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Forum: "Vorsingen im Musikunterricht und das noch benoten??"

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mein Senf dazuneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: svetulka Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 30.04.2008 16:32:42

Ich oute mich hiermit als eine absolut begeisterte Sängerin! Ich hab schon in der Schule gern gesungen und war immer dabei, wenns ums Singen ging.
Meine Meinung zum Singen in der Schule ist, dass eigentlich jeder singen kann. Manche finden allerdings erst sehr spät zu ihrer Singstimme, andere finden gar nicht dazu. Ich werde als Lehrerin (z.Zt. Musikstudentin) später beim Vorsingen nach dem Prinzip vorgehen: Niemand muss, jeder darf. Aber im Klassenverband sollen die Schüler schon singen, das werde ich auf jeden Fall durchsetzen.
Wichtig ist es für mich, für die Kinder zu betonen, dass Singen zum Leben dazu gehört, wie Sprechen oder Laufen. Wie schon einer meiner Vorredner schrieb, Singen ist eine normale Lebensäußerung. Die KInder müssen lernen, diese als solche zu betrachten und zu benutzen. Aber nochmals betont - keiner muss vorsingen, und schon gar nicht auf Note.
Ich überlege derzeit, ob man im Musikunterricht nicht am Besten mit Portfolios arbeitet, anhand derer man die Kinder dann auch benotet. Aber da ich noch nicht so viel über Portfolios weiß, werde ich hier an dieser Stelle nichts dazu sagen.


Singen bewertenneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: tasten Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 21.01.2011 09:37:36

Für mich hat das Singen im Musikunterricht einen ausgesprochen hohen Stellenwert. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Kinder umso lieber singen, je mehr sie dazu animiert werden. Ich begleite am Klavier, suche immer wieder neue Lieder raus und habe selbst sehr viel Spaß daran.
Natürlich bewerte ich das Singen und - jetzt bin ich vielleicht die "Böse" - ich lasse sie allein vorsingen. Meine Schüler kennen das und haben eigentlich kaum noch Hemmungen, eher im Gegenteil, bis auf wenige Ausnahmen möchten sie sich sogar präsentieren.
Wenn jemand permanent tonal falsch singt, wird ihm das nicht angekreidet. Es kommt mir hauptsächlich darauf an, dass die Schüler sich trauen und dass sie vorbereitet sind (Text können z.B.)...Ich lasse sie in "ihren" Tonarten singen, transponiere also oft, dabei stelle ich fest, dass dann oft z.B. "Brummer" doch recht sauber singen können - eben nur tiefer...(Es ist ja nicht jedes Kind ein Sopran). Erstaunlicherweise werden sie im Laufe der Zeit besser, das freut mich immer wieder.
Solo vor der Klasse singen fördert meiner Meinung nach auch das Selbstbewusstsein. Einen Vortrag in Geschichte halten muss ein Schüler ja auch allein...
Ich bin also eine Befürworterin, was das Bewerten des Singens angeht.
Wenn Musik nur als "Spielfach" angesehen wird, wird es auch nicht besonders ernst genommen...

Soviel zu dem Thema, das ich interessiert gelesen habe, auch wenn die Beiträge schon einige Zeit zurück liegen.

Musikalische Grüße


Ich habe nicht das ganze Forum durchgelesenneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: sahara14 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 21.01.2011 11:10:25

Aber wieso ist es bitteschön besser Mathe und Deutsch zu bewerten als Musik und Sport?????
Es ist immer ungerecht, denn der eine kann das eine, der andere das andere eben besser!
Und da man Noten machen muss, muss man sich halt was einfallen lassen, wie es möglichst gerecht wird - was dann ja trotzdem einseitig ist!

Ich lasse die Kinder paarweise singen, meist begleite ich sie mit Gitarre dazu. Dabei hört man sehr schön, wer wie singt.

Dass das auch wiederum nicht vollkommen objektiv ist, kann sich ja wohl jeder denken!


Auch ich habe nicht alles gelesenneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: manuelisa Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 21.01.2011 18:42:38

aber ich gebe sahara durchaus recht. Irgendwie ist alles Begabung und damit "ungercht" verteilt. Aber vielleicht muss man beim Singen (sicher auch im Sport) noch mehr als bei Mathe und Deutsch immer im Blick haben, dass es niemals dazu kommen darf,dass sich jemand blamiert (fühlt), weil er etwas nicht kann. Entscheidend für die Note sollte in allen Fächern eben auch das Bemühen und der individuelle Lernfortschritt sein.


Ich kann nurneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: bernstein Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 21.01.2011 23:18:55

auf meinen Eintrag auf Seite 1 dieses Threads verweisen.

Und außerdem: Singen ist nur selten ein reiner Fall von Begabung! Singen kann man lernen so wie man Schreiben und Lesen erlernt.

Ich hatte mal einen Schüler in einer 10. Klasse, der unbedingt in meinen Chor wollte. Ich wusste durch die Stunden, in denen ich mit seiner Klasse Lieder sang, dass er "brummte".
Ich sagte ihm, er könne in meinen Chor kommen, aber er müsse dort das Singen erst noch lernen, und zwar von Schülern, die es schon konnten. Er war damit einverstanden. Ich setzte ihn in den Bass zwischen die beiden stärksten Stimmen und bat ihn eindringlich, beim Singen ganz intensiv auf diese beiden zu hören.

Nach nur zwei Monaten hatte sich mein "Brummer" in einen Sänger verwandelt. Er hatte es wirklich gelernt!


Singen ist eine erlernbare Kompetenzneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: tobiasberlin Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 20.01.2014 14:56:59 geändert: 20.01.2014 15:55:35

Singen steht in meinem Unterricht an vorderster Stelle.
Jede Stunde beginnt mit 15 Minuten Stimmbildung, Übungen
hoch und runter. Dabei lernen (!) die Kinder ihre Stimme
wirklich nach ihren Möglichkeiten zu benutzen. Die Lieder,
die ich auswähle, entsprechen dem Leistungsvermögen und
Stimmumfang der Kinder. Da sich meine Schüler der 4ten
Klasse gerade mit Mozart beschäftigt, singen wir gerade
einige der leichteren Arien aus der Zauberflöte (Lieder des
Papageno bspw.).
Worauf will ich hinaus: Einfach immer mal ein Lied singen
lassen, ohne zu korrigieren, Tipps zu geben, halt
stimmbildnerisch zu arbeiten, bringt keinen (messbaren)
Lernerfolg. Im anderen Unterricht gebe ich ja auch
Hilfestellungen, damit die Kinder bestimmte Kompetenzen
erwerben können. SINGEN IST EINE KOMPETENZ (!!!) und deren
Lernfortschritt ist messbar. Da ich konsequent das Singen
als "normale" Ausdrucksform darstelle, stellenweise selber
statt sprechend etwas zu erklären, es singend (spontan
ausgedachte Tonfolgen) tue, haben meine Schüler kaum noch
Berührungsängste. Warum auch? Und dann kann ich in den
höheren Klassen evtl. ab 4. oder 5. spätestens), wenn die
"Prinzipen des Singens" verstanden wurden und angewendet
werden können, auch bewerten. Die Ergebnisse sind
überwiegend gut. Musik ist ein Unterrichtsfach wie andere
auch, wo etwas vermittelt wird, z.B. das Singen, dass dann
auch abgefragt wird. Klar hätte ich mich früher gefreut,
wenn es im Weitsprung keine Bewertung gegeben hätte, doch
habe ich trainiert, geübt, so dass ich die für mich
bestmögliche Note herausholen konnte. Warum sollte das beim
Singen nicht möglich sein?


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