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Forum: "Ref. abbrechen und 2. Ausbildung starten?"
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| Referendariat abbrechen | | von: tingelchen
erstellt: 05.09.2010 15:39:06 |
Hallo quicksand80,
danke schon mal für deine Antwort.
Die anderen Referendare haben auch so ihre Problemchen, scheinen aber auch ein dickeres Fell zu haben. Ich habe auch schon von den Lehrern, die bereits länger an der Schule arbeiten, gehört, dass sie momentan total gestresst sind und eigentlich schon wieder Urlaub bräuchten. Das scheint in den Anfangswochen normal zu sein.
Allerdings helfen mir die Aussagen dann auch nicht weiter.
Die anderen Refs. müssen auch so viele Stunden geben, aber ich habe mich in meinem Seminar und bei Infoveranstaltungen mit anderen Anfängern unterhalten und die müssen nicht so viele Stunden geben. Vielleicht ist es aber auch nur mein persönliches empfinden? In meiner Vertretungslehrerzeit hatte ich 21 Stunden und fand das nicht so schlimm, wie jetzt mit 18 (da sind dann die Hospitationsstunden bei meinen Mentoren, Hospitationsstunden bei mir, Besprechungsstunden und Netzwerk mit eingerechnet).
Was gibt es denn konkret für Möglichkeiten (für Abbrecher)? Bisher habe ich den meisten Foren nur schwammige Antworten gelesen. Auf jeden Fall muss noch eine zweite Ausbildung folgen, oder? |
| @tingelchen | | von: bger
erstellt: 05.09.2010 22:05:53 |
Mir ist so einiges an deinen Beiträgen aufgefallen.
Erst einmal: An jeder Schule gibt es ziemliche Hektik in den Anfangswochen und dass man sich nach einigen Tagen schon wieder ferienreif fühlt, ist auch normal. Du fühlst dich von einem Mentor nicht richtig betreut? Hast du mal nachgeforscht, warum? Vielleicht hat er/sie gerade eine Anfangsklasse oder Ähnliches und einfach keine Zeit für dich! Das muss doch kein böser Wille sein - es dreht sich halt nicht alles um dich, zuerst kommen die Schüler.
Zweitens: Du bist zu lieb zu den Schülern? Das geht vielen Anfängern so, Durchsetzungsfähigkeit lässt sich lernen. Mir ging es anfangs auch so, aber irgendwann hatte ich den Bogen raus. Heute habe ich praktisch keine Disziplinprobleme mehr.
Zuletzt: Du schreibst " Prinzipiell finde ich es nicht so schlimm mit Kindern zu arbeiten (wenn es nicht so viele sind), aber mir gefällt dieser ständige Bewertungsdruck nicht und alles vor den Eltern rechtfertigen zu müssen. " Habe ich das richtig verstanden: Du findest es nicht so schlimmmit Kindern zu arbeiten? Das ist der völlig falsche Ansatz! Als Lehrerin musst du gern mit Kindern arbeiten, sonst bist du fehl am Platz.
Normalerweise bin ich fürs Durchhalten, aber bei dem, was bei dir so an Untertönen mitschwingt, würde ich dir eher zum Abbrechen raten. Vielleicht kannst du Oekotrophologin werden. |
| Referendariat abbrechen | | von: tingelchen
erstellt: 06.09.2010 21:39:44 |
Hallo,
danke für alle eure Antworten.
Ja, es kann auch daran liegen, dass meine Mentoren im Moment viel Stress haben. Vielleicht hatte ich auch falsche Erwartungen.
Nach einem Gespräch mit einer meiner Mentorinnen, geht es "etwas besser", aber nicht sonderlich viel. Die Zweifel bleiben.... Wo kann ich mir in der Hinsicht Hilfe holen? Wer kann mich kompetent beraten?
Hilfe/ Betreuung während des Studium hinsichtlich meiner Fragen gab es nicht bzw. waren sie überhaupt nicht hilfreich, das hätte ich mir ebensogut ergoogeln können.
Ich war schon während des Bachelors beim Arbeitsamt, aber wurde ich eher dürftig beraten. Hätte ich mir sparen können. Würde jetzt aber in den Herbstferien, wenn ich es denn so lange durchstehe, noch einmal probieren.
Wie viele andere, interessiert mich trotzdem, was bisherige Ref.-abbrecher gemacht habe und geworden sind. |
| @tingelchen | | von: alexdr
erstellt: 07.09.2010 19:49:03 |
Hallo Tingelchen,
da es mir auch so ergangen ist wie dir, kann ich dich sehr gut verstehen. Du hast aber ja vorher schon unterrichtet, und da ging es dir ja gut. Oder irre ich mich? Du hattest doch Spaß an deiner Lehrtätigkeit als Vertretungslehrer, oder?
Das Ref. ist generell für alle stressig. Vor allem das ständige Entwürfeschreiben. Das können dir auch deine Kollegen in der Schule bestätigen. Selbst unser Schulleiter sagte mal, dass er den Prüfungsstress, den wir haben, nicht noch einmal haben möchte.
Hast du denn Alternativen? Wenn nein, würde ich erst einmal weiter machen. So war es bei mir. Und bald bin ich fertig. Und wenn ich durch bin, werde ich froh sein, dass es vorbei ist. Und ich werde froh sein, dass ich es durchgestanden habe. Ich werde froh sein, nicht aufgegeben zu haben.
Wie schon gesagt, für mich war es auch verdammt hart, doch solltest du weiter machen, wirst du am Ende bestimmt auch froh, dass du dich nicht hast unterkriegen lassen. Auch wenn im Moment alles Mist ist...Ehrlich, ich kann dich verstehen.
Aber ob du später als Lehrer arbeiten möchtest, ist dann eine andere Frage. Hier geht es erst einmal darum, dass Ref. zu bestehen bzw. durchzustehen
Kopf hoch, du bist nicht alleine.
Wie auch immer du dich entscheiden magst, ich wünsche dir alles Gute.
VG, Alex
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| niedersachsen | | von: palim
erstellt: 07.09.2010 20:12:31 |
Kann es sein, dass du in Niedersachsen bist?
Da wurde gerade umgestellt:
Vorher gab es angeleiteten Unterricht (für 3 Monate) und erst danach eigenverantwortlichen.
Nun ist der eigenverantwortliche sofort zu leisten.
Das muss sich sicher erst einspielen:
- Für die Referendare ... die Anfangszeit ist ohnehin schwierig, nun kommt der eigene Unterricht noch hinzu.
- Für die Lehrkräfte, die sich erst einmal in ihre neuen Klassen, neuen Fächer, neuen Kinder, neuen Pläne, neuen Räume hineinfinden müssen.
Vielleicht sind ihnen die Nöte der Refs auch gar nicht bewusst ... denn bisher kamen diese im laufenden Schuljahr und hatten dann eben auch die 3 Monate zum Eingewöhnen, Ankommen, Ausprobieren, für erste Versuche und Besuche etc.
- Für die Schulleitung und alle anderen an Schule beteiligten, denn auch für sie beginnt ein neues Schuljahr und ihre Aufmerksamkeit ist zunächst der Organisation gewidmet.
Auch ich denke, du solltest es davon abhängig machen, ob DU unterrichten magst, ob dir die Kinder am Herz liegen und du Spaß am Unterricht aber auch an den zusätzlichen Aufgaben findest.
Palim
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