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Forum: "Mühsames Einfordern von Hausaufgaben in der Grundschule: Wann ist die Grenze erreicht?"
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| Ich habe auch deshalb (verbindliche) Hausaufgaben aufgegeben, ... | | von: heidehansi
erstellt: 27.04.2008 15:41:31 |
weil ich auf diese Weise ein noch stärkeres Auseinanderdriften der Leistungen vermieden habe.
Gibt man keine Hausaufgaben auf, bzw. macht sie nicht verbindlich, dann machen sie gerade Kinder, die sie eigentlich nicht nötig hätten. Und die anderen machen nichts - denn immer fallen einem ja nicht sooo tolle Aufgabenstellungen ein, dass alle freiwillig im Boot sind.
Ich habe immer darauf geachtet, dass die Kinder genau wussten, was zu machen ist, wie es zu machen ist und dass zumindest ein durchschnittlich begabtes Kind und eines, das ein wenig drunter lag, es allein bewältigen konnte.
Auf diese Weise hatte ich nicht zu viele "Verweigerer" und für die gab es, wie oben schon geschildert, dann das Nachholen in der Schule. |
| @verbindliche Hausaufgaben | | von: ing_08
erstellt: 27.04.2008 17:04:00 geändert: 27.04.2008 17:07:50 |
Vor allem sollte an einer guten Grundschule die Maßgabe gelten, daß in für die drei zentralen Bildungsinhalte der Unterstufe jeden Tag prflichtmäßige Hausaufgaben zu erfüllen sind, nämlich tägliches Üben von Lesen, Schreiben, Rechnen.
Die erste Maßnahme, die ich in meiner nachmittäglichen Hausaufgabenbetreuung eingeführt habe, war die Pflicht, daß alle Kinder in der Gruppe einen *unbekannten* Text von gewisser Länge zu lesen haben, eine Reihe von Aufgaben im Kopfrechnen sowie im schriftlichen Rechnen zu lösen haben, und die flüssige Schreibschrift bzw. die Buchstabenformung zu üben ist.
Was heute an defacto schuluntauglichen Kindern in der Unterstufe herumspringt, ist furchteinflößend. Beim Lesen ein Gestammle wie in der Sonderschule, keine Konzentrationsfähigkeit, kaum Gedächtnisleistung, keine Ordnung, kein diszipliniertes Arbeiten, kein Benehmen et cetera.
Man merkt aber sofort, wenn sich zuhause ein bißchen um die Kinder gekümmert wird.
(Der Kindergarten als Erziehungseinrichtung bzw. pädagogisch bildende Institution ist ja nicht mehr die Regel wie früher.)
Diejenigen sind nämlich bedeutend besser. Bei denen klappt das Lesen anständig (da auch zuhause hin und wieder gelesen wird), die besagten Kinder rechnen in relativ akzeptabler Geschwindigkeit und die händische Motorik beim Schreiben ist auch nicht auf Parkinson-Niveau.
Das sind aber fast Ausnahmen.
Dagegen tun die täglichen Hausaufgaben in den Grundfertigkeiten dem großen Rest sichtlich gut.
Das rotzefreche Lügen der Kinder ist auch zurückgegangen; bisher war es dort nicht selten, daß die Kinder, die vom Mittagessen kamen, einfach behaupteteten, sie hätten keine Hausaufgaben.
Oder daß die Kinder sagten, sie gingen hoch (in den Hort) und das dann gar nicht taten.
Das sind dann auch immer die Kinder genau der Elten, die beim lächerlichsten Mist auf der Matte stehen à la "MEEEEEEEEEEIN Kind macht sowas nicht.", "Das würde MEIN Kind niemals tun.", "Was Sie hier erzählen, ist doch die blanke Lüge - MEIN Kind ist immer lieb und höflich.", "Warum hat mein Kind keine Hausaufgaben gemacht?".
Seitdem aber jeden Tag Pflichthausaufgaben zu erledigen sind, auch wenn ein Lehrer vielleicht keine im Unterricht erteilt hat, hat sich das Lernklima gebessert.
Das großmäulige Murren der Kinder hat sich verringert, da keine Ausreden mehr erfunden werden können, sich der Hausaufgaben zu entziehen.
Und freilich sind die Leistungen beim Lesen, Rechnen und Schreiben auf einem steigenden Ast.
Ein Seitenhieb muß natürlich noch sein :
Vor allem die jüngeren Lehrer im Kollegium, die, die ausgeprägt offenen Unterricht betreiben und in einer Tour von "moderner schülerzentrierter Pädagogik" schwafeln, versuchen immer wieder gegen die Pflichtaufgaben in verordneter, disziplinierter Arbeitsatmosphäre zu intervenieren.
Gott sei Dank habe ich die meisten anderen auf meiner Seite, besonders die alten (POS-)Lehrer.
Also: auf jeden Fall Pflichthausaufgaben!
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| Hallo ing, | | von: kla1234
erstellt: 28.04.2008 09:58:44 geändert: 28.04.2008 10:21:12 |
ich bezweifle gar nicht, dass Pflicht, Druck und Zwang funktionieren.
Kinder, die von zu Hause her entweder nichts anderes kennen oder gar nichts kennen als Leitlinien, sprechen da "prima" darauf an. Die Braven machen auch mit.
Das ist äußerlich die leichteste Übung für einen Erwachsenen aus dem "Mittelalter" bis älter seine Macht auszuüben. So kennen wir das doch aus unserer Kindheit. Wir kennen auch die modernere Art, wie man Macht ganz freundlich und leise psychologisch anwendet. Darin sind wir Fachleute.
Was du die ganze Zeit erzählst kennen doch alle bestens, außer den ganz Jungen.
Ich suche etwas anderes. Probieren, finden scheitern, nicht aufgeben, folge den eigenen Erfolgen in Teilbereichen, suche Vorbilder, werde mir immer sicherer auf einer immer größeren Basis.
Dabei helfen deine Kommentare auch durchaus. Vieles davon will ich eben genau nicht mehr für "die Schule"!
kla |
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