Wenn ich mein Auto zur Wartung gebe, frage ich vielleicht die Diagnose nach, komme aber nicht gleich mit dem Rechtsanwalt, weil ich dem Fachmann vertraue.
Das wünsche ich mir von manchen Eltern!
Der Wunsch ist verständlich! Wenn man sich als Lehrer die Zeit nimmt und den Eltern
nachvollziehbar und glaubhaft erklären und dokumentieren kann, wie sich die Note zusammensetzt, sollten diese sie akzeptieren - zum Wohl des Kindes.
Einen RA kann man dann einschalten, wenn man von einer willkürlichen Notenvergabe ausgeht und/ oder keine ausreichende Dokumentation vorliegt. Ich gebe aber zu Bedenken, dass man dem Kind keinen Gefallen tut, denn es besteht immer noch die Gefahr,
- a) vor Gericht ein zweites Mal zu 'scheitern'
- b) das der Erfolg (= Versetzung) im nächsten Schuljahr verblasst, weil das Kind überfordert ist.
Es gibt eben solche und solche Fälle. Und die Diskussion wird leider nicht ändern, dass einige Eltern die Noten ihrer Kinder hinnehmen (obgleich diese durchaus angefochten werden sollten), andere wiederum gleich den RA einschalten (in manchen, nicht allen Fällen, zu Unrecht).