Ich unterrichte in diesem Schuljahr nun einen Physik-Grundkurs mit 8 SuS, von denen 3 in diesem Fach eine Abi-Prüfung ablegen wollen; einmal mündlich, zweimal schriftlich. Die Motivation ist insgesamt eher gering, das Vorwissen lückenhaft.
Oder liegt es an meinen schlecht gestellten Fragen?   Ich wollte z.B. wissen, wie man sich elektrischen Strom in einem Draht vorstellt - und in der darauffolgenden Stunde habe ich gleich nochmal danach gefragt... wusste keiner...
Einige Zeit haben wir auch mit der Zehnerpotenzschreibweise inklusive Interpretation der Taschenrechneranzeige zugebracht...

Der Schwingkreis steht bei uns nicht im Curriculum. Vielleicht schaffe ich es, ihn an geeigneter Stelle zu erwähnen, weil ich ihn für wichtig halte, aber ich fürchte, uns fehlt komplett die Zeit für solche Exkurse und die Wissensbasis bei den SuS.  

Kennt Ihr das Physikbuch BigBang? Ich habe den ersten Band vom Verlag geschenkt bekommen und bin ganz angetan davon. Es ist sehr motivierend geschrieben, finde ich. Aber ich wäre an anderen Meinungen interessiert. Insbesondere, ob es für einen LK genug Tiefe besitzt, kann ich nicht einschätzen.

  Bis demnächst in diesem Theater!

nehme ich auch im GK durch, aber überwiegend experimentell/qualitativ. Experimente wären z.B. Hochpass/Tiefpass-Schaltungen, Resonanz, experimentelle 1/wC und wL Herleitung... Ich habe dazu eine ganze U-Reihe ausgearbeitet, in der als Hauptmessinstrument das Oszi dient. Ich kann sie hier aus verschiedenen Gründen nicht anbieten, wenn du mir per PN deine Mail mitteilst, könnte ich dir aber was schicken.

eine Diskussion über das Physikbuch finde ich gut. Aber können wir dafür nicht eine neue Diskussion aufmachen? Ich würde hier gerne beim thema Kombi-Kurs bleiben.  Danke für eure Meinungen zum Schwingkreis!

Du hast völlig recht!   Das Thema "Physikbuch" verdient eine eigene Diskussion.

Auch weiter habe ich im LK mehr theoretische Anteile, leider geht es nicht anders als dass der Grundkurs manche Formeln nur als experimentelles Ergebnis erfährt.

Effektive Spannung und Stromstärke (LK: Herleitung aus der mittleren Leistung, da wird auch Blindleistung von C und L besprochen)

Spannungsverhältnisse in Reihenschaltung qualitativ bzw. aus dem Experiment, der Kontext sind Frequenzweichen bei Lautsprecherboxen (siehe Dorn-Bader)  (LK: Herleitung mittels Zeigern)

Da bin ich immer noch ein wenig unsicher, aber ich habe LK und GK so aufgeteilt:  das grundsätzliche Experiment mit parallel geschalteten C und L, wobei in der Zuleitung vom Frequenzgenerator, im Zweig von C und im Zweig von L je ein kleines Lämpchen eingebaut ist, wurde qualitativ mit allen besprochen, und die Erkenntnis erarbeitet, dass bei einer bestimmten Resonanzfrequenz wenig Strom durch die Parallelschaltung fließt, aber viel Strom im LC-Kreis herumfließt. Die Lampen zeigen das an. Für kleinere Frequenzen leitet die Spule, für größere der Kondensator.  Dann idealisierte ich das ganze zum Schwingkreis und leitete damit zu den Schwingungen über.

Nur der LK besprach dann 1-2 Std. technische Details, wie man die Schwingung selbsterregt entdämpfen kann (Meißner-Schaltung). Hier hätte man noch basteln oder Schüler experimentieren lassen können.

nach der allgemeinen Definition gibt es bei mir immer 1 - 3 Std. Schülerexperimente mit Federpendel und Fadenpendel: Periodendauern messen abhängig von den Parametern Auslenkung, D und m bzw. m, Länge und Auslenkung, in echt und mit den Simulationen von phet.colorado.edu. Heuer ließ ich die Daten gleich in eine Tabellenkalkulation eintragen und in unserem Moodle-Kurs einreichen, so viel Digitalisierung darf schon sein. Da kann man nach Bedarf den LK 1 zusätzliche Stunde experimentieren lassen.

Leider habe ich erst danach gelernt, wie man Schwingungen mit der App Phyphox auswerten kann.

Die Herleitungen vom Kraft-Ansatz haben auch alle gemacht, der LK kriegte dann etwas kniffligere Rechenaufgaben (weiß jemand noch ein paar mehr?).

Nun ging es noch mal zurück: Vergleich elektromagn. mit mechanischer Schwingung: mit allen Schülern, aber das hätte man auch für den LK reservieren können (obwohl es im gk-Lehrplan steht).

Wichtig bei der math. Beschreibung von Schwingungen - egal welcher Art - ist für mich immer auch die Richtgröße D der jeweiligen harmonischen Schwingung (falls es denn eine ist). Beim Federpendel ist das die Federhärte, aber auch das Fadenpendel oder eine elektromagnetische Schwingung haben eine solche Richtgröße. Kenne ich diese, kann ich jede harmonische Schwingungsgleichung damit lösen. Ist vielleicht was für den LK.

Beim Fadenpendel kann man schon die Kleinwinkelnäherung für den LK einführen, auf die man dann in der Optik (Doppelspalt & Co.) wieder zurück greifen kann.

Und pendeln mit phyphox bringt Spaß und auch Erkenntnisgewinn. Wie funktioniert das, welche Sensoren im Handy werden dafür benutzt, wie funktionieren diese usw., da kann man stundenlang fruchtbar drüber diskutieren.

... in der heutigen LK-Stunde kam das "Wasserpendel" (Wassersäule im U-Rohr) dran, und da geht es am besten über die Analogie zu D.

kann man den LK auch herleiten lassen, dass es sich dabei um eine harmonische Schwingung handeln muss.