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Forum: "E-Learning und Lernmodule auf 4teachers.de"
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| Vorsicht vor zu großer Euphorie | | von: subito
erstellt: 11.03.2008 18:11:48 |
Dies vorweg: Ich glaube nicht, dass die Einführung von E-Learning an unseren Schulen eine triviale Sache ist, die man "mal eben schnell" mit der Einarbeitung in eine Software wie "ExeLearning" erledigen kann.
Klar, solche Argumente wie: "Das motiviert meine Schülerinnen und Schüler, sich mit Dingen auseinanderzusetzen, die sie sonst nicht ein bisschen interessieren würden", können schon dazu verführen, sich begeistert an diesem Mediengenre zu versuchen. Auch bin ich der festen Überzeugung, dass wir uns - und das eigentlich schon lange - an den motivierenden Möglichkeiten des Lernens via InterNet versuchen müssen.
Aber ich bin auch der festen Überzeugung, dass es nicht damit getan ist, das ein oder andere Arbeitsblatt mit dem vorgeschlagenen ExeLearning oder einer beliebigen anderen Software zu gestalten. E-Learning bedeutet, dass jede einzelne Schule auf ihren InterNet-Seiten einen eigenen E-Learning-Server einrichten und administrieren muss. Unsere Stoffinhalte sind einfach in den einzelnen Bundesländern zu verschiedenen, jede einzelne Schule mit zu individuellen Problemen in Schülerschaft und sozialem Umfeld behaftet, um Angebote ausnahmslos für alle verwendbar irgendwo auf einem zentralen Server zu speichern. Und - das ist als Warnung gedacht, sich nicht zu übernehmen - die Administration eines E-Learning-Servers wie zum Beispiel MOODLE ist weder trivial, noch lässt er sich mal eben nebenbei und ganz schnell mit Lerneinheiten versorgen.
Ich habe als webmaster meiner Schule - natürlich (?) ohne Verfügungsstunden dafür zu bekommen - auf unserem InterNet-Server vor einem Jahr mit MOODLE ein solches Projekt begonnen. MOODLE ist wirklich perfekt, was die Verwaltung von kompletten Kursen und zum Beispiel das Feedback an die Schüler betrifft. Aber es kostet ein immense Menge an Arbeit, Kurse einzurichten, sie mit Inhalten zu füllen und mit persönlichen, pädagogisch sinnvollen Auswertungen für die Schüler zu versehen. Da sich aber keine Kolleginnen oder Kollegen als aktive Mitstreiter fanden, weil alle das System für zu komplex erachteten, habe ich meine einsamen Versuche inzwischen eingestellt.
Was ich mit dem Gesagten meine ist, dass es keinen Sinn macht, dass eine oder andere isolierte Projekt als Einzelgänger zu starten. Es müssen sich Gruppen Interessierter an jeder einzelnen Schule zusammenfinden, um langfristig an einem solchen Unterfangen mit MOODLE oder einem anderen E-Learning-Server zu arbeiten. Alles andere, wie zum Beispiel auch die Erstellung einzelner Arbeitsblätter mit einem Tool wie ExeLearning, ist meines Erachtens nur wenig sinnvoll.
Trotz meiner geäußerten Bedenken: Wir dürfen uns die motivierenden Möglichkeiten des InterNet als Lernplattform meines Erachtens keinesfalls entgehen lassen.
P.s.: Ich bin selbstverständlich und gerne bereit, meine Erfahrungen und mein Wissen (MOODLE, HotPotatoes, ExeLearning etc.) mit anderen zu teilen. |
| Meine Schule | | von: silberfleck
erstellt: 11.03.2008 18:14:52 geändert: 11.03.2008 18:24:46 |
beginnt gerade mit einer Seite genannt "Lernbörse".
http://www.lernen.schule-salz.de/moodle/
Wir sind eine Regionale Schule in RLP, und stolz verkünden wir:"Die Regionale Schule Salz ist eine für die Autorisierung zum ECDL-Prüfungszentrum qualifizierte Schule." (Unsere Schulhomepage: www.schule-salz.de
Daher hoffe ich, dass meine Kollegen mir helfen, damit auch ich demnächst fit bin für moodle!
Frage: Wenn ich Material für die e-learning Seite meiner Schule erstelle, und sie dann auch bei 4t einstelle, müsste ich das kennzeichnen? |
| Erweiterung der Lernumgebung | | von: sumrak
erstellt: 11.03.2008 19:59:58 |
Hallo,
ich finde die Möglichkeit super.
Das nicht jedes interaktives Lernmodul, das das Licht der Welt erblicken wird, der Bringer sein wird, versteht sich von selbst. Das ist ja auch bei anderen Medien der Fall.
Diese Software wird die Palette der interaktiven Lernmodule auf jeden Fall erweitern. Unter diesen werden auch sicherlich einige gute Lernmodule entstehen.
Ich habe im Unterricht immer wieder das Problem, dass ich nicht ausreichend Zeit für individuelle Probleme habe. Interaktive Lernmodule können meiner Meinung dabei helfen, eine individuelle Stoffwiederholung in die Unterrichtskultur einzupflegen.
Ich habe beobachtet, dass vielen Lernenden es hilft, direkt nach der jeweiligen Eingabe eine Erfolgskontrolle zu erhalten. Außerdem führt der Computer die Kontrolle durch, der Lernende kann sich also nicht blamieren und erst einmal probieren.
Außerdem mag ich die Verknüpfung von schriftlichen und bildlichen Erklärungen. Von Vorteil ist auch, dass man bewegliche Animationen einbauen kann. Dadurch lassen sich viele Sachverhalte einfach anschaulicher darstellen.
E-Learning ist und wird auch nie das einzige Element in meinem Unterricht sein, aber es hat wie viele anderen Medien auch, einen berechtigten Platz in meiner Klasse.
Viele Grüße
Markus |
| Eine Umfrage wie diese bringt nach | | von: lupenrein
erstellt: 11.03.2008 20:23:46 geändert: 11.03.2008 20:50:14 |
meiner Auffassung eine Schein-Sicherheit:
Es scheint so, als sei die Mehrheit dafür. Das Ganze klingt ja auch sehr verlockend.
Nach dem generellen freudigen Kopfnicken und "Hurra-Schreien" beginnt aber erst die eigentliche Arbeit, und die ist nicht wirklich gering. Ich will hier nur ohne Anspruch auf Vollzähligkeit ein wenig anreißen, was uns da erwarten kann:
Niemand von uns weiß bisher, ob die angeführte Autorensoftware, auch wenn sie preisgekrönt ist, die Flexibilität aufweist, um die - leider - unterschiedlichen Anforderungen nach Fach, Schultyp, Bundesland, jeweils schulspezifischen Beschlüssen (wie hier schon angesprochen) etc. auch so abbilden zu können, daß so erstellte Module ohne großen Mehraufwand überall sinnvoll und gewinnbringend für unsere Schüler eingesetzt werden können.
Das läuft entweder auf einen Moloch von eierlegender Wollmilchsau hinaus (solche Dinos von Software baut man natürlich nicht mehr, es sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt)
oder auf ein Konzept, das, qualitativ ähnlich wie bei einem CMS-System (daher wahrscheinlich auch der Name "Autorensystem",
- datenbankgestützt arbeitet,
- so flexibel ist, daß es von schulinternen Administratoren jeweils spezifisch strukturiert werden kann.
- die leichte Erstellung/Änderung von Templates individuell ermöglicht,
- Länder-, Schulform - , Fächer - spezifische Wissensdatenbanken anbietet bzw. sehr leicht erstellbar macht und diese dann
- einstellbar/erweiterbar/reduzierbar macht.
So kann aus der begeisterten Anfangs-Zustimmung hoffentlich der Realismus wieder einkehren und ein echtes Projekt "eingestielt" werden. Dazu werden sehr, sehr viele Leute benötigt.
Darum mein persönliches Fazit: Schöne Sache! Laßt uns, wenn die Anfangsüberprüfung ergibt, daß die Autorensoftware als ein kleiner Baustein des Ganzen dazu überhaupt geeignet ist, mit einem einzigen Fach anfangen!
Vor der Realisierung sollten wir darüber abstimmen,
- welches Fach das sein soll und
-für welchen Schultyp,
- für welchen Jahrgang und wie wir das erste Modul -länderspezifisch einsetzbar machen.
- wer sich bereit erklärt, in welchen Unterprojekt-Teams zu arbeiten usw.
Ohne eine Reduzierung auf einen Piloten und ohne ein ordentliches Projektmanagement mit klarer Vorgabe von
-Umfang
-Zeit
- Qualität des Piloten mit klar definierten Verantwortlichkeiten bis hinunter zu den für einzelne Individuen definierten und von ihnen verpflichtend mit Schnittstellen, Start- und Endterminen versehenen
- Arbeitspaketen
werden wir uns leider nur weiterhin im Bereich des Wünschens aufhalten.
Wie sagte noch Robert Musil?:
"Ein Wunsch ist ein Wille, der sich selbst nicht ernst nimmt!"
Ich bin gespannt, wer die Konsequenzen so sieht und dann mitmacht.
Das scheint mir nicht ganz so trivial zu stemmen wie die Erstellung eines Romans, eines Kochbuches oder die Erstellung und Optimierung eines Planers.
P. S. für feul: Keine Bange! Mein Beitrag bleibt auf der Linie dessen, was ich dir geschrieben hatte.
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