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Forum: "Frust, Frust, Frust und Trauer"
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| Jetzt mal Butter bei die Fische! | | von: rhauda
erstellt: 20.01.2011 18:02:22 geändert: 20.01.2011 18:10:07 |
Du sagst, du hast kein Ref abgeleistet. Du hast kein Studium. so wie ich es verstanden habe, hast du noch nicht einmal eine Hochschulreife.
Trotzdem hast du unterrichtet.
Allein die Tatsache, dass du überhaupt unterrichten durftest, damit hat sich wohl die Schulleitung schon sehr weit aus dem Fenster gelehnt.
Es ist schön, dass du an der Schule gut zurechtgekommen bist. Trotzdem bist du keine ausgebildete Lehrkraft und hast keinerlei FORMALE Qualifikation für die Arbeit.
Wie würdest du es finden, wenn man plötzlich einen Autodidakten Blinddärme operieren ließe? Oder einen Bäckermeister die Statik für ein Hochhaus machen ließe? Das würden die Menschen und wohl auch du zu Recht absurd finden.
Es ist ganz einfach: Wenn du die Arbeit als Lehrkraft magst und sie dich zufriedenstellt, dann hole dir die nötigen Qualifikationen und bewirb dich!
Bis dahin musst du froh sein über jeden Job, den du in der Schule bekommst. Dass Du dabei keine verwaltungsrechtlichen Tätigkeiten ausüben darfst, versteht sich von selbst.
Es tut mir leid, wenn ich mich hart anhöre, aber ich habe ernsthaft die Nase voll von Schule als "Jeder-kann-mitmachen-Veranstaltung". Wenn wir das zulassen, höhlen wir den Lehrberuf aus und geben den Landesregierungen einen Freifahrtschein für Billigmodelle.
Das Ganztagsschulkonzept in Niedersachsen reicht mir da als Alibi-Veranstaltung völlg. Ebenso übrigens wie die Myriaden von Hauswirtschaftslehrerinnen, die in den 70er ohne Qualifikation für Anderes als Handarbeit und Kochen eingestellt wurden und die wir nun mit voller Stundenzahl statistikrelevant an der Backe haben, ohne dass man sie wegen veränderter Stundentafeln richtig einsetzen kann.
Es wird Zeit, dass wir den Lehrberuf wieder professionalisieren. Dazu gehört eben eine entsprechende Ausbildung.
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| Klare Worte | | von: inskaltewasser
erstellt: 20.01.2011 18:23:59 |
und Ansagen schätze ich sehr und viele Punkte deines Posts kann ich gut nachvollziehen und es würde mir in deiner Position vielleicht ähnlich gehen.
Fakt ist aber auch, dass es sehr wohl gute Autodidakten gibt und ich finde es einfach nicht nachvollziehbar, dass man für diese Leute bei dem akuten Lehrerbedarf keine Eignungsprüfung anbietet.
Fakt ist auch, dass es mich auf der einen Seite einfach ärgert, wie ein ausgebildeter Kollege in die Verantwortung genommen zu werden und dann in den Rechten und der Bezahlung beschnitten zu sein.
Aber das ist systembedingt und sollte nicht Gegenstand der Diskussion sein.
Fakt ist auch, zumindestens meiner Meinung nach, dass die bestehende Ausbildung sicherlich noch schwer verbesserungswürdig ist.
Um Stoff an einer Hauptschule zu unterrichten, brauche ich kein Hochschulstudium. Die pädagogisch/didaktische Seite sieht sicher anders aus.
Rhauda, ich weiß, dass ich mich ein bisschen selbstmitleidig angehört habe, aber das ist ja auch ein Meckerforum.
Trotzdem danke für dein Post und danke für deine Ehrlichkeit.
Ich sondiere gerade die Möglichkeiten für mich und denke darüber nach wie ich mich in dem System Schule positionieren soll.
Aber ich denke, dass du mich vielleicht auch bisschen verstehen kannst.
Aus deinem Post meine ich auch von deiner Seite eine allgemeine Unzufriedenheit mit der Ausbildung herausgehört zu haben.
Mich würde sehr interessieren, wie du es konzipieren würdest.
Oder hast du dazu hier in 4t schon was geschrieben? Kannst du mir den Link schicken?
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| stimme rhauda zu | | von: janne60
erstellt: 20.01.2011 19:16:08 |
und habe es ja ziemlich weit vorne auch schon geschrieben: Mach die Ausbildung!
Du schreibst:
dass es mich auf der einen Seite einfach ärgert, wie ein ausgebildeter Kollege in die Verantwortung genommen zu werden und dann in den Rechten und der Bezahlung beschnitten zu sein.
Dazu ist zu sagen: Fehler der SL war, dich da so reinzuziehen. Fehler von dir war aber auch, sich reinziehen zu LASSEN. Daraus kannst du nicht ableiten, dass dir nun eine verkürzte oder erlassene Ausbildung zusteht.
Um Stoff an einer Hauptschule zu unterrichten, brauche ich kein Hochschulstudium.
Sagen wir mal so: Um meinen Kindern das 1x1 beizubringen, hätte ich mein Studium auch nicht gebraucht. Darum geht es absolut nicht. Zum Glück erwähnst du selbst, dass es wohl die pädagogisch-didaktische Komponente ist, die ein Studium gerade noch so rechtfertigt.
Es muss Ausbildungsstandards geben, willst du die Einstellungen über die reine Willkür regeln? Wer sich für geeignet hält, macht ne Prüfung und wird dann Lehrer??
Ich spreche dir ja deine Fähigkeiten überhaupt nicht ab, aber NOCH ist der Beruf des Lehrers ein Ausbildungsberuf und kein Anlernberuf. |
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