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Forum: "Zu bequem, sich zu erkundigen?"

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@hugoneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: rhauda Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 23.09.2009 13:46:01

...die von Dir angesprochenen Problem sind aber nicht Thema dieses Threads.
Hier geht es eindeutig um Dinge, die die Schüler selbst zu verschulden haben, aus Desinteresse oder aus Schusseligkeit.
Der Beispiele sind hier viele genannt.


@ rhaudaneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: hugo11 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 23.09.2009 15:01:00

Es geht aber in vielen Beispielen nicht um einzelne Schüler, sondern um ganze Klassen. In diesen Fällen muss man schon auch nach der Verantwortung der Lehrer fragen dürfen.

Ich mache das einmal an einem Beispiel fest. Es ist mir unverständlich, warum einige Lehrer es nicht schaffen das beliebte "Briefchen schreiben" während des Unterrichts zu unterbinden. Anderen Lehrern gelingt das hervorragend. Ich vermute einmal, dass einige Lehrer das "Briefchen schreiben" in Kauf nehmen, weil die Kinder, die schreiben, wenigstens ruhig sind. Das geht klar zu Lasten der Aufmerksamkeit. Scheinbar ist es diesen Lehrern egal. Sie wundern sich dann bei den Zensuren. Als Eltern ist man hier machtlos. Andere Lehrer unterbinden das von Anfang an und haben den Respekt und die Aufmerksamkeit der Kinder.

Es ist wahrscheinlich eine Frage der Persönlichkeit des Lehrers. Nur die Kinder in die Verantwortung zu nehmen, finde ich zu einfach. Es gibt sicherlich Kinder, wie sie hier beschrieben wurden. Ich bezweifel aber, dass es sich um ein Massenphänomen handelt.


@hugoneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: klexel Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 23.09.2009 15:19:33 geändert: 23.09.2009 15:20:08

Was hat denn Briefchen schreiben mit dem Thema zu tun?? Es geht hier darum, warum SuS oft nicht in der Lage sind/ Willens sind, bereit sind, Eigeninitiative zu ergreifen.

Es gab diverse Beispiele:

>Im Unterricht erarbeitete Übungen vor der Arbeit zu wiederholen und nicht zu merken, dass sie in der Arbeit 1:1 übernommen wurden.

>Von Parallelarbeiten der anderen Klasse zu profitieren, indem sie sich erkundigen.

>Selbst bei Wiederholungarbeiten 1:1 zu versagen

>Keine Verantwortung für vergessene / nicht erledigte Aufgaben zu übernehmen.

>Sich auf die Entschuldigungen bzw. Hol- und Bringdienste der Mütter zu verlassen.
...
...

Thema verfehlt - setzen!
Mach doch nen neuen Thread auf.


ich bin eine schlechte Lehrerinneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: frauschnabel Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 23.09.2009 16:12:51

weil ich meine Kids morgens nicht alle abhole und sie zur ersten Stunde in den Biologieunterricht zerre, somit hatte die letzte Arbeit einen Schnitt von 4,7 und die hab ich mir auch noch genehmigen lassen. Herrje
Hugo, ich schließe mich meinen Vorrednern an, wenn du (konstruktive) Kritik an der Lehrerschaft üben willst so ist das ok, aber der Tread ging nun über die Schüler.
Sonst dürfte man ja "solche" Foren gar nicht mehr eröffnen, weil man dann immer sagen könnte, die Lehrer wären schuld oder zumindest zumindest mit einem großen Teil daran beteiligt.
Ich weigere mich jedoch beharrlich meine Zehntklässler morgens durchzutelefonieren um sie zur Schule zu bitten.


Ich findeneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: caldeirao Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 23.09.2009 16:13:47

das Hugo hier (weil genau in diesem Forum man über die SuS herzieht) schon mal die Frage stellen darf, warum die Kinder so ein Desinteresse haben und ob das ihre alleinige Schuld ist. Sie werden so nicht geboren. Jedes Neugeborene ist neugierig und will lernen. Das steckt in unserer Evaluationsgeschichte. Die Frage ist, wieso haben die Kinder nach wenigen Schuljahren NULL-Bock zum Lernen. Auch in der ersten Klasse sind die meisten noch hochmotiviert.
Ich habe ein viel drastischeres Beispiel. Ich hatte einen Schüler, der hatte bei mir in der Abschlussarbeit in einer Jahrgangsübergreifenden Klasse eine 3 geschrieben (da er halt ein Jahr jünger war, bekam er eine 2). Ein Jahr später wurde haargenau die gleiche Arbeit bei einer anderen Lehrerin geschrieben und er schrieb eine 5. Hat das wirklich nur mit allgemeinen Desinteresse zu tun? oder ist er in dem Jahr blöder geworden? oder hat das was mit dem L-S Verhältnis zu tun?
Die Frage ist doch auch, warum diese Entwicklung um solche Länder wie Finnland einen Bogen macht? Läuft da weniger Fernsehn, Computer usw. Gibt es da weniger besorgte Eltern. Ist dort der Wohlstand geringer?
Also Lasst die Frage zu, warum hinterfragt sich nicht auch mal der LoL, warum ist das ein Tabu-Thema?


Weil es halt so Ne und so Ne gibt.neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: rhauda Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 23.09.2009 16:36:17 geändert: 23.09.2009 16:37:24

Also Lasst die Frage zu, warum hinterfragt sich nicht auch mal der LoL, warum ist das ein Tabu-Thema?

Verdammt noch mal, wer sagt eigentlich, dass wir das nicht machen? Wir machen das zwar nicht täglich aber regelmäßig. Wir sitzen zusammen, planen gemeinsam, üben hinterher Manöverkritik. Wir haben beispielsweise für bestimmte gemiensam entwickelte und durchgeführte Einheiten in Englisch Feedbackbögen für die Schüler entwickelt.
Das hat sich als totaler Flop erwiesen. Tenor: "Das Thema war "geht so", die Arbeitsformen toll und kommunikativ, das Material vielfältig und motivierend. Die Tatsache, dass wir Vokabeln lernen mussten, war Scheixxe, und überhaupt wollen wir nachmittags damit nichts zu tun haben. Doof fanden wir auch, dass hinterher getestet wurde, was wir gelernt haben".

Verbesserungsvorschläge: In einem gesamten Jahrgang nicht einer.

Was sollen wir mit solchem Feedback anfangen?

Ich bin es leid, Kinder dort abzuholen, wo sie stehen, wenn die Hälfte gar nicht dort hin will, wo wir sie hinbringen sollen und andere gerne dort hin wollen, aber ganz bequem und ohne jegliche Anstrengung, aber sich selbst nicht bewegen wollen.

Woher das kommt, fragst du? Es ist die Rundum-Sorglos-Gesellschaft, wo jeder für mein Unglück verantwortlich ist, außer ich selbst. Am liebsten jedoch der Lehrer, die Schule, das Wetter, und überhaupt.

Da ist mir doch die Fußball-Liga lieb. Wer nur Spaß haben will ohne Anstrengung und dazu noch wenig bewegungsbegabt ist, der kickt in der Kreisklasse.
Wer begabt ist und nicht viel Anstrengung will, der ist vielleicht in der Bezirksklasse.
Die richtig begabten Spieler, die auch den nötigen Ehrgeiz und Arbeitswille haben, die kicken in den oberen Ligen.

Nur in der Schule soll (analog) der Trainer jeden Spieler, begabt oder nicht, leistungswillig oder nicht, ob er zum Training kommt, oder nicht, oder er seine Fußballschuhe mitbringt, oder nicht, in der ersten Mannschaft spielen lassen, egal, ob die Mannschaft unter diesen Hängern leidet.

Die Tatsache, dass diese Spieler auf keinen grünen Zweig kommen ob ihrer Faulheit (vielleicht in Verbindung mit Nichtbegabung) liegt NUR am Trainer, der nicht motivieren kann?

Weil sie sich halt nicht motivieren lassen, sogar obwohl sie sich ja irgendwann man Fußball als Sport ausgesucht haben (die Schule haben sie sich nicht ausgesucht)

Weil es ihnen egal ist, ob die Mannschaft auf sie wartet oder nicht.

Weil es ihnen völlig schnuppe ist, dass unter mangelndem Sport ihre Gesundheit leidet.

Weil auch die Eltern nichts dagegen sagen, dass Sohnemann lieber mit Chips vollgefressen vorm Computer sitzt anstelle Fußball zu spielen.

Wei es halt anstrengend ist, zu trainieren.

Weil es Regelmäßgkeit und Verlässlichkeit braucht und Teamgeist.

Keinem E-Jungend-Spieler wird zugemutet, für einen Haufen unlustiger fauler renitenter Spieler rotierend seinen Platz zu räumen und die eigene sportliche Entwicklung dafür zu opfern. Deshalb fliegen diese Hänger-Spieler irgendwann aus jeder Mannschaft.

In der Schule dagegen können sich unsere motivierten Schüler halt nicht einen anderen Verein suchen. Sie sind auf Gedeih und Verderb den Hängern, Nicht-Wollern und Faulpelzen, denen mama alles nachträgt, ausgeliefert.

Irgendwann haben dann auch die netten und motivierten Schüler keinen Bock mehr.


@hugoneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: janne60 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 23.09.2009 17:46:39

Missmarpel hat die Sachlage auf Seite 3 sehr gut erläutert, wie ich finde. Es geht hier um die Tatsache, dass viele Schüler (und im Übrigen auch viele Auszubildende und Studenten) heutzutage nicht mehr anstrengungsbereit sind. Sich schinden, bemühen, wo reinknien, Eigeninitiative entwickeln, das hat man doch heute vielerorts nicht mehr.
Du kannst die Qualität eines Lehrers nicht einfach an den Noten der Schüler festmachen. Wenn jemand nicht WILL, kann ich ihn nicht schlau machen, so gern ich es vielleicht möchte. Und da nutzen dann auch die besten Methoden nichts.


@ rhaudaneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: hugo11 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 23.09.2009 17:46:39 geändert: 23.09.2009 17:48:22

Du zeichnest ein Bild von den Kindern und Jugendlichen, das ich nicht habe. Sicher gibt es auch die von dir beschriebenen Kinder. Die gab es schon immer und wird es immer geben. Auch die Begriffe "Null-Bock-Generation" oder "Muttersöhnchen" gab es schon zu meiner Schulzeit.

Ganz ehrlich, was erwartet ihr von Kindern, wenn ihr diese Feedback-Bögen ausgebt? Dass sie euch sagen, was ihr falsch macht und wie ihr es besser machen könnt? Das kann nicht dein Ernst sein. Spart euch die Mühe. Setzt euch lieber mit euren eigenen Fähigkeiten und Problemen, Stärken und Schwächen ehrlich auseinander.

Wie gesagt, es gibt genügend Lehrer, denen das hervorragend gelingt und die einen sehr guten Unterricht mit motivierten Schülern machen. Das erwähnen ich noch einmal, um dem Vorwurf der generellen Lehrerschelte entgegen zutreten.

@ klexel

Getroffene Hunde bellen und/oder zu unflexibel?


@ janne60neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: hugo11 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 23.09.2009 17:58:29

Wenn jemand nicht WILL, kann ich ihn nicht schlau machen, so gern ich es vielleicht möchte. Und da nutzen dann auch die besten Methoden nichts.


Es ist mir auch klar, dass es vereinzelte Kinder gibt, bei denen im Moment Hopfen und Malz verloren ist oder dass es Jahrgänge gibt (7., 8. und 9. Klassen), mit denen es generell schwierig ist. Aber eine ganze Generation als unfähig und unwillig zu betiteln, ist falsch. Das sind die gleichen Sprüche, die ich mir damals anhören musste. Seid ihr schon so alt?

Ich bin auch der Meinung, dass die besten Methoden bei den meisten Schülern helfen, wenn der gute, motivierte Lehrer sie anwendet, was oft geschieht (ich wiederhole mich hier gerne).


Die Diskussionneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: frauschnabel Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 23.09.2009 18:11:23 geändert: 23.09.2009 18:49:07

gute Lehrer schlechte Lehrer kann man ewig führen; die Diskussion gute Schüler schlechte Schüler jedoch auch.
Ich für meinen Teil kann sagen, dass es natürlich (auch) ein gesellschaftliches Problem ist. Wenn ich meine Kids reden höre, haben die sich schon längst aufgegeben, großgeworden in einer Großstadt in einem Viertel welches gerne als Brennpunkt bezeichnet wird. Viele sagen mir direkt: " Ist doch egal, ich bin Hauptschüler!" Und das haben sie bestimmt nicht von mir und auch nicht von meinen Kollegen, wir kämpfen dafür, dass die Hauptschule erhalten bleibt, mobilisieren Himmel und Hölle, damit die Kids die bestmöglichen Chancen bekommen und haben. Und natürlich haben wir wirklich tolle und pfiffige Schüler dabei. Aber wir haben eben auch die, die lieber Hartz IV bekommen wenn sie die "heiligen Hallen" verlassen. Es wird ihnen doch vorgelebt. Und ich kann nun wirklich nicht 24 Elterneinzelgespräche führen.
Bei meinem letzten Elternabend war eine Mutter da. Zu persönlich eingeladenen Gesprächsterminen wird nicht erschienen aber auch nicht abgesagt, und zum Elternsprechtag kommen im Schnitt immer 5 Eltern zu mir!
Hugo, jetzt hätte ich gerne einen adäquaten Vorschlag, und das meine ich ernst, denn ich wäre froh, wenn sich das ändern würde.
Und nein, auch ich bin kein Busunternehmen, ich hole die SuS auch nicht mehr da ab wo sie stehen, denn viele rennen weg oder bleiben stur stehen wenn ich die Tür öffne.
Ich reiche ihnen gerne die Hand, aber zugreifen müssen sie selber!


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