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Forum: "Probleme mit Diktatbewertung! HILFE!!!!"
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| @hugo11 | | von: ysnp
erstellt: 18.12.2007 15:01:40 geändert: 18.12.2007 15:45:03 |
Das mit den 1ern und 2ern und gutem Unterricht ist eine Illusion. In Bayern haben wir Richtlinien, wie Proben aufgebaut werden müssen.
Kann jemand nur reproduktive Aufgaben lösen, kann das max. eine 4 geben, kommen reorganisierende Aufgaben dazu, ist das die Note 3. Kinder die Transfers zusätzlich schaffen, haben die Note 2 und wer Aufgaben mit problemlösendem Denken noch bewerkstelligt, der hat erst die Note 1. Es werden nie alle Kinder aufgrund ihrer Begabung Transfers und problemlösende Aufgaben schaffen. Ein schwächer begabtes Kind kann trotz vielem Üben bei diesen Anforderungen maximal eine 3 erhalten. Ergo: Unterrichtsergebnisse in Noten ausgedrückt sagen über die Qualität des Unterrichts nichts aus, zumindest in der Grundschule (ca. ab 3. Klasse) nicht, wo wir diese Richtlinien haben.
Wobei hiermit wohl @cyrano die Frage nach dem Normbereich vllt. ein Stück weit beantwortet ist. Wenn die Proben so aufgebaut werden, dann sind die Durchschnitte bei einer Klasse so, wie grummeline erwähnt hat. Überwiegen in einer Klasse die besonders Begabten, dann sind die Durchschnitte besser und umgekehrt allerdings genauso. |
| Wider den diktierten Irrsinn! | | von: palim
erstellt: 19.12.2007 16:42:55 |
Nur mal so als Erfahrung:
In der gemeinsamen Deutschkonferenz von Grundschulen und aufnehmendem Gymnasium kam zu Tage, dass die Gymnasien keinen einheitlichen Fehler-Schlüssel haben. Da gibt es mal mit 12 und mal mit 15 Fehlern eine 5.
Eine Kollegin von mir sagt immer: Ja und? dann baue ich noch 3 schwierige Wörter in das Diktat zusätzlich ein, dann gibt es nicht so viele gute Noten ... die guten Schüler schaffen es schon!
Und: Der eine übt bis zum Erbrechen mit den Schülern jedes Wort, jede Wendung, jede Satzumstellung, er lautiert die Wörter so deut-lich, das-s es je-der Schü-ler schaf-fen kan-n, der andere nuschelt und sagt: Die Schüler sollen ja gerade nachdenken und überlegen, wie die Wörter geschrieben werden, das müssen sie beim Freien Schreiben auch.
Die Galle kommt mir über, wenn nach wie vor verlangt wird, dass Schüler häuslich üben und wenn sie dies nicht tun im Diktat schlecht sind.
1.: Dann stellt euren Unterricht endlich um und übt mit den Kindern!
2.:Befähigt die Kinder, selbst zu üben (auch mal zu Hause), aber lasst sie dann nicht damit allein!
3.: Die Kinder, die die größten Probleme in der Rechtschreibung haben, können sich auf den Kopf stellen, selbst wenn sie Diktatwörter noch so oft üben, sie haben andere Voraussetzungen und können Diktate las komplexe Formen nicht schaffen. Da wäre langsames Aufarbeiten der phonologischen Bewusstheit, der Lautdiskriminierung und etlicher helfender Rechtschreibregeln und -tipps von Nöten!
Palim |
| @Palim | | von: ysnp
erstellt: 19.12.2007 17:18:06 geändert: 19.12.2007 17:27:36 |
ich gebe dir Recht, dass die heutige Rechtschreibdidaktik der bessere Weg ist.
Aber zur Rechtschreibung gehört bei vielen Kindern nun mal die gezielte Übung und das war früher, sagen wir mal in den 60iger und 70iger Jahren, als der Deutschunterricht schwerpunktmäßig auf die Rechtschreibung ausgelegt war, besser.
Ich habe, was das Üben von Rechtschreiben angeht, eine andere Erfahrung in Klasse 3/4 (Bayern):
Es ist heute nicht möglich, mit 6 Wochenstunden in der Grundschule den Deutschunterricht schwerpunktmäßig auf die Rechtschreibung zu konzentrieren, wir haben noch ganz andere Ziele und Rechtschreibung ist eben eine Sache unter vielen geworden.
Viele sind ja der Meinung, da diese auch nicht mehr so wichtig ist, weil ein Auswendigschreiben kaum mehr gebraucht wird und man über die Korrektursysteme beim Computer den Text verbessern lassen kann.
Ohne Einüben der Wörter, durch welche Methode auch immer, haben schwächere Schüler dennoch keine Chance. Ich sehe da in der Schule aus zeitlichen Gründen nur begrenzt Möglichkeiten. |
| Ich freue mich über diese Diskussion, | | von: clausine
erstellt: 20.12.2007 12:12:01 |
zumindest über den fachlichen Teil...und zwar deshalb, weil an meiner Schule immer noch das Diktat als Hauptmittel zur Feststellung der RS-Leistung genutzt wird. Ich selber weigere mich auch seit einiger Zeit, Diktate zu schreiben - und bin auf der Suche nach anderen Mitteln der Leistungsfeststellung (auch für Schüler einsichtig, das finde ich äußerst wichtig).
Was wollen wir denn ermitteln?
Da wäre
- Regelsicherheit bei der Schreibung abzuleitender Wörter (a- ä, au - äu, d/t, k/g, b/p, Mittlautdoppelung nach kurzen Vokalen...)
- Einprägen der Wörter, die nicht unter das Regelwerk fallen, Fremdwörter inklusive
- sicherer Umgang mit dem Wörterbuch
- Fähigkeit zur Selbstkorrektur bei selbst verfassten Texten
(sicher nicht vollständig)
Mich interessiert weiter, welche Mittel zum Test IHR anwendet. Ein paar Anregungen habe ich in diesem Forum schon gefunden. (Auch andere Foren gab es schon dazu, ich weiß...)
Clausine
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