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Forum: "inklusion"
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| Hallo sonpaed | | von: rotherstein
erstellt: 28.12.2011 15:40:16 geändert: 28.12.2011 15:42:50 |
Das hatte ich auch ernsthaft vor. Doch sind im Sek.1 Bereich keine solche Stellen vorgesehen. Ich befürchte auch, dass mein Rektor mich nicht gehen lässt, denn dann ist die Unterrichtsversorgung bei dem Spagat-Regelschulsystem und unsere immer noch in der Förderschule zu versorgende Schülerschaft noch schlechter. Dei Realität wird eher so aussehen:
-im Idealfall zwischen nicht weit voneinander entfernten Schulen pendeln (3km). Im Schlimmsten Fall 17km Landstraße. Entfernung zum Wohnort 35km)
- Mit eigenen und den Materialien unserer Schule in der Regelschule was auszurichten ( erfahrungsgemäß sehr uneffektiv)
- An meiner Schule im günstisten Fall als Differenzierungslehrer eingesetzt werden. Im schlimmsten als Vertretungsreserve.
-Auf jeden Fall mit meinen Fähigkeiten und meinem unerschütterlichen Engagement weiterhin für den guten Ruf unserer Schule gefragt sein, um den guten Standard hoch halten(Schülerfirma, Website, Schülerband,PC Expertin) usw.
Da ich mich momentan wie ein steuerungsloses Schiff fühle, das seinen Weg nicht kennt und daher kein Ziel hat, wird wahrscheinlich meine Einsatzbereitschaft stark nachlassen. Denn nur ein engagierter Lehrer ist ein guter Lehrer. Engagiert bin ich aber nur, wenn ich hinter meiner Arbeit stehe. Als bestbezahlter Nachhilfelehrer will ich nicht arbeiten. Ich kann mehr. Vielleicht werde ich mir für meine vielen Erfahrungen aus 30 Jahren sonderpädagogischen Arbeit,einen anderen, ehrenamtlichen Spielpaltz suchen. Mal schauen, was mir das nächste Schuljahr bringt. Wahrscheinlich werde ich erst in der allerletzten Minute erfahren, was man mit mir so vor hat. Eine Alternative wäre noch sich um meine angeschlagene Gesundheit zu kümmern. Dumm nur, dass ich meinen Beruf so liebe.
Mit ganzem Herzen wäre ich dabei, wenn sich unsrer Förderschule für alle Schüler öffnen würde, was auch ein gangbarer Weg bei den Inklusionsbemühungen wäre. Dieses Modell ist bei uns leider nicht gefragt. |
| . | | von: palim
erstellt: 28.12.2011 16:18:12 |
Mir geht es ähnlich, nur dass es bei uns die FS ist, die mauert.
Auch wir sind räumlich eng beeinander, doch nicht mal zur integrativeren Beschulung reicht es.
In einem der Posts stand, es wäre ja bekannt, wie viele förderbedürftige Schüler dabei wären.
Meiner Meinung nach sitzen in den Grund- und Hauptschulen noch jede Menge SchülerInnen, die durchaus förderbedürftig sind, jedoch nicht gemeldet werden ... aus sehr verschiedenen Gründen.
Hinzu kommt, dass die Zahlen ansteigen oder sinken je nach Bedingungen.
Es gibt welche, die die Zahlen sehr stark sinken lassen... und andere, die die Zahlen überprüfter und für förderbedürftig befundenen Kinder ansteigen lassen. Das hat mit Objektivität nicht immer etwas zu tun.
Eine Kollegin hat nun ihr erstes Gerichtsverfahren wg. einer Meldung hinter sich ... und sich geschworen, dass sie nie wieder Kinder melden wird. Auch da ist man doch reichlich allein gelassen und am Ende die Dumme.
Interessant finde ich die regionalen Unterschiede, von denen man auch auf Fortbildungen immer wieder hört.
Aber auch hier gibt es so viele Feinheiten und Besonderheiten, dass es von Region zu Region oder gar Bundesland zu Bundesland kaum zu vergleichen ist.
Außerdem verstehe ich nicht, warum man nicht in anderen Ländern gucken kann, wie es dort umgesetzt wird ... um sich dann die guten Bedingungen abzugucken. Integration oder Inklusion muss ja in Deutschland nicht komplett neu erfunden werden, auch wenn der Ausgangspunkt vielleicht ein anderer ist.
Auch hier komme ich zu dem Schluss: Die Inklusion ist nicht gewollt.
Noch ein Indiz: Es wäre doch durchaus sinnvoll, über die Medien jetzt bereits den Weg zu ebnen, Eltern zu informieren udn aufzuklären, bestehende Schulen (im Ausland oder hier) darzustellen und den Nutzen zu erläutern.
Auch hier geschieht aber viel zu wenig. Die Inklusion ist nicht gewollt, sonst würde auch hier erheblich mehr passieren.
Palim |
| Hallo Palim | | von: rotherstein
erstellt: 28.12.2011 18:00:31 |
Das Lernen von anderen Ländern halte ich auch für sehr wichtig. Nach gründlicher Recherche bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass es lediglich in Finnland eine funktionierende inklusiver Beschulung gibt:
-kleine Klassen
-Teamarbeit mit Sonderpädagogen
-Sozialarbeiter an jeder Schule
-Krankenschwestern an jeder Schule
-Genügend nicht pädagogisches Personal
- Finanzierung ist Sache des Landes,nicht der Kommunen und Städte
http://www.uni-frankfurt.de/fb/fb04/personen/ellingerweb/08_09WS/Allgemeine/Finnland.doc
Glaubst du, dass Bildung unserer Politik so viel wert ist. Die schwingen doch lieber große ideologische Reden oder? |
| Unrecht | | von: palim
erstellt: 28.12.2011 18:27:00 |
Es findet ein Prozess statt:
Die EU möchte, die Politiker möchten nicht und die Kommunen haben nicht das Geld.
Die Lehrkräfte möchten,
möchten sich aber nicht verheizen lassen.
Das ist zur Zeit der Prozess.
Entwicklungen zu sehen, wo gar keine sind,
Initiativen zu ergreifen, wo die Bedingungen nicht klar sind,
darfst du gerne.
Ich möchte das aber nicht.
Ich nehme durchaus an politischen Debatten in der Öffentlichkeit teil,
mache freiwillig FoBi mit, die dann gar nichts zum Thema bringen,
bemühe mich, Netzwerke zu knüpfen.
Wozu?
Ich kann mich durchaus FÜR Inklusion begeistern,
ABER ich kann und will mich nicht vor einen Karren spannen lassen, den ich keinen Milimeter bewegen kann, dem nicht nur der Weg, sondern auch die Räder fehlen, der aber voll besetzt ist
... und auch nicht für ein (Ein-)Sparmodell herhalten, denn die Politiker, die dafür sind, sehen nur die Zahlen: sie sparen eine Menge Lehrkräfte ein - und damit eine Menge Geld.
DAS sind MEINE Erfahrungen des letzten Jahres.
Und nach denen hast du auch gefragt.
Das hat mit Unwissen nichts zu tun.
Palim |
| Austausch Inklusion | | von: rotherstein
erstellt: 28.12.2011 19:10:44 |
Dass Inklusion beschlossene Sache ist, steht außer Frage. Es geht hier eigentlich nur um das wie. Ob Inklusion Integration oder wie auch immer. Wichtig ist doch nur, dass unsere Kinder nicht durchs Netz fallen und die Regelschüler angemessen gefördert werdne. Der Austausch findet auch schon statt. Steht ziemlich ausführlich in den bereits geposteten Berichten. Resümee aus den Berichten, nicht nur aus diesem Forum:
-konzeptlos
- ohne Standards ( jeder macht wie er es kann oder will)
- wenig durchdacht
- ohne qaulifizierte Fortbildungen
- ohne gesetzliche Vorgaben ( In NRW noch in Arbeit)
- Mit offenem Ausgang für den Fortbestand der
Förderschulen LES. Niedersachsen hat diese
Schulformenper Gesetz
nicht aufgelöst und ist den Empfehlung des Gutachtens
nicht gefolgt.
-mit verschiedensten Rahmenbedingungen( von es geht bis
katastrophal)
-vom Gutwill der beteiligten Personen abhängig
-auf Kosten aller involvierten Personen
-ohne genügend ausgebildeter Sonderschullehrer, was zur Folge hat, dass Förderstunden immer mehr zurückgefahen werden ) Bei uns im Bereich L von 2,5 Std/ Kind und Woche auf 2 Wochenstunden) Mancherorts moch mehr.
- Es gibt schon Schulbezirke, die keine AoSf´s mehr durchführen.
http://www.schulministerium.nrw.de/BP/Schulsystem/Modellprojekte/Kompetenzzentren_sonderpaedagogische_Foerderung/Kongress/Plakete_Grafiken_Tabellen_BR_Arnsberg.pdf
- Mit ungewissem Ausgang für die SuS im Sek 1 Bereich, was
die berufliche Integration angeht.
-Häufig über die Köpfe der Lehrerkollegien hinweg und per Abordnung.
Ja so läuft es. In NRW auch ohne Gesetz. Nur aufgrund einer Verordnung (... im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten, dem Elternwunsch nach intergrativer Beschulung zu entsprechen...) |
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