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Forum: "Sanktionen"
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| Ich bleib dabei, | | von: sportbaron
erstellt: 26.02.2005 10:52:57 |
dass ein geordnetes Zusammenleben in der Klasse nur mit gemeinsamen Regeln möglich ist. Die Regeln können durchaus von Lehrern, Schülern und Eltern gemeinsam aufgestellt und in das Schulprogramm aufgenommen werden.
Letztlich müssen ständige Regelverstöße in angemessener Form sanktioniert werden.
In einem Kollegium gibt es nunmal starke und schwache Persönlichkeiten, so dass zum Wohle aller Kollegen aber auch der Schüler klare Vereinbarungen vorhanden sein müssen, an die sich alle zu halten haben. Gemeint sind hierbei auch diejenigen Kollegen, die nach eigener Aussage keinerlei Probleme mit Schülern haben.
Wer generell gegen Regelvereinbarungen ist, der verkennt doch die Tatsache, dass man auch bei seinen eigenen Kindern Erziehungsgrundsätze aufstellt und diese gemeinsam mit seinem Ehepartner versucht umzusetzen. Letztlich werden diese dann durch Sanktionen begleitet, falls es von Seiten der Kinder zu Regelverstößen kommt.
Ich fahre übrigens jeden Tag gerne zur Schule, arbeite mit Freude mit den Schülern, auch wenn ich mich leider fast täglich über einige von ihnen aufregen muss. Durchgeführte Klassenkonferenzen oder härtere Ansprachen haben im übrigen keinerlei negative Auswirkungen auf das Lehrer- Schülerverhältnis gehabt.
Sportbaron |
| @ rub und caldeiro | | von: hesse
erstellt: 26.02.2005 16:52:30 |
Ich denke, in meinem ersten Beitrag ist deutlich geworden, wie ich das Verhältnis zwischen Schülern sowie Schülern und Lehrer sehe (Danke caldeiro für Dein Lob ! ).
Ich unterrichte an einem Beruflichen Schulzentrum, meine Schüler sehen sich i.d.R. einmal pro Woche. Hier eine Klassengemeinschaft aufzubauen ist sehr schwierig,ganz zu schweigen davon, daß sie in der Lage ist Störer zu (er)tragen ...
Es ist immer besser, wenn man über eine gesunde Beziehung Einfluß nehmen kann, den Unterricht immer wieder hinterfragt auf Methoden und Schülernähe usw.
Nichtsdestotrotz geraten wir immer wieder an Grenzen. Und ich bin schon der Ansicht im Zweifel die lernwilligen Schüler zu schützen, wenn einer partout nicht will, gerade weil ein entsprechender Druck über die Klasse häufig nicht erfolgt, warum auch immer. Es kann ja nicht sein, daß ein guter Schüler sich Anfeindungen und Druck durch Mitschüler ausgesetzt sieht!
Ich erlebe es immer wieder, daß Einzelgespräche mit "Störern" im Moment helfen, weil es sich ja häufig um ganz arme und auf ihre Weise hilflose Kerlchen handelt. Bei den wenigsten gelingt es uns aber in den paar Stunden sie wirklich zu einer nachhaltigen Verhaltensänderung zu bringen, weil sie es schlichtweg nicht schaffen bzw. nicht wirklich einsehen und damit wollen.
Aus meiner Sicht spielen dabei viele Faktoren eine Rolle: Die oft fehlende Fähigkeit sich über einen längeren Zeitraum zu konzentrieren, damit verbunden fehlende Sozialkompetenz. Schüler erkennen und (was noch viel schlimmer ist) begreifen häufig gar nicht, wie sehr ihr Verhalten andere stört, mangelnde Toleranz und fehlenden Respekt oder auch Verantwortungsbereitschaft ausdrückt.
Ich hatte neulich eine Diskussion, als es um Gewalt ging. Schülertenor: "Wenn einer verprügelt wird, ist das nicht meine Sache, dafür sind die Lehrer da." "So schlimm ist das schon nicht." ...
Indidi hat viele Beispiele aufgezählt, die ich nur unterstreichen kann.
Letzter Punkt: Auch wir sind nur Menschen, die mal einen guten, mal einen weniger guten Tag haben. Und ich glaube, auch wir haben ein Recht darauf deutlich zu machen, wenn andere (wiederholt) Grenzen überschreiten. Es kann nicht sein, daß ich mehr oder weniger alles schlucke, weil das so ein armer Kerl ist! Ich bin echt, das ist für alle Beteiligten (siehe meinen ersten Beitrag) die beste, weil ehrliche Ansage.
Vergessen wir nicht: Wir reden hier nur über einen Teil der Schüler, mit vielen gibt es diese Probleme ja nicht.
LG
Hesse
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