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Forum: "Wann sollten Kinder Ritalin bekommen?"
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| der link | | von: dafyline
erstellt: 29.12.2007 13:46:07 geändert: 29.12.2007 13:49:22 |
zum anklicken
http://www.4teachers.de/url/2248
wobei sich mir die frage aufdrängt, warum du ausgerechnet jetzt ein forum aus dem jahr 2002 ausgegraben hast...
gibt´s einen anlass dafür?
dafyline |
| . | | von: manuelisa
erstellt: 29.12.2007 15:59:33 geändert: 29.12.2007 16:04:36 |
Ich möchte einfach ein persönliches Beispiel aus meinem Umfeld beschreiben:
Ein Kind bekommt seit Jahren Therapie + Ritalin. Das Kind konnte so sein Problem einigermaßen in Griff bekommen. Die schulischen und privaten Probleme sind handlebar. Anlässlich einer Referatspräsentation in der Schule (große Öffentlichkeit) muss sich dieses Kind von anderen Schülern anhören, dass Ritalin eine Droge ist, dass sie Persönlichkeiten verändert, dass die Gabe unverantwortlich ist. (Wohl gemerkt: Schüler einer 8. Klasse haben das Referat gehalten; der Inhalt wurde vom Lehrer als besonders gut bewertet und für den Vortrag vorgeschlagen).
Das Kind macht seinen Eltern Vorwürfe, verweigert das Ritalin total, rastet immer mehr aus; bekommt sein Verhalten nichtmehr in Griff, bis hin zu tätlichen Angriffen. Die Situation ist völlig ungeklärt.
Ich möchte damit nur darauf hinweisen, dass ich es für unverantwortlich halte, wenn wir uns als Lehrer pauschal Urteile erlauben über Dinge, die nun mal nicht unserer Ausbildung entsprechen und für die wir im Ernstfall auch keine Verantwortung übernhemen können/ wollen. Ich stehe der unkontrollierten, immer häufigeren Medikamentengabe auch kritisch gegenüber, aber ich denke, dass ich die Entscheidung den Betroffenen, den Eltern, den Ärzten überlassen muss und diese dann auch respektieren sollte. |
| steigende Zahl | | von: rhauda
erstellt: 29.12.2007 16:03:25 |
Das mit der steigenden Zahl hat weniger etwas damit zu tun, dass ADS um sich greift, sondern weil man durch die erhöhte Aufmerksamkeit, die die Störung nun hat, auch viele Fälle diagnostiziert werden, die früher nur unter dem Etikett "er ist halt schlecht erzogen, sie sitzt zu viel vor dem Fernseher, er hat eine falsche Ernährung, der braucht mal ne harte Hand" liefen.
Wenn man davon ausgeht, dass ADS erst in den letzten 4-6 Jahren eine erhöhte Aufmerksamkeit nicht nur in der Bevölkerung, sondern auch in der Ärzteschaft genießt, bestand ein unglaublich hoher Diagnoseberg, der erst langsam abgetragen wird. |
| Ich muss schon wieder "Danke" sagen | | von: clausine
erstellt: 29.12.2007 16:59:21 |
für das Hervorkramen dieses Forums, vobiscum!
Ich bin betroffene Mutter eines ADS-Kindes, mittlerweile Jugendlicher. Jahrelang war ich strikt gegen Ritalin ähnlich wie Rolf. Wir haben mit homöopathischen Medikamenten, Ergotherapien usw. herumgedoktort, was sicher nicht verkehrt war, aber unser eigentliches Problem nicht gelöst hat. Wir sind von Arzt zu Beratungsstelle und Therapien geschickt worden und niemand wusste so richtig Rat.
Jetzt hat mein Sohn massive Probleme in der Schule, die ich unter anderem auf das ADS-PHänomen zurückführe. Ich bin jetzt an einem Punkt, an dem für uns "nichts mehr geht", - und bin dankbar, dass es eine medikamentöse HILFE gibt. Vielleicht können wir die letzten Schuljahre etwas ruhiger verbringen. Wobei ich eins weiterhin kritisch sehe: die Schulen, die mein Sohn besucht (hat), waren allesamt nicht bereit, in irgendeiner Weise auf die ADS-Problematik einzugehen, am Gymnasium wurde dies noch nicht einmal von Klassenlehrer zu Klassenlehrer weitergegeben. Ich habe schon oft das Gefühl, dass Schüler für das System passend gemacht werden sollen und nicht umgekehrt das System Schule sich an die Probleme, die die Kinder mitbringen, heranbegibt!
Clausine
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