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Forum: "Präsenznachmittag / Jour fix"
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| zu sth | | von: bakunix
erstellt: 18.06.2011 13:55:41 geändert: 18.06.2011 13:58:38 |
sth schreibt: Lehrer brauchen auch nicht notwendigerweise Kontrolle, um sinnvoll arbeiten zu können. Und wann ein Lehrer seinen Unterricht vor- oder nachbereitet geht, so lange es in Ordnung ist, keinen etwas an.
Die Anwesenheit in der Schule ist nicht mit Kontrolle gleichzusetzen. Dieses Verständnis teile ich nicht! Wer sollte denn kontrollieren? Die Schulleitung prüft doch nicht die Inhalte und die Art der Vorbereitung eines Kollegen oder einer Kollegin.
Auch die Vorstellung, es gehe keinen etwas an, wann der Lehrer seinen Unterricht vor- und nachbereitet, ist ein überholtes Verständnis. Warum sollen diejenigen, die die Lehrer bezahlen, im Ungewissen gelassen werden? Nur so, denke ich, konnte dieses negative Berufsimage, das lange Jahre währte, sich halten.
Ein Lehrer bzw. eine Lehrerin sollte auch wissen, was außerhalb des Klassenraumes in der Schule abgeht. So gibt es immer mehr Ganztagsschulen. Die Kinder sind im Schnitt von morgens um acht bis um 16 Uhr, also acht Zeitstunden, an der Schule. Und die Lehrerschaft soll es nur auf fünf Zeitstunden bringen, wenn sie die Einstellung von sth teilt? Ich halte es für völlig unprofessionell, wenn etwa Lehrer sich aus dem Ganztagsbereich rausnehmen wollen und dann noch behaupten, es gehen niemanden etwas an, wie der Lehrer seine unterrichtsfreie Arbeitszeit verbringt.
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| Wir | | von: klexel
erstellt: 18.06.2011 14:08:30 geändert: 18.06.2011 14:09:26 |
haben keinen jour fixe, um Dinge abzusprechen, Projekte zu planen etc. Das passiert immer irgendwie nebenbei. Das, was rhauda weiter zurück beschreibt, könnte mir auch gefallen - regelmäßige Absprachen und auch regelmäßige Rundmails durch die SL. Gibts bei uns alles nicht.
Aber meine Vorbereitungen und Korrekturen könnte ich gar nicht in der Schule leisten. Ich habe einen Arbeitsplatz in der Größe einer Schreibtischunterlage, auf der die wichtigsten Dinge liegen. Da passt kaum ein Schülerheft hin. Wir haben nur 3 Lehrercomputer, aber ich hab all meine Dateien in meinem PC - und auf dem Lehrer-PC, aber da käm ich im LZ gar nicht an den Rechner. Ich habe sämtliche Arbeitsmaterialien zu Hause, weil ich in der Schule nur ein Fach in Briefkastengröße habe. Ein mehr als voll besetztes LZ mit 35 Kollegen ist nicht der Platz, um in Ruhe arbeiten und sich konzentrieren zu können. Wir haben keine Lehrerarbeitsplätze, also muss ich zu Hause arbeiten.
Ich weiß, dass viele KollegInnen an vielen Schulen dieses Schicksal teilen. In manchen LZ gibt es noch nicht einmal feste Plätze für die einzelnen Lehrer. Solange diese Arbeitsbedingungen sich nicht ändern, kann und will ich nicht in der Schule arbeiten. Das hat überhaupt nichts mit Kontrolle zu tun, sondern mit effizientem Arbeiten. Ich komme, wenn Konferenzen und Besprechungen angesetzt sind - aber mehr nicht, weil es nicht möglich ist. Förderpläne, Jahrespläne etc werden in SchiLF oder ähnlichen Treffen erarbeitet, aber darüber hinaus gibt es keine regelmäßige Treffen. |
| Möglichkeiten | | von: rhauda
erstellt: 18.06.2011 14:38:26 geändert: 18.06.2011 14:40:33 |
Es gibt schon Möglichkeiten,die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Das gleicht einer Art Schatzsuche.
Wenn einmal eine Gruppe Lehrkräfte von KOopf bis Fuß durch das Gebäude geht, wird es überall kleine Räume geben, an denen man sich Lehrerarbeitsplätze einrichten kann.
Beispielsweise haben unsere 3 Nawi-Leute einen Nawi-Sammlungsraum entmüllt, die Materialien, die drin standen, in einem anderen Sammlungsraum untergebracht und in dem freigewordenen Raum 3 Arbeitplätze eingerichtet. Da stehen Regale mit allen Materialien und Schreibtische. Stühle, Computer und Telefon haben wir dan nachträglich dort installiert.
Der ehemalige Kartenraum wurde ebenfalls umfunktioniert. Dort habe 3 Lehrkräfte Platz. Dann kam ein Computer mit Internetanschluss, Telefon kommt demnächst irgendwann.
Über allem thront das Lehrerraumprinzip. Die KOllegen haben jede Menge Material in diesen Räumen und nutzen die Räume sehr konzentriert auch für Besprechungen, Vorbereitung oder Rückzug.
Es geht nur Schritt für Schritt. Alles auf einmal weden wir nie finanziert bekommen, aber man sollte halt erst einmal den Anfang machen.
Ich warne llerdings davor, sich für Eltern zu jederzeit verfügbar zu machen. Regelmäßige Sprechstunden sind nett, dazu Terminabsprachen, die Erreichbarkeit per email, das muss reichen.
Wir stellen nämlich fest, dass wir mehr und mehr für die Eltern einfach nur die Ausquatschbude sind. |
| Computer am Arbeitsplatz | | von: bakunix
erstellt: 18.06.2011 16:41:41 geändert: 18.06.2011 16:42:35 |
Wir haben in der Schule W-Lan eingerichtet. Das ist nicht teuer. Jeder Lehrer kann mit seinem Laptop online gehen. Es gibt Kolleginnen bei uns, die sitzen nachmittags im nahezu leeren Lehrerzimmer, das mit Kaffeemaschine, Kühlschrank, Mikrowelle, Drucker und einer Menge Schulbücher und anderer Materialen, die man zu Hause gar nicht hat, ausgestattet ist, und arbeiten. Die Stimmung ist meistens gut, weil man sich auch austauschen will.
Es gibt aber auch Kollegen, die sind mit dem Gongschlag fast schon auf dem Parkplatz bei ihrem Auto. Meine Beobachtung ist nicht repräsentativ, aber die ersteren sind auch im Unterricht entspannter und zufriedener. |
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