auftauchte und grinsend mit den Eintrittskarten winkte?
Richtig. Die Klasseneltervorsitzende hatte kurz nach dem Ausschluss online die Theaterkarten gebucht, die Zuhausegebliebenen in einen VW-Bus gesteckt und saß nun genüsslich grinsend mit den Schülern im Theater. Originalton eines der Schüler. "Wir haben das doch gar nicht nötig, uns eine Fahrt organisieren zu lassen."
Bemerkenswert ist, dass die ganze Aktion schweineteuer gewesen sein muss und mindestens 9 Stunden in Anspruch genommen hat. Mitten in der Schulwoche (die Schüler waren brav zum Unterricht erschienen). Das kann man doch nur als Provokation auffassen.
Ich finde das so empörend, dass mir heute die Sprache wegblieb (was zugegebenermaßen selten passiert).
Hier nun auch die Frage: 10 Wochen vor dem Abschluss - mussman da noch drauf reagieren, noch mal Terz machen, sollman da noch mal einen großen Bahnhof veranstalten, das Gespräch mit den Eltern suchen? Soll man das so durchgehen lassen?
Soll man das einfach abhaken unter "da ist nichts mehr zu erziehen, nichts mehr zu ändern - nicht mehr zum diesen Zeitpunkt"? Sollman da noch soviel zeit investieren?
Was denkt ihr? |
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