|
Forum: "Erstkommunion - Gottesdienst besuchen?!?!?!"
Bitte beachte die Netiquette! Doppeleinträge werden von der Redaktion gelöscht.
|
| Ich habe nicht gesagt, | | von: hugo11
erstellt: 20.04.2007 07:50:05 |
dass jeder Lehrer unbezahlte AGs anbieten soll. Ich habe sogar ein Beispiel gebracht, dass es nicht jedem möglich ist, dies zu tun. Ich finde es nur ungeheuerlich, dass ihr Kollegen als ungewerkschaftlich und unsozial hinstellt, die diese AGs zum Wohle unserer Kinder zusätzlich anbieten können und wollen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass der Unterricht der Lehrer, die AGs anbieten, schlechter sein soll, als eurer. Das sind nur Schutzbehauptungen und Rechtfertigungen. Wenn ihr keine Zeit oder Lust habt zusätzliche Stunden zu leisten, kann euch niemand zwingen. Aber lasst die Kollegen in Ruhe, die ein größeres Engagement zeigen. |
| Nochmals zu den AGs | | von: ysnp
erstellt: 20.04.2007 09:27:44 geändert: 20.04.2007 14:56:46 |
obwohl das nichts mit dem ursprünglichen Thema zu tun hat:
Unüblich ist es eigentlich schon, dass Lehrer unbezahlte AGs anbieten.
Jede Schule beantragt AGs, wofür die Lehrer auch bezahlt werden, d.h. es liegt in ihrem Stundenmaß. Als ich noch volles Debutat hatte, hatte ich meistens auch 1-2 Stunden davon AGs. Vielen ist das sogar lieber, als die restlichen Stunden noch in mehr Klassen zu unterrichten.
In den letzten Jahren wird gespart und immer weniger AGs werden genehmigt.
Dadurch kommt wahrscheinlich, dass es doch einige Lehrer gibt, die AGs zusätzlich anbieten, weil das Thema auch so etwas wie ihr Hobby ist. Andere (wie auch Nichtlehrer) arbeiten ehrenamtlich in Vereinen.
Lehrer, die ehrenamtlich AGs anbieten, bleiben die Ausnahme, weil eben die Zeit dafür nicht da ist oder sie anderweitig engagiert sind....
Ein weiterer Gedanke ist ein politischer: Je mehr Lehrer solche AGs, die eigentlich im Stundenkontigent der Schulen enthalten waren, ehrenamtlich machen, desto mehr wird die Sparpolitik der Regierungen unterstützt. Es sollte selbstverständlich sein, dass für AGs von Regierungsseite Mittel bereit gestellt werden.
-----
Die Antwort von Hugo zeigt, wie landläufig ein falsches Bild darüber entsteht. Man meint, daran könnte man das Engagement des Lehrers für den Beruf messen.
Und das ist eben in die falsche Richtung gedacht, deswegen reagieren auch viele sehr sensibel auf solche Vorurteile, weil man das Gefühl hat, dass dadurch die eigentliche Arbeit eines Lehrers nicht gesehen und abqualifiziert wird.
-----
Noch zum Engagement und finanziellen Mitteln:
In keinem Beruf investieren so viel Lehrer Geld aus der eigenen Tasche (für Unterrichtsvorbereitungen, Klassenzimmeraustattung usw.). Das ist auch der Öffentlichkeit viel zu wenig bekannt, weil Lehrer eben nicht damit hausieren gehen. Beispiel: Ich denke nicht, dass sich schon viele Eltern Gedanken gemacht haben, woher eigentlich all die Klassenzimmeraustattungen - ich kann hier nur von der Grundschule sprechen - kommen. Sicher nicht hauptsächlich aus öffentlichen Mitteln. |
| @hugo11 | | von: miro07
erstellt: 20.04.2007 15:19:26 geändert: 20.04.2007 15:22:07 |
Ich finde es nur ungeheuerlich, dass ihr Kollegen als ungewerkschaftlich und unsozial hinstellt, die diese AGs zum Wohle unserer Kinder zusätzlich anbieten können und wollen.
es ging nicht um ungewerkschaftlich, was du unterstellst. sondern es geht um das grundproblem von ehrenamtlicher arbeit generell. die entsprechenden staatlichen stellen sehen, ES LÄUFT DOCH AUCH OHNE ENTSPRECHENDE GELDER!
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass der Unterricht der Lehrer, die AGs anbieten, schlechter sein soll, als eurer.
hat doch keiner behauptet, sondern es wurde geschrieben, dass der unterricht UNSERE aufgabe ist!
Das sind nur Schutzbehauptungen und Rechtfertigungen.
was du als in der bildung arbeitender ja sicher beurteilen kannst!?!
Wenn ihr keine Zeit oder Lust habt zusätzliche Stunden zu leisten, kann euch niemand zwingen. Aber lasst die Kollegen in Ruhe, die ein größeres Engagement zeigen.
jetzt unterstellst du sehr vielen lehrern etwas.
wie sieht es aus mit dem eigenen angebot einer ag? misst du das engagement eines lehrers am angebot einer ag???
*kopfschüttel* miro07
|
| Geht's auch ohne Attacken und Schlammschlacht?? | | von: wishfulthinking
erstellt: 20.04.2007 16:21:37 geändert: 20.04.2007 16:24:49 |
Ich schicke voraus:
Für Arbeitsgemeinschaften gibt es in meiner persönlichen Schullandschaft so gut wie keine Stunden mehr, teilweise kann der Regelunterricht nur gekürzt und zusammengeschustert abgehalten werden mangels Lehrkräften. Sie entfallen ersatzlos.
Ich beobachte:
Wenn einzelne Lehrer außerhalb ihres Stundendeputats Arbeitsgemeinschaften anbieten, Unternehmungen, Theaterfahrten, Kochabende, Bastelnachmittage, Schwimmstunden oder sonst etwas anbieten, wenn einzelne Kollegen überdurchschnittlich schnell korrigieren, sich etwas mehr Zeit für Eltern und Schüler nehmen, ganz egal aus welchen Motiven (und hier wäre es ausgesprochen unfair, immer den Wunsch nach Anerkennung als erstes Motiv zu unterstellen), …
und auch wenn einzelne Lehrer dies gar nicht an die große Glocke hängen, sondern ganz diskret machen und ohne das von ihren Kollegen auch zu erwarten …
… dann fühlen sich viele Kollegen AUTOMATISCH angegriffen in ihrer Person oder ihrer Art, ihr Engagement für die Schule zu gestalten und auszutarieren.
… dann wird das diesen Kollegen bitter übel genommen
… dann polarisieren viele Kollegen, dann fallen doch tatsächlich innerhalb des Kollegiums unschöne Begriffe wie „Streber“, „Profilneurose“, „Preise kaputt machen“, „unkollegial“ und so weiter.
Ich kenne kaum einen Kollegen, der einfach sagen würde: „Ich kann / will es mir / zu diesem Zeitpunkt meines Lebens / bei meiner Arbeitsbelastung / aufgrund meiner Einstellung / bei meiner Fächerkombination / weil ich meine persönliche Befriedigung aus anderen Quellen als der Berufstätigkeit beziehe / … / nicht erlauben, dasselbe zu machen … aber nett, dass Du das so machst, tut den Schülern und der Schule sicher gut und ist auf jeden Fall eine Bereicherung“.
Oder aber der das einfach nur wertfrei und beurteilungsfrei beobachtet und gar nicht auf sich bezieht und gar nicht in einen innerlichen Sog gerät, das von sich auch zu verlangen, es abzulehnen oder ein Gleiches zu tun.
Wenn der Nachbar drei Gartenzwerge mehr vor dem Haus hat als man selber, den Balkon jährlich streicht, sein Auto täglich wäscht, seine Steuern freudig zahlt und seinen Chef schon aus 500 m Entfernung mit großer Geste lautstark grüßt, - - - das ficht uns doch auch nicht an!!! Warum ist es nur das Engagement von Kollegen??
(Und natürlich laufen solche freiwilligen Aktivitäten unter „Engagement“, auch wenn man Kollegen, die dies alles nicht machen, auf keinen Fall Engagement absprechen darf.)
Warum kommt man leichter damit durch WENIGER zu machen als der Schnitt der Lehrer als MEHR zu machen als der Schnitt? Welche menschlichen Instinkte sind da am Werk die einem das verübeln??
Ich würde es gerne verstehen.
P. S.
Noch was zu dem Argument: wenn Lehrer freiwillig AGs geben, merkt die Bildungspolitik: es geht doch auch ohne zusätzliche Stunden.
Ich bin sicher: wenn ich eine AG halte oder eine außerunterrichtliche Sache freiwillig mache, fließt dadurch nicht ein Euro weniger an die Schulen. Zumal die allerwenigsten Kollegen es genauso machen werden.
Wenn ich mir eine AG verkneife, fließt dadurch nicht ein Euro mehr an die Schulen und kommt kein einziger Bildungspolitiker auf die Idee, AGs zu finanzieren. wenn’s denn nicht stattfindet.
Wenn ich meine, ein politisches Exempel statuieren zu müssen, überschätze ich gnadenlos meine Bedeutung und meine Einflussmöglichkeit.
Der Unterschied liegt einzig und allein darin, dass 15 -30 Schüler und ich ihren Spaß haben, - oder eben nicht.
|
Beitrag (nur Mitglieder) |
|
|