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Forum: "Wie weit muss "mütterliche" Solidarität gehen?"
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| gegrübelt... | | von: klexel
erstellt: 11.07.2013 21:37:14 geändert: 11.07.2013 21:39:41 |
Aber warum läst sich jemand verbeamten als Frau, wenn sie doch weiß, dass ihr somit weniger Tage zur verfügung stehen, um auf Kinder krankgeschrieben zu werden.
Genau !!
Da hab ich dann im Studium gesessen und beim Mittagessen, in der Vorlesung oder abends vorm Einschlafen mich immer wieder gefragt: Soll ich mich später wirklich verbeamten lassen. Was ist, wenn ich ein Kind habe?
Was ist, wenn mein Kind krank wird, und ich nur 3 Tage zu Hause bleiben kann?
Das - und nur das - hat mich während meines gesamten Studiums beschäftigt.
Wer Ironie findet, darf sie behalten!
Ich hätte gern ein neues Smiley-Schild für den Fall, dass missmarpel irgendwann mal aus Versehen als Mensch antworten sollte, und nicht als Paragraphenreiter. |
| Das | | von: bger
erstellt: 14.07.2013 00:52:52 |
finde ich auch ungeheuerlich!
Ich glaube allerdings, dass manche Frauen sich das zu
einfach vorstellen, Kind und Lehrerjob miteinander zu
verbinden. Und trotz Elternzeit, U3-Gruppen im Kiga usw.
habe ich den Eindruck, dass zu der Zeit, als meine Kinder
klein waren (Jg. 81 und 84), die zeitliche Belastung kleiner
war (weniger Konferenzen, Dienst- und Teambesprechungen
usw.).
Ich persönlich habe übrigens fast nie wegen der Kinder
gefehlt, hatte aber auch Mann, Eltern und Schwiegereltern,
die flexibel waren. Es war immer jemand da; so viel Glück
hat natürlich nicht jeder. Die Unterschiede zwischen Leuten,
die so ein Netzwerk haben, und denjenigen, die ständig
Probleme mit dem Unterbringen haben, sehe ich zurzeit im
Kollegium: Da haben wir drei Mütter mit Kleinkindern;
während zwei davon praktisch nie fehlen, ist das bei der
anderen gang und gäbe. Mutter weit weg, mit Schwiegermutter
versteht sie sich nicht und der Mann kann sich angeblich
kein Fehlen leisten. Auch da gibt es einen gewissen Unmut im
Kollegium...
Noch schlimmer finde ich es allerdings, wenn Kollegen
fleißig beim Hausbau helfen, sie z.B. zum Fliesenlegen sich
krankschreiben lassen - und eiskalt meinen, sie müssten
"Prioritäten setzen"! (In launiger, privater Runde unter
Alkoholeinfluss zugegeben!) Da vertrete ich doch lieber die
junge Mutter! |
| @petty1412 | | von: missmarpel93
erstellt: 14.07.2013 08:11:16 |
Kein Berufsverbot, es geht um das zeitliche Aussetzen der berufstätigkeit während der ersten drei Lebensjahre eines Kleinkindes, gemeinhin als als Elternzeit bezeichnet. Diese Elternzeit kann auf bis zu drei Jahren ausgeweitet werden, auch wenn es nur für 12 Monate Erziehungsgeld gibt.
Und höre bitte auf mir einreden zu wollen, andere würden Kinder bekommen, um meine Rente zu sichern. Gesetzliche renten werden nicht über nachfolgende Generationen sondern über Produktivitätssteigerungen gesichert. Weniger Kinder bedeutet ja nicht zwangsläufig weniger Wirtschaftswachstum. Vor allem nicht bei einer Nation die ihr Wirtschaftswachstum in erster Linie Exporten und nicht der Binnen Nachfrage zu verdanken hat.
Ob ein paar Kinder bekommt oder nicht ist eine individuelle Entscheidung. Wie die Gesellschaft sich zuden Lebensbedingungen dieser Familien positioniert, ist eine poltische Frage.
Wie ich mich zu einer Kollegin - meist alleinerziehend - positioniere, die mich als persönliche Vertretungsreserve in haftung nimmt, ist eine persönliche Frage. Die tatsache, dass eine Kollegin ihre in der ADO genannten Verpflichtungen, wenn auch aus guten, nachvollziehbaren Gründen nicht nachkommt, ist ein disziplinar- oder arbeitsrechtliches Thema, zu dem ich meine Meinung pointiert äußere.
Dass Kinder krank werden können, ist ein persönliches Risiko von Eltern. Die Auswirkungen dieses Risikos auf das Leben einschließlich der beruflichen Tätigkeiten der Eltern abzuschätzen und persönliche Vorsorge für die Beseitigung negativer Konsequenzen auf den beruflichen und sonstigen Alltag zu treffen, fällt in den Bereich der Individualverantwortung.
Wer Kinder hat oder haben will, muss sich eben vorher überlegen, wie er/sie eine geeignete Betreuung im Krankheitsfall organisieren kann. Eine Lösungsweg besteht eben auch darin, unbezahlten Sonderurlaub zu beantragen und zu nehmen. Dann müssen die KollegInnen zwar immer noch vertreten, aber es gibt wenigstens kein Geld für nicht erbrachte Arbeitsleistungen.
Warum muss die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu Lasten der Kollegien gehen? |
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