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Forum: "Wie kriegt man Schüler(innen) dazu, Hausaufgaben zu machen?"
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| hmmmm | | von: physikass
erstellt: 31.10.2004 19:11:34 |
aaaalso ... auf das jede Woche Aufsatz schreiben hätte ich aber keine Lust, vor allem diese Festlegung "700 Wörter" (also hab schon verstanden dass das nicht Punkt 700 Wörter sein müssen). Also ich denke ein Aufsatz mit 400 Wörtern kann besser sein als einer mit 700 Wörtern. Weiß ich nicht ... 700 Wörter schreibe ich in einer Deutschklausur ... aber sonst niergendwo, schon gar nicht bei den Hausaufgaben. Wenn's mal durch Zufall doch mehr als 700 sind ok, aber normalerweise sind Hausaufgaben doch gar nicht in einem solchen Umfang als dass man so viel dazu schreiben könnte? Na ja ... also jedenfalls weiß ich dass ich mich in der 10 Klasse teilweise echt aufgeregt habe, wenn ich jedes Wochenende an einer neuen Textanalyse saß .. ich meine am Anfang mag das ja ganz toll sein, aber nach ner Zeit hat mich das so angekotzt. Ich meine wenn's ja nur der Aufsatz wäre ... immerhin hat man ja auch noch andere Fächer und wenn ich allein schon zwei bis drei Stunden an Deutsch sitze und dann immer das gleiche? Nee ... das ist nichts für mich, bin froh dass dasjetzt vorbei ist. Die Idee mit den freiwilligen Hausaufgaben finde ich toll. Manchmal denke ich mir auch, meine Güte, das hab ich schon hundert mal durchgekaut, schon wieder eine Hausaufgabe dazu? Oder manchmal denke ich mir auch einfach welchen Sinn diese Hausaufgaben haben soll, und ich denke in der Oberstufe kann man schon sehr gut einschätzen welche HA einem was bringen und welche nicht. Was ich auch blöde finde ist das nur gute Noten aufschreiben ... ist doch dann voll gefaket? Na ja .. also jedenfalls ist das nur das was ich darüber denke, nicht dass sich jetzt irgendwer angegriffen fühlt ...
physikass |
| wörteranzahl | | von: stella73
erstellt: 01.11.2004 12:48:49 |
halte ich irgendwo schon für wichtig. nicht auf den punkt genau, aber als richtlinie. als ich im dezember begonnen habe, war ich echt entsetzt, dass die kollegen und kolleginnen den schülerInnen immer die wortanzahl vorgeben, ich kannte das nicht aus meiner schulzeit. außerdem erschien es mir nicht sinnig, dass die kinder während der schularbeit zum zählen anfangen. ich habe aber bald gemerkt, dass es ein fehler von mir war, keine richtlinien mehr zu geben. ich bekam 200 wörter aufsätze von den hausübungen zurück und bei den schularbeiten schaffte ein schüler auf die erste zweistündige grad mal 320, was absolut nicht den anforderungen entspricht.
für manche ist es kein problem, die haben nie wörter gezählt und brauchen nie wörter zählen. andere schülerInnen haben probleme mit dem geforderten umfang, deshalb ist grad für sie die hausübung gedacht. bei der matura (abitur) können sie dann keine 400 wörter aufsätze mehr abgeben. und wenn ich daheim nie übe, einen längeren aufsatz zu schreiben, dann werde ich es zur schularbeit vermutlich schwer haben, es sei denn ich bin ein deutsch-talent.
es sollte jeder so machen, wie es sich für ihn/sie bewährt. ich kann nur von mir aus sagen, dass mein system funktioniert und ich wohl das gefühl habe, dass es den schülerInnen was bringt.
außerdem bezieht sich die 700 wörter angabe nicht auf erlebnisaufsätze sondern dann schon mehr auf erörterungen, interpretationen, essays. textsorten, die von selbst nach einer höheren wortanzahl verlangen.
wie gesagt, ich war die größte gegnerin von solchen zahlen - bin ja eine deutschlehrerin und hab mit mathe nix am hut! aber ich habe schnell gemerkt, dass klare angaben für viele hilfreicher sind als ein amicales "schreibt so viel euch einfällt"!
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| Das mit der Ganztagsschule... | | von: eg112
erstellt: 28.03.2005 17:32:56 |
...kenne ich aus eigener Erfahrung. Aber: habt ihr keine Mittagspause? Bei uns gab es zwischen Vor- und Nachmittagsunterricht eine 90 minütige Pause. Und die hat locker gereicht, um was zu essen und die Hausaufgaben zu machen.
Hat man die in der Schule gemacht hatte das auch den Vorteil, dass man mit seinen Mitschülern zusammen arbeiten konnte und nicht zu Hause alleine über den Aufgaben brüten muss. Und ich denke, die Zusammenarbeit mit anderen bringt eben mehr, als das alleine drübersitzen (wenn man alleine an einer Aufgabe brütet, die man nicht versteht, dann kann man so lange dransitzen wie man will, man wird sie NIE verstehen).
Später habe ich auf ein technisches Gymnasium gewechselt, wo es nur Doppelstunden gab. Jede Unterrichtseinheit war grundsätzlich 90 Minuten lang. Und das fand ich bedeutend besser, als die 45-Minuten-Zwangsjacke. Die Lehrer hatten viel mehr Zeit und Spielraum, um auch mal auf Fragen der Schüler einzugehen, die abseits vom eigentlichen Thema liegen und: um die Hausaufgaben zu kontrollieren.
Das war nämlich der Grund, der MICH immer ungemein demotiviert hat: man legt das Heft offen vor sich hin, der Lehrer marschiert dran vorbei, wirft einen kurzen Blick rein und das wars. Niemanden interessiert es, ob ich die Aufgaben gut gemacht habe oder nicht, hauptsache es steht irgendwas da.
Mein Lehrer aus dem Englisch-LK hatte das beste Rezept überhaupt:
Es gab jede Stunde eine Hausaufgabe. Die war meistens nicht sehr lang, aber sie war so ausgelegt, dass JEDER aus der Klasse einen Teil davon vortragen musste. Hatte jemand die Hausaufgaben vergessen und es ihm nicht zu Beginn der Stunde schon gesagt, dann gabs ein riesen Donnerwetter. Irgendwelche Ausreden waren nicht drin.
Keine Kärtchen, keine Gutscheine, keine Stempel, ein einfacher, altmodischer Schlag auf den Tisch. Und siehe da: es hat funktioniert.
Nicht bearbeitete Hausaufgaben mussten nachgeholt und abgegeben werden. Diese hat er dann wie eine Klassenarbeit korrigiert und mit Kommentar und Hinweisen auf die Schwachstellen (aber unbenotet) zurückgegeben.
Das ist, denke ich, ein sehr wesentlicher Teil: das es den Lehrer interessiert, was die Schüler arbeiten. Den "dümmsten" Satz in diese Richtung finde ich immer den: "Du machst das doch nicht für irgend wen, sondern für dich."
Ausgemachter Quatsch. Nie im Leben macht ein Schüler die Hausaufgaben für sich, er macht die IMMER für den Lehrer oder im Zweifelsfall für die Eltern.
Und das ist auch garnicht schlimm.
Sagt der Lehrer: "du machst das doch für dich", dann reagiert der Schüler meistens mit: "das ist gut, weil was ich für mich mache, das bestimme ich alleine" und macht dann garnichts mehr. Im Gegensatz dazu hat eben mein Tutor damals gesagt: Ihr macht die nicht für irgendwen, ihr macht die für MICH. Weil es MIR wichtig ist, dass ihr die macht, weil die für EUCH wichtig sind und IHR MIR wichtig seid.
Dadurch baut der Lehrer eine "Brücke" zu den Schülern. Die Hausaufgaben sind auf einmal kein Privatvergnügen für den Schüler mehr, sondern eine Verantwortung dem Lehrer gegenüber.
Und die Schüler verstehen das.
Über eine/n LehrerIn, die mit Karten und Gutscheinen gekommen wäre hätten wir, tut mir leid aber so ist es, herzlichst gelacht.
Desshalb denke ich, ist hier eine gewisse Strenge nicht unangebracht. Schüler suchen sich Vorbilder. Und es ist ein Gerücht, dass sich Schüler die Vorbilder ausschliesslich aus der Bravo suchen, sie suchen auch in ihrer näheren Umgebung. Und jemand, über den man heimlich lacht, ist kein Vorbild für einen Schüler. Im Gegenteil: man macht absichtlich Dinge um sie / ihn zu ärgern und schaut, wie weit man gehen kann.
Anstatt dessen sollte der Lehrer von vornherein festhalten, was für ihn wichtig ist und auch konsequent und ohne Ausnahme darauf achten.
Und man muss den Schülern zeigen: man kann auch streng sein OHNE ein A****loch zu sein.
Kann natürlich sein, dass das in der einen Klasse funktioniert und in der anderen erst recht in die Hose geht, aber das ist meine Erfahrung als Schüler, der so einen Lehrer hatte. Und besagter Lehrer war an der ganzen Schule sehr beliebt.
Und zum Thema gute Noten von den Eltern bezahlen lassen:
Haben meine Eltern auch mal ne zeitlang gemacht und ich fand das garnicht gut. Warum? Weil, als die das gemacht haben, mein Bruder immer besser war als ich (er war Realschule, ich Gymnasium). Dann hat ER immer Geld bekommen und ich nie und das hat mich dermassen geärgert, dass ich erst recht nichts mehr gemacht hab (wenn ich mit oder ohne viel Arbeit nichts davon habe, warum soll ich dann was machen). Er hat nach der mittleren Reife aufs Gymnasium gewechselt und sein Abi gemacht. Aber: mein Abi-Schnitt is trotzdem besser als seiner, auch ohne Bezahlung. Das einzige, was es gebraucht hat, war ein ordentlicher Arschtritt von Seiten der Lehrer, um mich aufzuwecken. |
| daaaaaaaamals, | | von: pmu
erstellt: 28.03.2005 18:13:15 |
als ich noch stolzer Schüler war, hatten wir ein besonderes Exemplar von Lehrer, der die HA durch eine Kurzkontrolle am Stundenanfang kontrollierte. Hatten wir nur ca. 5 min Zeit, suchte er sich 2 - 3 Schüler raus, um diese Arbeit dann zu zensieren. Belief sich die Zeit bis zu 15 min waren alle dran. Manchmal wurde dann auch nur gemeinsam verglichen und einige atmeten erleichtert auf.
Ich glaube es liegt aber auch am Lehrer selbst. Gebe ich zu jeder Stunde HA auf, die ich dann doch nicht wirklich kontrolliere, brauche ich mich über HA-Frust auch nicht wundern. Kann ich es aber dem Stoff entsprechend locker sehen, gibt es oft Möglichkeiten der Differenzierung.
Nochmal zurück zu meinem strengen Lehrer. Auch der war, zurückblickend, nicht der Unbeliebteste seiner Art.
Ich denke, eine gewisse Strenge sollte ein Lehrer immer ausstrahlen, genauso wie Freundlichkeit und Höflichkeit. Schließlich erwarten wir dies ja auch von den Schülern. |
| HA motivation | | von: tsgabi1211
erstellt: 22.07.2005 18:41:33 |
Hallo,
ich habe lange überlegt, wie ich dem jüngsten(11)die HA "schmackhaft" machen kann.
1. ich habe überlegt WIE er überhaupt lernt
2. ich habe beobachtet, was er zuerst anfängt, welches fach, welche Aufgabenund wo am liebsten.
3. ich habe einen Wochenplan erstellt, bei dem er mehr Freizeit hat , als wenn er ohne diesen Plan arbeiten würde. inkl . Lernen
Wir müssen uns mal bewusst machen, das jeder Mensch, verschiedenartig lernt. der eine liest, der andere muss Dinge sehen, der nächste muss was basteln... ( siehe lerntypentest)
Zu Punkt 1: Festetellen, ob Schüler Visuell, auditiv oder Kinäthetisch lernt.
Zu Punkt2: oftmal hatte er schon keine Lust, weil es soooooviel war. Ich habe die ganzen Aufgaben (Fächer) in Minuten aufgeteilt und sytematisiert, d.h. was ist für den nächsten tag auf ? = Wichtig
zum 2. habe ich , Beispiel mathe: 2aufgaben mit insgesammt 15einzelaufgaben Pro einzelaufgabe 5 min. 2mal 15 = 30min... ist doch gar nicht so viel..
Zu Punkt 3: Ich habe alles erstmal in den Plan eingetragen was fest ist. schulzeit, Verein,..)
Dann die zeit für HA ( großzügig), weil er es ist der Zeit schaffen soll!! Erfolgserlebnis.
Wenn er sich an den Plan hält , kann er täglich ne halbe std. laänger raus und am Wochenende einen Film im Fernsehen fertig anschauen.
Zum lernen möchte ich noch eines erwähnen. er hat LRS und ich habe ich täglich nur 1 Übungsblatt machen lassen. er hattte sich von "nicht bewertbar" zunächst auf "5" und dann im Jahreszeugnis auf "4" gesteigert.
Will damit sagen.. nicht unbedingt viel lernen führt zum Erfolg.
Ich habe versucht das mal so kurz, wie möglich zu erklären.
Gabi
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