Ich habe auch Kopfhörer, ein paar, für meinen Klassenraum, der übrigens herausragend schallgedämmt ist, wodurch es selten wirklich laut wird.
Die Kopfhörer sind für Phasen im offenen Unterricht, wenn die einen sich stark konzentrieren müssen und die anderen leise Gruppenarbeiten erledigen. Aber häufig liegen sie eher im Schrank. Trotzdem ist es eine von vielen Möglichkeiten.
Im übrigen: Die Schalldämmung habe ich meinem hörbeeinträchtigten Kind zu verdanken, seinen engagierten Eltern und einem fähigen Menschen beim Schulträger mit Kindern im gleichen Alter, dem das zurzeit sehr wichtig ist und der es Stück für Stück in allen Kindergärten und Schulen angeht und nach und nach alle Räume neu ausstatten lässt. Es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht!
Dennoch hat wohl so mancher seine Tipps und Tricks, Stillezeichen, Lärmampel etc. Für vergessenes Material gibt es Listen oder Schachteln mit Ersatz, schlechte Noten oder stellvertretende Aufgaben. Meist reichen Einzelmaßnahmen oder ein paar davon, damit der Unterricht einigermaßen läuft.
Wenn das nicht der Fall ist, gibt es bei mir eine Art "Krisensitzung". Ich sage deutlich, dass ich unter diesen Umständen nicht gewillt bin zu arbeiten und es nichts bringt.
Bei den Jüngeren muss man erst einmal sagen, was man überhaupt haben will. Unterricht läuft nicht sofort wie man sich das denkt, schon gar nicht in der 1. Klasse. Aber das können sich LuL aus der Sek I. meist nicht vorstellen. Kinder kommen nicht als Schüler zur Schule, sie müssen ihre Rolle erst lernen und man muss ihnen zu Beginn sehr vieles beibringen. Gerade darum sind die ersten Wochen bis zu den Herbstferien zwar spannend, aber auch unermesslich anstrengend.
Bei den Ältern muss man auch sagen, was man erwartet. Bei manchen Klassen reicht das schon. Bei anderen nicht. Dann kann man ihnen entweder vermitteln, dass man daran wohl noch mal üben muss und/ oder man setzt sehr deutliche Grenzen: Ich kündige dann deutliche Maßnahmen für die kommende Woche an. Und dann gibt es den entsprechenden Unterricht.
Das finde ich sehr doof und strenger, blöder, langweiliger Unterricht ist nicht das, was mir gefällt. Aber manchmal müssen SuS auch mal vor Augen bekommen, wie gut sie es eigentlich haben.
Vermutlich klappt das bei den Jüngeren erheblich besser als bei den Älteren. Aber was spricht dagegen, denjenigen, die kein Material dabei haben, die Unterrichtsinhalte abschreiben zu lassen? Ein Blatt und ein Stift werde sich auftreiben lassen. Und was spricht dagegen, passend zu den Hausaufgaben einen Test zu schreiben? Oder die Aufgaben am Ende der Stunde einzusammeln und zu bewerten? Oder SuS, die sich nicht am Unterricht beteiligen, dem Sozialraum zuzuführen? Es muss doch auch an eurer Schule Möglichkeiten geben!
Das ist nicht mein genereller Unterrichtsstil, aber manchmal muss man auch solche Seiten aufziehen.
Palim