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Forum: "Zu bequem, sich zu erkundigen?"
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| Weil es halt so Ne und so Ne gibt. | | von: rhauda
erstellt: 23.09.2009 16:36:17 geändert: 23.09.2009 16:37:24 |
Also Lasst die Frage zu, warum hinterfragt sich nicht auch mal der LoL, warum ist das ein Tabu-Thema?
Verdammt noch mal, wer sagt eigentlich, dass wir das nicht machen? Wir machen das zwar nicht täglich aber regelmäßig. Wir sitzen zusammen, planen gemeinsam, üben hinterher Manöverkritik. Wir haben beispielsweise für bestimmte gemiensam entwickelte und durchgeführte Einheiten in Englisch Feedbackbögen für die Schüler entwickelt.
Das hat sich als totaler Flop erwiesen. Tenor: "Das Thema war "geht so", die Arbeitsformen toll und kommunikativ, das Material vielfältig und motivierend. Die Tatsache, dass wir Vokabeln lernen mussten, war Scheixxe, und überhaupt wollen wir nachmittags damit nichts zu tun haben. Doof fanden wir auch, dass hinterher getestet wurde, was wir gelernt haben".
Verbesserungsvorschläge: In einem gesamten Jahrgang nicht einer.
Was sollen wir mit solchem Feedback anfangen?
Ich bin es leid, Kinder dort abzuholen, wo sie stehen, wenn die Hälfte gar nicht dort hin will, wo wir sie hinbringen sollen und andere gerne dort hin wollen, aber ganz bequem und ohne jegliche Anstrengung, aber sich selbst nicht bewegen wollen.
Woher das kommt, fragst du? Es ist die Rundum-Sorglos-Gesellschaft, wo jeder für mein Unglück verantwortlich ist, außer ich selbst. Am liebsten jedoch der Lehrer, die Schule, das Wetter, und überhaupt.
Da ist mir doch die Fußball-Liga lieb. Wer nur Spaß haben will ohne Anstrengung und dazu noch wenig bewegungsbegabt ist, der kickt in der Kreisklasse.
Wer begabt ist und nicht viel Anstrengung will, der ist vielleicht in der Bezirksklasse.
Die richtig begabten Spieler, die auch den nötigen Ehrgeiz und Arbeitswille haben, die kicken in den oberen Ligen.
Nur in der Schule soll (analog) der Trainer jeden Spieler, begabt oder nicht, leistungswillig oder nicht, ob er zum Training kommt, oder nicht, oder er seine Fußballschuhe mitbringt, oder nicht, in der ersten Mannschaft spielen lassen, egal, ob die Mannschaft unter diesen Hängern leidet.
Die Tatsache, dass diese Spieler auf keinen grünen Zweig kommen ob ihrer Faulheit (vielleicht in Verbindung mit Nichtbegabung) liegt NUR am Trainer, der nicht motivieren kann?
Weil sie sich halt nicht motivieren lassen, sogar obwohl sie sich ja irgendwann man Fußball als Sport ausgesucht haben (die Schule haben sie sich nicht ausgesucht)
Weil es ihnen egal ist, ob die Mannschaft auf sie wartet oder nicht.
Weil es ihnen völlig schnuppe ist, dass unter mangelndem Sport ihre Gesundheit leidet.
Weil auch die Eltern nichts dagegen sagen, dass Sohnemann lieber mit Chips vollgefressen vorm Computer sitzt anstelle Fußball zu spielen.
Wei es halt anstrengend ist, zu trainieren.
Weil es Regelmäßgkeit und Verlässlichkeit braucht und Teamgeist.
Keinem E-Jungend-Spieler wird zugemutet, für einen Haufen unlustiger fauler renitenter Spieler rotierend seinen Platz zu räumen und die eigene sportliche Entwicklung dafür zu opfern. Deshalb fliegen diese Hänger-Spieler irgendwann aus jeder Mannschaft.
In der Schule dagegen können sich unsere motivierten Schüler halt nicht einen anderen Verein suchen. Sie sind auf Gedeih und Verderb den Hängern, Nicht-Wollern und Faulpelzen, denen mama alles nachträgt, ausgeliefert.
Irgendwann haben dann auch die netten und motivierten Schüler keinen Bock mehr. |
| @ janne60 | | von: hugo11
erstellt: 23.09.2009 17:58:29 |
Wenn jemand nicht WILL, kann ich ihn nicht schlau machen, so gern ich es vielleicht möchte. Und da nutzen dann auch die besten Methoden nichts.
Es ist mir auch klar, dass es vereinzelte Kinder gibt, bei denen im Moment Hopfen und Malz verloren ist oder dass es Jahrgänge gibt (7., 8. und 9. Klassen), mit denen es generell schwierig ist. Aber eine ganze Generation als unfähig und unwillig zu betiteln, ist falsch. Das sind die gleichen Sprüche, die ich mir damals anhören musste. Seid ihr schon so alt?
Ich bin auch der Meinung, dass die besten Methoden bei den meisten Schülern helfen, wenn der gute, motivierte Lehrer sie anwendet, was oft geschieht (ich wiederhole mich hier gerne). |
| Die Diskussion | | von: frauschnabel
erstellt: 23.09.2009 18:11:23 geändert: 23.09.2009 18:49:07 |
gute Lehrer schlechte Lehrer kann man ewig führen; die Diskussion gute Schüler schlechte Schüler jedoch auch.
Ich für meinen Teil kann sagen, dass es natürlich (auch) ein gesellschaftliches Problem ist. Wenn ich meine Kids reden höre, haben die sich schon längst aufgegeben, großgeworden in einer Großstadt in einem Viertel welches gerne als Brennpunkt bezeichnet wird. Viele sagen mir direkt: " Ist doch egal, ich bin Hauptschüler!" Und das haben sie bestimmt nicht von mir und auch nicht von meinen Kollegen, wir kämpfen dafür, dass die Hauptschule erhalten bleibt, mobilisieren Himmel und Hölle, damit die Kids die bestmöglichen Chancen bekommen und haben. Und natürlich haben wir wirklich tolle und pfiffige Schüler dabei. Aber wir haben eben auch die, die lieber Hartz IV bekommen wenn sie die "heiligen Hallen" verlassen. Es wird ihnen doch vorgelebt. Und ich kann nun wirklich nicht 24 Elterneinzelgespräche führen.
Bei meinem letzten Elternabend war eine Mutter da. Zu persönlich eingeladenen Gesprächsterminen wird nicht erschienen aber auch nicht abgesagt, und zum Elternsprechtag kommen im Schnitt immer 5 Eltern zu mir!
Hugo, jetzt hätte ich gerne einen adäquaten Vorschlag, und das meine ich ernst, denn ich wäre froh, wenn sich das ändern würde.
Und nein, auch ich bin kein Busunternehmen, ich hole die SuS auch nicht mehr da ab wo sie stehen, denn viele rennen weg oder bleiben stur stehen wenn ich die Tür öffne.
Ich reiche ihnen gerne die Hand, aber zugreifen müssen sie selber! |
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