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Forum: "Schulhaus geschlossen!"
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| missmarpel93 hat recht. Der Beruf des Lehrers ist zunächst ein | | von: lupenrein
erstellt: 15.10.2011 11:49:33 geändert: 15.10.2011 19:46:30 |
ganz normaler wie jeder andere auch mit Rechten und mit Pflichten.
Es klingt schön, wenn möglichst viele Menschen ihrem Beruf auch als Berufung ansähen. Die Wirklichkeit sieht aber meist völlig anders aus.
Du wirst es nicht schaffen, in der Privatwirtschaft, in der sich über 2/3 der Arbeitsplätze in kleinen und mittleren Unternehmen befinden, Zustände wie im Öffentlichen Dienst herzustellen.
Das wäre für unsere Volkswirtschaft auch gar nicht gut...
Eher wird es passieren, dass im Öffentlichen Dienst "die Daumenschrauben" noch ein wenig mehr zugedreht werden.
Was uns Lehrer so privilegiert, ist auch der größere Freiraum in der Gestaltung unserer Arbeitsbedingungen.
Damit meine ich die - relativ - freie Wahl des Zeitpunktes von Vor- Nachbereitung von Unterricht, die Korrektur von Arbeiten etc.
Wenn du z. B. im Vertrieb arbeitest und ein Kunde verlangt von dir zur Entscheidung über das, was besprochen wurde, ein verbindliches Angebot zum vereinbarten Zeitpunkt - meist vorgestern - dann tust du das, weil du und deine Firma mitsamt der Kollegen vom Auftrag auch dieses Kunden lebt.
Oder du arbeitest in einem Ingenieurbüro und dein Kunde benötigt dringend die verbindlichen Berechnungenen und Planänderungen, weil es sonst an der Baustelle nicht weitergeht und Konventionalstrafen für ihn in Millionenhöhe drohen, dann wirst du flott - auch nachts, samstags und sonntags -.
Vom Privileg der "unterrichtsfreien Zeit" will ich erst gar nicht anfangen, oder vom relativ sicheren Aarbeitsplatz oder, oder, und, und...
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| missmarpel, dein letzter Absatz | | von: janne60
erstellt: 15.10.2011 11:58:04 geändert: 15.10.2011 11:59:33 |
(von Seite 3, ich war bisschen langsam ) ist der erste, mit dem ich was anfangen kann. Ist doch schön für dich, wenn du Arbeit und Privat so abzirkeln und trennen kannst. Ist aber auch schön, wenn "äußere" und "innere" Schule so aufeinander abgestimmt werden, dass alle Betroffenen zufrieden sind. Und wenn es Schulen gibt, die ihren Mitarbeitern den Zutritt ermöglichen, ist das prima, und wenn du dich bei 30 km Anfahrtsweg anders organisieren musst als ich mit 5 km, ist es auch gut. Es geht doch nicht um die Bewertung des eigenen Arbeitsstils (drum mag ich diese eingestreuten Ausdrücke wie Timing oder Schussligkeit nicht), sondern um eine Optimierung im Arbeitsalltag. Und da gibt es, wie bei allem, nicht DEN Königsweg, sondern unterschiedliche Lösungen für unterschiedliche Gegebenheiten.
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| Geld regiert die Welt | | von: missmarpel93
erstellt: 15.10.2011 12:33:07 |
Für sich allein kann jeder anders entscheiden, aber wer eine Familie am "kacken" halten muss, agiert anders.
Bei der Auswahl der Jobs ist man nach abgeschlossenem Studium zwar etwas besser gestellt als andere Angestellte, aber im Prinzip muss gemacht werden was der Arbeitgeber will. Passt einem das Arbeitsumfeld nicht und ist eine Alternative in Aussicht, kann man ganz einfach kündigen und weiterziehen.
Lehrer können sich allenfalls an eine andere Schule versetzen lassen. Nur je mehr die Kommunen in finanzielle Notlage geraten, um so schlechter werden die Arbeitsbedingungen an Schule. Hausmeisterstunden müssen eingespart, Sekretärinnen-Stellen abgebaut, Heizkosten minimiert, die Kosten für die Reinigung und die Schülerbeförderung eingespart werden und so weiter.
Ergo gilt es sich mit den betrieblichen bedingungen zu arrangieren, das gehalt zu kassieren und den Job so gut es unter den Umständen geht zu erledigen. Was nicht geht, bleibt liegen. Und wenn ich um 15:15 nicht mehr in die "Bude" komme, dann ist eben vor der geschlossenen Schultür dicht. Für die Lösung der von anderen verursachten Probleme bin ich nicht zuständig. Die suS kommen auch am näüchsten Tag wieder an ihre Sachen. |
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