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Forum: "Lehrer kann jeder... :-("
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| ihr seid wieder dauerhaft beim Geld gelandet. | | von: amann
erstellt: 12.07.2014 18:51:51 |
Ich wäre 1996 als Diplomphysiker Quereinsteiger geworden, wenn RP das Progamm nicht kurz zuvor beendet hätte. so musste ich das normale Referendariat machen, und was bin ich dankbar dafür, dass ich unter Anleitung unterrichten, das "didaktische Reduzieren" und schülergemäße Planen von meinen Mentoren lernen konnte! Diese Lehrzeit war für mich notwendig.
Vermutlich gibt es Naturtalente, die all das nicht brauchen, aber wenn ich den Ursprungsartikel recht verstehe, handelt es sich in Berlin nicht um eine Ausnahmeregelung für pädagogisch besonders begabte Quereinsteiger, sondern um ein allgemeines Programm, weil den Berliner Schulen der Lehrermangel bis zum Hals steht.
Und ich erinnere daran, dass die GEW kommentierte, das Problem sei seit 10 Jahren bekannt ... |
| nee, nicht witzig | | von: missmarpel93
erstellt: 13.07.2014 12:38:37 geändert: 13.07.2014 13:08:57 |
Die Lehrbefähigungen heißen nur anders als die Studiengänge. That's all.
Schlussendlich läuft es auf eines hinaus, wie lange kann Deutschland im Europäischen Rechtsraum und Arbeitsmarkt noch die Unterscheidung zwischen gehobenem und höherm Dienst aufrecht erhalten. A12 als Eingangsamt für alle Lehrkräfte, dann kommt vor dem Rat die Ratlosigkeit
Nee, mal ganz im Ernst, Poltik arbeitet sogar mal vorausschauend. Das, was derzeit in NRW als Modell läuft (PRIMUS), ist schon auf die Zukunft ausgerichtet, die stark von der Demographie beeinflusst sein wird. Die Mehrzahl der Bevölkerung in NRW lebt eben nicht in den Großstädten bzw. Ballungsregionen. Die Bildungsangebote müssen vor Ort bleiben und können sich nicht wie z.B. die Polzei aus der Region zurück ziehen.
Die heilige Kuh des dt. Bildungsbürgers wird nicht geschlachtet werden, nur der größere Teil der Schülerschaft entstammt schon lange nicht mehr dem dt. Bildungsbürgertum. Die 50% bis 60% der Schülerschaft, die eben nicht auf einem Gymnasium sind, müssen kostengünstig und ressourcensparend beschult werden. Und das geht nur inklsuiv, im gebunden Ganztag und mit "gemeinsamen, längeren Lernen". Dafür braucht es dann auch Lehrkräfte, die innerhalb einer solchen Schule von Klasse 1 bis Klasse 10 flexibel und nach Möglichkeit fachfremd eingesetzt werden können. Das war der Ansatz für das Lehramt GHR. Auch wenn das jetzt umettikitiert werden soll, letztendlich bleibt es bei neuem Wein in alten Schläuchen - eben nicht ganz ausgegoren |
| Jeder... ja bald jeder, der sonst nichts weiß | | von: palim
erstellt: 13.07.2014 13:21:09 |
Aber der Lehrer der die Schulmeisterschaften organisiert, den Musiktag, die Klassenfahrt, ...
Warum soll der nicht bei Erfolg (klare Zielvereinbarung im Vorfeld) einen Bonus (was auch immer) bekommen und bei außerordentlichem Erfolg noch was drauf?!
Es würde die Motivation und Wertschätzung erhöhen, keiner wäre schlechter gestellt nur einige besser (die dafür mehr aufwenden mussten)...
Bleibt die Frage, wie es umgesetzt würde und wer das anerkennt.
Genau solche Sachen sind dann ganz hervorragend geeignet, das Grundgehalt auf A11 zu setzen und die Zusatzleistungen zuerst zum Aufstocken anzugeben,
anschließend aber rigoros zusammenzustreichen und nichts anzuerkennen.
Schule ist nicht freie Wirtschaft und LuL dürfen sich nicht wehren - außer mit Dienst nach Vorschrift... was im o.g. Fall sofort zu einer Zurückstufung auf A11 führen würde.
DAS sollte man vorab bedenken.
Wenn ich Konferenzen (wöchentlich mindestens eine durch das gesamte Schuljahr) und deren Leitung (mehrere im Grundschulbereich), Berichte zu Schülern, Fördergutachten und Laufbahnempfehlungen, mittägliches Kümmern um verlorene Schlüssel etc. bezahlt haben wollte, müsste mein Bundesland tief in die Tasche greifen.
Das will es aber gar nicht.
Statt Lehrermangel in Angriff zu nehmen, sind auch in Nds. 30 Jahre - naja 20 - verstrichen, ohne dass jemand etwas zur Verbesserung unternommen hätte.
Nun werden FöS aufgehoben - setzt Stunden frei -
Schulen zusammengelegt - setzt Stunden frei -
Zusatzangebote anders bemessen (Ganztag, Betreuung, Schlüssel nicht nach Klassen sondern Schülerzahlen) - setzt Stunden frei.
Vertretungsreseven reichen nicht aus (das sind gar keine LuL-Stunden), dann werden die Klassen aufgeteilt, nach Hause dürfen sie ja nicht, da die 5std.-Betreuung gewährleistet wird
und in Zukunft gibt es noch Praktikanten, die den Unterricht übernehmen, eigentlich betreut, aber im Notfall, machen wir uns nichts vor, wird es anders sein. (Die Betreuung übernehmen auch die LuL, natürlich auch im Rahmen ihres normalen Dienstes ohne Entlastung).
Wenn dann in ein paar Jahren niemand mehr LuL sein will,
was dann? Holen wir Fachkräfte aus der freien Wirtschaft in die Grundschulen - für A12 ohne irgendwelche Aufstiegsmöglichkeiten?
Oder verteilen wir Prämien an die, die sich dann noch trauen, ohne die zu bedenken, die seit Jahren den Laden am Laufen halten und die sich um die SuS kümmern, weil sie genau aus diesem Grund LuL geworden sind?
Von dem Gedanken "die besten LuL für die jüngsten SuS" sind wir weit entfernt,
um so wichtiger, dass die vorhandenen LuL ihre Professionalität endlich deutlich nach außen tragen und eben nicht "jeder" LuL werden kann.
Palim
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