Man stelle sich vor, ein Außenstehender würde in den Mikrokosmus deutsche Bildungslandschaft hineinsehen.
Was sähe er?
Nach der Grundschule ein großes Sieb, mit mehreren "weiterführenden Säcken":Hauptschule, Realschule, Gymnasium und, als Krönung des Ganzen die Gesamtschule, die alle Schulformen zumindest theoretisch unter einem Dach vereint.
Alle ohne Ausnahme führen sie zum Realschulabschluß.
Der Außenstehende faßt sich an den Kopf wenn er dann noch erkennt, daß diesem Durcheinander noch die Krone aufgesetzt wird durch unterschiedliche Lehrpläne je Bundesland - bildungspolitische Kleinstaaterei in Reinkultur!
Warum, so fragt sich dieser bundesschulpolitisch völlig ungebildete Außenstehende kann man nicht bundesweit verpflichtend eine einzige Schule für alle machen mit einheitlichen Curricula von Klasse 1 bis Klasse x, und zwar mit Ganztagsangebot, um Nachteile "bildungsferner Elternhäuser (tolles Wort!)auszugleichen. Das Ganze als einzige Schulform als Stadtteilschule mit gaaanz, gaaanz viel innerer Differenzierung aufziehen und gut iss.
Eine gymnasiale Oberstufe als Angebot für die, die das Abitur anstreben, soweit der bildungspolitische Laie mit dem gesunden Menschenverstand.
Irgendwie komme ich, wenn ich Schule aus dem Blickwinkel eines Schülers betrachte, zu genau demselben Ergebnis, seltsam, nicht wahr?
Ausgehend von der Tatsache, daß in den mir bekannten Gesamtschulen mindestens 80% die Schule mit dem mittleren Bildungsabschluß und maximal 20% mit der Hochschulreife verlassen, stellt die Gesamtschule mit dem kleinen Wurmfortsatz Oberstufe bereits den Prototyp dieser Stadteilschule dar.